Die Spieltheorie ist ein komplexes und weites Feld, dessen allumfassende Darstellung den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Die Zielsetzung ist - neben einer darstellenden Einführung über die grundlegenden Ideen und intuitiven Konzepte - die Analyse der Interdependenz der Entscheidungen mehrerer Akteure. Anhand einiger Beispiele soll hierbei illustriert werden, wie sich spieltheoretische Konzepte auf ökonomische und soziologische Fragestellungen anwenden lassen. Dabei wird meist vom einfachsten Fall ausgegangen, dass nämlich nur zwei Akteure mit- oder gegeneinander spielen. Für jeden der beiden Akteure bzw. Spieler wird (durch Betrachtung der realen Situation, die modelliert werden soll) bestimmt, welche Handlungsalter-nativen er oder sie hat und welchen Nutzen ("Auszahlung") er oder sie aus jeder einzelnen Alternative ziehen würde. Es wird angenommen, dass die Spieler in dem Sinne egoistisch und rational sind, dass sie die Handlung wählen, die ihnen die höchste Auszahlung verspricht. Hierbei wird im Besonderen auf das Beispiel des „Gefangenendilemmas“ eingegangen. Die Arbeit beschränkt sich auf Situationen in Nichtsummenspielen der nicht-kooperativen Spieltheorie. Dies reflektiert auch die Tatsache, dass die Theorie dieser Spielart deutlich besser ausgebaut ist als die Theorie kooperativer Spiele. Auf die letztgenannte Spielart wird jedoch im Hinblick auf das Aufzeigen von Ausgängen in wiederholten Spielen eingegangen. Nicht berücksichtigt wurden weitere wissenschaftliche Erklärungsansätze aus der „Transaktionskostentheorie“, der „Principal-Agent-Theorie“ sowie der Theorie des „Organisationalen Lernens“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau der Arbeit und Vorgehensweise
- 2. Grundlagen zur Spieltheorie
- 2.1 Gegenstand
- 2.2 Historie
- 2.3 Elemente eines Spiels
- 2.4 Klassifikationskriterien verschiedener Arten von Spielen
- 2.4.1 Kooperative vs. nicht-kooperative Spiele
- 2.4.2 Statische („simultan“) vs. dynamische („extensive“, „sequential“) Spiele
- 2.4.3 One-shot games vs. wiederholte Spiele
- 2.4.4 Nullsummenspiele vs. Spiele mit variablen Auszahlungssummen
- 2.4.5 Spiele mit vollkommener bzw. unvollkommener Information
- 2.5 Spielarten der nicht-kooperativen Spieltheorie
- 2.5.1 Statische Spiele mit vollständiger Information
- 2.5.2 Dynamische Spiele mit vollständiger Information
- 2.5.3 Statische Spiele mit unvollständiger Information
- 2.5.4 Dynamische Spiele mit unvollständiger Information
- 3. Das Gefangenendilemma
- 3.1 Beschreibung des Spiels
- 3.2 Rationales Verhalten
- 3.3 Nash Gleichgewicht
- 3.4 Wiederholtes Gefangenendilemma
- 3.5 Bedeutung des Umfeldes
- 3.6 Das Beispiel USA - IRAK - Konflikt
- 3.7 Eigenschaften guter Strategien
- 3.8 Die Kartellbildung als höchste Stufe der Kooperation im nicht-kooperativen Spiel am Beispiel der OPEC
- 3.9 Auswege aus dem Gefangenendilemma
- 3.10 Das Beispiel der staatlichen Eingriffe in das Marktgeschehen
- 4. Sequentielle Spiele
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Einführung in die nicht-kooperative Spieltheorie der Nichtnullsummenspiele. Ihr Ziel ist es, die Interdependenz von Entscheidungen mehrerer Akteure zu analysieren und die Anwendung spieltheoretischer Konzepte auf ökonomische und soziologische Fragestellungen zu illustrieren. Dabei steht das Gefangenendilemma als paradigmatisches Beispiel im Fokus.
- Grundlagen der Spieltheorie und ihre Klassifikation
- Die Spielart des Gefangenendilemmas und seine Eigenschaften
- Rationales Verhalten und Nash Gleichgewicht
- Wiederholte Spiele und die Bedeutung des Umfeldes
- Strategien im Gefangenendilemma und Auswege aus dem Dilemma
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung dar, die in der traditionellen Betriebswirtschaftslehre die weitgehende Vernachlässigung interaktiver Entscheidungen und die Dominanz der Rationalitätshypothese hervorhebt. Die Zielsetzung der Arbeit besteht in einer einführenden Darstellung der grundlegenden Ideen und intuitiven Konzepte der Spieltheorie mit dem Fokus auf die Analyse der Interdependenz von Entscheidungen mehrerer Akteure. Kapitel 2 behandelt die Grundlagen der Spieltheorie, einschließlich ihrer Definition, Geschichte und Klassifikationskriterien. Kapitel 3 widmet sich dem Gefangenendilemma als einem zentralen Beispiel für nicht-kooperative simultane Entscheidungen. Die Kapitel 4 und 5 befassen sich mit sequentiellen Spielen und dem Fazit der Arbeit.
Schlüsselwörter
Nicht-kooperative Spieltheorie, Nichtnullsummenspiele, Gefangenendilemma, Nash Gleichgewicht, Rationales Verhalten, Wiederholte Spiele, Strategien, Kartellbildung, Staatliche Eingriffe, Marktgeschehen
- Arbeit zitieren
- Maik Fischer (Autor:in), 2004, Einführung in die nicht-kooperative Spieltheorie der Nichtnullsummenspiele am Beispiel des Gefangenendilemmas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30431