Die außergewöhnliche Bedeutung der Sportspiele ist in der heutigen Gesellschaft nicht mit einer anderen Sportartgruppierung zu vergleichen. Sportspiele haben sich fest in die heutige Gesellschaft etabliert und begeistern alle Altersgruppen. Auch König pointiert: „Sportspiele wie Fußball, Handball oder Volleyball sind aus unserer Gesellschaft heute nicht mehr wegzudenken, betreiben doch viele Millionen Menschen weltweit aktiv Sport“. Vor allem in der Jugend- und Kindheitsphase sind die Sportarten Fußball, Basketball, Tennis und Weitere stark vertreten und sie sind sogar wichtige Einflussfaktoren der kognitiven und motorischen Entwicklung. Auch aus diesen Gründen sind die Sportspiele fester Bestandteil in sämtlichen Sportlehrplänen der Bundesländer und sie sind sogar quantitativ präsenter im Unterricht als beispielsweise Schwimmen, Turnen und Leichtathletik. Der Schulsport in jeglicher Art, wie zum Beispiel in Form von Schulsportfesten, Schulturnieren oder der reine Sportunterricht ist ohne Sportspiele kaum vorstellbar.
Jede Sportart dieser Sportgruppierung besteht aus komplexen Handlungszusammenhängen. Es werden funktionale Vereinfachungen benötigt, um den Schülern die ersten positiven Erfahrungen in dieser Sportart zu ermöglichen. Diese Vereinfachungen sollten sich durch schwerer/komplexer werdende Formen immer weiter dem Zielspiel nähern. Natürlich gehen auch Vereine solch einem Vorgehen nach. Für jedes komplexe Sportspiel existieren heutzutage erfolgreiche Vereine in denen man ein Zielspiel über Jahre trainieren kann. Kann der Sportlehrer die Konzeptionen eines erfolgreichen Vereins nicht einfach übernehmen, so dass aus den Schülern das Optimum herausgeholt werden kann?
Aufgrund von unterschiedlichen Rahmenbedingungen, wie der Heterogenität, dem Zeitaufwand und dem Doppelauftrag, der als Richtlinie für Sportlehrer zu berücksichtigen ist, müssen Vermittlungskonzepte speziell für den Schulsport herangezogen werden. Die Vermittlungsweise von Sportspielen im Sportunterricht ist also grundlegend von der Vermittlung in anderen Gemeinschaften, wie zum Beispiel dem Verein, zu unterscheiden. Der zentrale Auftrag im Schulsport wird mit dem Doppelauftrag formuliert, der dem Lehrer, mit den zwei Leitsätzen „Erziehungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport“ („Erziehung durch Sport“) und „Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur“ („Erziehung zum Sport“), zwei unterschiedliche pädagogische Ziele vorgibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakteristika Sportspiele
- Sportspiel im Schulsport vs. Vereinssport
- Heterogenität und Schulpflicht vs. Homogenität und Interesse
- Doppelauftrag
- Zeitrahmen
- Handlungsfähigkeit im Sportspiel
- Sportspielvermittlungskonzepte im Allgemeinen
- Technikorientiertes Konzept
- Taktikorientiertes Konzept
- Situationsreihen Konzept
- Spielgemäßes Konzept
- Mischformen Taktik-Technik Konzepte
- Tactical Games Approach
- Auswertung und Vergleich der Konzepte
- Das veraltete Konzept
- Auswertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Vermittlung von Sportspielen im Schulsport und analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Heterogenität der Schülerschaft, dem Doppelauftrag des Sportlehrers und dem begrenzten Zeitrahmen ergeben.
- Analyse der Besonderheiten von Sportspielen im Vergleich zu anderen Sportarten
- Untersuchung der Unterschiede zwischen Sportspielvermittlung im Schulsport und im Vereinssport
- Vorstellung und Vergleich verschiedener Sportspielvermittlungskonzepte
- Bewertung der Konzepte im Hinblick auf den Doppelauftrag, die Heterogenität und den Zeitrahmen
- Erörterung der Handlungsfähigkeit im Sportspiel
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von Sportspielen in der heutigen Gesellschaft dar und erläutert die spezifischen Herausforderungen bei der Vermittlung im Schulsport, insbesondere den Doppelauftrag und die Heterogenität der Schülerschaft.
- Charakteristika Sportspiele: Dieses Kapitel beschreibt die spezifischen Merkmale von Sportspielen, insbesondere die Regelstruktur, die Handlungsspielräume, den Wettkampfcharakter und die pädagogischen Vorteile für die Schüler.
- Sportspiel im Schulsport vs. Vereinssport: Dieser Abschnitt untersucht die Unterschiede zwischen Sportspielvermittlung im Schulsport und im Vereinssport. Der Fokus liegt dabei auf den Faktoren Heterogenität und Schulpflicht im Schulsport versus Homogenität und freiwilliger Teilnahme im Verein.
- Handlungsfähigkeit im Sportspiel: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung von Handlungsfähigkeiten im Sportspiel.
- Sportspielvermittlungskonzepte im Allgemeinen: Hier werden verschiedene Sportspielvermittlungskonzepte vorgestellt und erläutert.
- Technikorientiertes Konzept, Taktikorientiertes Konzept, Situationsreihen Konzept, Spielgemäßes Konzept, Mischformen Taktik-Technik Konzepte, Tactical Games Approach: Diese Kapitel stellen unterschiedliche Konzepte zur Sportspielvermittlung vor, die sich in ihrem Fokus und ihrer Methodik unterscheiden.
- Auswertung und Vergleich der Konzepte, Das veraltete Konzept, Auswertung: Dieser Abschnitt analysiert und vergleicht die verschiedenen Sportspielvermittlungskonzepte hinsichtlich ihrer Effektivität, ihrer Eignung für den Schulsport und ihrer Berücksichtigung des Doppelauftrages.
Schlüsselwörter
Sportspielvermittlung, Schulsport, Vereinssport, Heterogenität, Doppelauftrag, Handlungsfähigkeit, Sportspielkonzepte, Technikorientiert, Taktikorientiert, Situationsreihen, Spielgemäß, Mischformen, Tactical Games Approach, Auswertung, Vergleich.
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- Thomas Engler (Author), 2015, Wie spiele ich? Die Einführung eines Sportspiels im Schulsport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304325