Thema dieser Hausarbeit ist Arnold von Arlon, ein Finanzier Johanns des Blinden und Karls IV. Neben Reinhard von Schönau ist Arnold eine der eindrucksvollsten Verkörperungen des „financier gentilhomme“, des adligen Geldleihers. Durch geschicktes Jonglieren mit riesigen Geldsummen wurde er zeitweise der wichtigste Beamte der Grafschaft Luxemburg, verhalf Johann zum Ankauf mehrerer Herrschaften, unterstützte die adligen Herren seiner Zeit und versuchte in den Besitz einer eigenen Herrschaft zu kommen. 1333 wurde Arnold aufgrund seiner Verdienste Edelknecht und 1342 wurde er zum Ritter geschlagen. Er versuchte mit dem Aufbau einer Herrschaft seinen Nachkommen den Aufstieg in den Adel zu ermöglichen, was dann aber an Karl IV. und Balduin, dem Erzbischof von Trier, scheiterte. Arnold lebte von 1316 bis 1347/48. Er war der Sohn von Katharina und Nemerich, einem Edelknecht, der auch Schöffe und Kellner von Arlon war. Arnolds Frau hieß Mechthild und er hatte acht Kinder.
Die Quellen, Urkunden und Unterlagen zu Arnold von Arlon waren bis vor kurzem recht schlecht untersucht. Erst durch die Forschungsarbeit von Winfried Reichert konnte dieser Finanzier fassbar gemacht und nun in einem größeren Kontext betrachtet werden. In dieser Hausarbeit soll nun der Wirkungskreis und die Bedeutung Arnolds von Arlon für seine Herren und seine Umgebung im Vordergrund stehen. Seine persönlicher Werdegang, seine Karriere und das Ende eben dieser ist dabei von großem Interesse, genauso wie seine Beziehungen zu den Königen Johann dem Blinden und Karl IV. Auch wenn Arnold nie an die Finanzmittel und den Einfluss Reinhards von Schönau heranreichen konnte, ist der Wirkungskreis dieses Finanziers nicht zu unterschätzen: für die Entwicklung und Expansion der Grafschaft Luxemburg ist sein Leben und Wirken von großer Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Arnolds Werdegang als Verwaltungsträger Johanns
- Seine Stellung in Luxemburg unter Karl IV. und Balduin
- Arnolds sozialer Aufstieg
- Die Ursprünge seiner Geldmittel
- Arnold von Arlon: Hochfinanz oder Territorialfinanz?
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Rolle und Bedeutung von Arnold von Arlon, einem einflussreichen Finanzier der Luxemburger Grafen Johann des Blinden und Karl IV., im Kontext des Spätmittelalters. Die Arbeit beleuchtet Arnolds Werdegang als Verwaltungsträger und seine Beiträge zur Expansion der Grafschaft Luxemburg. Sie untersucht die Ursprünge seiner Geldmittel, seine Beziehungen zu den Fürsten und die Frage, ob er ein Vertreter der Hochfinanz oder der Territorialfinanz war.
- Arnolds Werdegang als Verwaltungsträger und Finanzier
- Die Rolle Arnolds bei der Expansion der Grafschaft Luxemburg
- Die Ursprünge und Nutzung von Arnolds Finanzmitteln
- Arnolds Beziehungen zu Johann dem Blinden und Karl IV.
- Die Bedeutung von Arnold im Kontext der Hoch- und Territorialfinanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort stellt Arnold von Arlon als Schlüsselfigur des „financier gentilhomme“ vor und erläutert die Bedeutung seiner Arbeit für die Entwicklung der Grafschaft Luxemburg.
- Kapitel 2 beschreibt Arnolds Karriere als Verwaltungsträger Johanns des Blinden, beginnend mit seiner Ernennung zum Richter von Arlon und seiner steilen Aufstiegsleiter bis zum Seneschall der Grafschaft.
- Kapitel 3 befasst sich mit Arnolds Position in Luxemburg unter Karl IV. und Balduin, dem Erzbischof von Trier.
- Kapitel 4 beleuchtet Arnolds sozialen Aufstieg und die Faktoren, die dazu beitrugen.
- Kapitel 5 untersucht die Ursprünge von Arnolds Geldmitteln, die ihn zu einem wichtigen Finanzier machten.
- Kapitel 6 befasst sich mit der Frage, ob Arnold ein Vertreter der Hochfinanz oder der Territorialfinanz war.
Schlüsselwörter
Arnold von Arlon, Finanzier, „financier gentilhomme“, Grafschaft Luxemburg, Johann der Blinde, Karl IV., Hochfinanz, Territorialfinanz, Verwaltungsträger, Expansion, Kredite, Pfandbriefe, Urkunden, spätmittelalterliche Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Franziska Irsigler (Autor:in), 2003, Financier gentilhomme - Arnold von Arlon, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30474