Elterliche Erziehungsstile und deren Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes


Hausarbeit, 2014

13 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Erziehung und Erziehungsstile
2.1 Definition Erziehung
2.2 Definition Erziehungsstil
2.3 Klassifikation Erziehungsstil
2.4 Erziehung im Wandel

3 Erziehungsstile und ihre Auswirkung
3.1.1 Autoritativer Erziehungsstil
3.1.2 Auswirkung
3.2.1 Autoritärer Erziehungsstil
3.2.2 Auswirkung
3.3.1 Permissiver Erziehungsstil
3.3.2 Auswirkung
3.4.1 Vernachlässigender Erziehungsstil
3.4.2 Auswirkung

4 Fünf Säulen einer guten Erziehung
4.1 Emotionale Wärme vs. Kälte bzw. Überhitzung
4.2 Achtung und Respekt vs. Missachtung
4.3 Kooperation vs. Dirigismus
4.4 Struktur und Verbindlichkeit vs. Chaos
4.5 Allseitige vs. Einseitige Förderung

5 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die Familie ist eine der bedeutungsvollsten Sozialisationsinstanzen für den heran- wachsenden Menschen. Die Erziehung der Kinder ist dabei eine der schwierigsten Angelegenheiten, dennoch ist sie in der heutigen Zeit durch gesellschaftliche Ein- drücke und Einflüsse noch schwerer als jemals zuvor. Kinder brauchen zum einen klare Grenzen und Regeln, um ihren Alltag zu bewältigen und sollen sich zum ande- ren in der heutigen Gesellschaft frei entfalten können. Ein selbständiger lebensfähi- ger Mensch soll heranwachsen, der sich seiner Grenzen bewusst ist.

Eine wichtige Rolle spielen bei der Entwicklung der individuellen Persönlichkeit die Erziehungsstile der Eltern. Vor allem beeinflussen die Erziehungsmethoden der Eltern das weitere Leben von der Kindheit über die Jugend hinaus. Laut moderner Erziehung sollen sich Kinder zu glücklichen, selbstbewussten und verantwortungsbewussten Menschen entwickeln. Bei der Umsetzung dieses Ziels sind sich Eltern allerdings nicht ganz einig. Die elterliche Erziehung unterscheidet sich somit durch verschiedene Stile. Gibt es dabei einen Erziehungsstil, der als „idealster“ bezeichnet werden kann bzw. der am meisten geeignet ist, um seine Kinder zu einem emanzipierten und mündigen Menschen zu erziehen?

Zur Klärung dieser Frage werden zunächst Erläuterungen zur Erziehung und zu Erziehungsstilen im Allgemeinen gegeben. Es wird hierbei auch kurz auf den Wandel der Erziehung in den letzten Jahrzehnten eingegangen. Im Anschluss sollen die Erziehungsstile sowie deren Auswirkungen geklärt werden. Zum Schluss werden die fünf Säulen von Tschöpe-Scheffler vorgestellt. Mit Hilfe dieser fünf entwicklungsfördernden Merkmalen des Erziehungsverhaltens soll ein abschließendes Fazit zur Beantwortung der Fragestellung gegeben werden.

Um das weitläufige Thema einzugrenzen, wird hierbei nur auf die vier von Maccoby und Martin (1983) beschriebenen elterlichen Erziehungsstile eingegangen.

2 Erziehung und Erziehungsstile

2.1 Definition Erziehung

Aufgrund der Umfangsbegrenzung der vorliegenden Arbeit soll der Erziehungsbe- griff nur kurz angerissen und auf die folgende Definition nach Brezinka beschränkt werden.

„Unter Erziehung werden soziale Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht beurteilt werden, zu verhüten.“1

Brezinka unterscheidet demnach zwischen Erziehenden und Zu-Erziehenden, welche sich in seiner Theorie als Subjekt und Objekt verstehen. Nach Brezinka versuchen Menschen mit Hilfe von sozialen Handlungen auf das zu erziehende Objekt einzuwirken und dieses dauerhaft zu verändern.2 In dieser Arbeit geht es um die elterliche Erziehung der Kinder.

2.2 Definition Erziehungsstil

Der Begriff Erziehungsstil ist die Art und Weise, wie sich die Eltern gegenüber ihrem Kind verhalten. Köck und Ott bezeichnen Erziehungsstile als „die dominante Form konkreten erzieherischen Verhaltens in der Interaktion mit Kindern“3. Erziehungsstil ist also eine andauernde Einstellung der Eltern. Diese zeigt sich in verschiedenen Verhaltensweisen und Situationen gegenüber dem Kind.

Die Erziehungsstile unterscheiden sich im Allgemeinen durch zwei Erziehungsdimensionen: zum einen das Ausmaß an elterliche Wärme zum anderen das Ausmaß an elterliche Kontrolle. Das heißt, diese Stile werden bestimmt durch den Grad der Zuwendung und Unterstützung der Eltern für ihr Kind und gleichzeitig durch ihre Anforderungen und Überwachung sowie Strafen.4

Wie im weiteren Verlauf der Arbeit noch beschrieben wird, bestehen Zusammenhänge zwischen den Erziehungsstilen und der Entwicklung von Kompetenzen, Leistungsfähigkeit und Selbstwahrnehmung.

2.3 Klassifikation Erziehungsstile

Ursprünglich wurden die Erziehungsstile durch Kurt Lewin (1953) nach der Klassif i- kation von Führungsstilen entwickelt. Dabei schuf er Laborsituationen, in denen Jungen in Gruppen eingeteilt und einem Gruppenleiter zugeordnet wurden. Diese unterschieden sich in verschiedenem Führungsverhalten: in autokratischem, demokratischem und laissez-fairem Stil.5

Diana Baumrind (1971) unterschied in ihren Untersuchungen, die auf Beobachtun- gen von Eltern-Kind-Interaktionen basieren, ähnlich wie Kurt Lewin drei elterliche Erziehungsstile: den autoritären, den permissiven und den autoritativen. Letzterer unterscheidet sich im Gegensatz zum demokratischen Erziehungsstil nach Lewin dahingehend, dass Grenzen und Regeln einer größeren Bedeutung zukommt als die Freiheit des Kindes. Die Eltern üben eine stärkere Kontrolle auf das Kind aus. Baumrind beschrieb des Weiteren den permissiven Erziehungsstil, im Gegensatz zur eigentlichen Bedeutung von permissiv als erlaubend, als vernachlässigend.6

Maccoby und Martin (1983) erweiterten die Differenzierung von Baumrind und unterteilten den permissiven Erziehungsstil in den permissiv-verwöhnenden und den zurückweisend-vernachlässigenden Stil.7

2.4 Erziehung im Wandel

In vielen Untersuchungen wurde auch oft der Frage nachgegangen, wie sich die Erziehungsstile und somit die Erziehungsziele und Werte der Eltern verändert ha- ben. Die meisten dieser Untersuchungen zeigen in die gleiche Richtung: Während man früher einen sehr autoritären Stil mit Tugenden, wie Strenge und Gehorsam bevorzugte, werden heutzutage weniger Grenzen gesetzt und die Selbstentfaltung sowie die Bedürfnisse des Kindes werden als oberste Erziehungsziele verstanden. Eine autoritäre Haltung sowie körperliche Strafen sind zurückgegangen, während Nachgiebigkeit und liebevolle Zuwendung zunahmen. Die Bedeutung von traditio- nellen Zielen, wie Ehrlichkeit, Sauberkeit und Unterordnung gingen verloren. Im Ge- gensatz dazu nahm die Bedeutung an individuelle Selbstständigkeit und Persönlich- keitsentwicklung zu.8

[...]


1 Brezinka, zit. in Raithel, Dollinger und Hörmann 2009, S. 22.

2 vgl. Gudjons 1995, S. 186.

3 Köck und Ott 1994, S. 193.

4 vgl. Baumrind 1991, S. 61-62.

5 vgl. Liebenwein 2008, S. 32.

6 vgl. ebd.

7 vgl. ebd.

8 vgl. Maihofer, A., Böhnisch, T. und Wolf, A. 2001, S. 34.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Elterliche Erziehungsstile und deren Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Erziehungswissenschaft)
Autor
Jahr
2014
Seiten
13
Katalognummer
V304763
ISBN (eBook)
9783668030725
ISBN (Buch)
9783668030732
Dateigröße
574 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
elterliche, erziehungsstile, auswirkung, entwicklung, kindes
Arbeit zitieren
Maria Krasel (Autor:in), 2014, Elterliche Erziehungsstile und deren Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304763

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