Der Begriff der Rationalisierung spielt in Max Webers Analyse gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse eine zentrale Rolle. Dabei sieht er einen engen Zusammenhang zwischen religiöser Idee und materieller Lebensführung. Weber versucht in seiner Rationalisierungstheorie den von ihm sogenannten okzidentalen Rationalismus zu erklären.
Er sah vor allem in der Rationalisierung gesellschaftlichen Verhaltens Kern und Ursprung des Modernisierungsprozesses. Dabei war er der Überzeugung, dass der rationalistische Ethos nicht nur die Lebensführung und das wissenschaftliche Denken sondern auch das wirtschaftliche Leben beeinflusst.
Im Folgenden soll erörtert werden, was Weber hierunter genau versteht und anschließend worin die Besonderheit des Rationalisierungsgeschehens in den westlichen
Gesellschaften besteht.
Inhaltsverzeichnis
- Max Weber und der Begriff der Rationalisierung
- Rationalisierung und Modernisierung
- Der okzidentale Kapitalismus
- Die protestantische Ethik
- Merkmale des okzidentalen Kapitalismus
- Rationalisierung der Weltbilder
- Protestantismus und Kapitalismus
- Konfuzianismus und Kapitalismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Bedeutung der Rationalisierung in der soziologischen Analyse von Max Weber. Die Arbeit beleuchtet, wie Weber den Begriff der Rationalisierung verwendet, um die Entstehung und Entwicklung des okzidentalen Kapitalismus zu erklären. Dabei wird insbesondere der Einfluss des Protestantismus auf die Entstehung des modernen Wirtschaftsmenschen analysiert und die Rolle des Konfuzianismus im Vergleich dazu betrachtet.
- Rationalisierung als zentrales Prinzip sozialen Handelns
- Der okzidentale Rationalismus als Motor der Modernisierung
- Der Einfluss des Protestantismus auf die Entstehung des Kapitalismus
- Die Rolle der protestantischen Ethik in der Rationalisierung des Unternehmerhandelns
- Der Vergleich des Protestantismus mit dem Konfuzianismus in Bezug auf die Entstehung des Kapitalismus
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in den Begriff der Rationalisierung in der Soziologie und stellt den Zusammenhang zwischen Rationalisierung und Modernisierungsprozessen heraus. Anschließend wird Max Webers Analyse des okzidentalen Kapitalismus vorgestellt, wobei die Besonderheit des kapitalistischen Wirtschaftens im Westen im Vergleich zu anderen Kulturkreisen beleuchtet wird.
Die Arbeit untersucht dann die Rolle der protestantischen Ethik in der Entstehung des modernen Kapitalismus. Webers These, dass der Protestantismus, insbesondere der Calvinismus, einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung des Kapitalismus geleistet hat, wird anhand der Gnadenwahllehre und der innerweltlichen Askese erläutert.
Im weiteren Verlauf des Essays wird der okzidentale Kapitalismus anhand seiner charakteristischen Merkmale wie rationaler Buchführung, Trennung von Haushalt und Arbeit sowie der Entstehung von Kapitalgesellschaften analysiert. Der Einfluss der Rationalisierung auf die soziale Beziehungen und die Entwicklung der Bürokratie wird ebenfalls beleuchtet.
Schließlich wird der Konfuzianismus im Vergleich zum Protestantismus betrachtet, um die Frage zu beantworten, warum ein rationaler Industriekapitalismus nicht im Orient entstanden ist. Webers Analyse zeigt, dass der Konfuzianismus im Gegensatz zum Protestantismus die Entstehung des modernen Kapitalismus eher behindert hat.
Schlüsselwörter
Rationalisierung, Modernisierung, okzidentaler Kapitalismus, protestantische Ethik, Calvinismus, Konfuzianismus, Wirtschaftsethik, Berufsethik, Entzauberung der Welt, Macht, Herrschaft, Bürokratie.
- Citation du texte
- Maria Krasel (Auteur), 2011, Max Weber und der Begriff der Rationalisierung. Der Zusammenhang zwischen religiöser Idee und materieller Lebensführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304768