Ob bei Facebook, Whatsapp oder das alltägliche Gespräch mit Freunden, Familie oder Kollegen: Grammatik ist überall. Selbst wenn sie nicht bewusst eingesetzt wird, ist sie elementar in jeder sprachlichen Handlung – redet der Mensch doch durchschnittlich 16.000 Wörter pro Tag. Diese sind regelhaft angeordnet, sodass alle Kommunikationspartner einen Sinn aus dem Gesprochenen erkennen und reagieren können.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Beschäftigung mit Grammatik zwar theoretisch im Rahmenplan für das Land Mecklenburg-Vorpommern bis zur 10. Klasse angesetzt ist, faktisch aber mit dem Ende der 6. Klasse vorbei ist. Stoffumfang und die im Rahmenplan verortete Zentrierung von Literaturunterricht lässt die Grammatik einen untergeordneten Stellenwert einnehmen. In der Oberstufe wird ihr unter dem Kompetenzbereich der Untersuchung von Sprache und Sprachgebrauch im Kerncurriculum Deutsch sogar nur noch eine halbe A4-Seite zugesprochen. Es muss die Frage der Legitimation von Grammatik gestellt werden, wenn selbst das Bildungsministerium diese in ihren Leitlinien für Lehrkräfte teilweise untergräbt.
In dieser Hausarbeit wird sich der Autor mit genau dieser Frage beschäftigen: Warum ist Grammatik für den Alltag signifikant und welche Berechtigung haben Grammatik und Grammatikunterricht in der heutigen Zeit? Dabei wird herausgearbeitet, wieso die Vermittlung von grammatischen Kenntnissen das Bewusstsein für Sprache und den Sprachgebrauch sowie das literarische und orthografische Verständnis fördert und somit die Ausbildung der im Kerncurriculum geforderten Fähigkeiten begünstigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grammatik zwischen Sprachbewusstsein und sozialem Status
- 2. 1 Grammatik und Sprachbewusstsein
- 2. 2 Grammatik und der soziale Status in einer Gesellschaft
- 3 Das Verhältnis von Grammatik und Literatur
- 3. 1 Grammatik und literarisches Verständnis
- 3. 2 Grammatik und Textproduktion
- 4 Grammatik und Orthografie
- 5 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Grammatik im Deutschunterricht und argumentiert, warum Grammatik und Grammatikunterricht in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle spielen. Die Autorin beleuchtet, wie die Vermittlung von grammatischen Kenntnissen das Sprachbewusstsein, das literarische Verständnis und die orthografischen Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern fördern kann. Die Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen der aktuellen Grammatikdidaktik und zeigt, wie die Integration von Grammatik in den Literatur- und Rechtschreibunterricht das Sprachbewusstsein der Schüler stärken kann.
- Die Relevanz von Grammatikwissen für das Sprachbewusstsein und die Kommunikationsfähigkeit
- Der Einfluss von Grammatik auf den sozialen Status und die gelingende Kommunikation
- Die Rolle von Grammatik im Kontext von Literatur und Textproduktion
- Die Bedeutung des grammatischen Prinzips für die Rechtschreibung
- Die Integration von Grammatik in den Deutschunterricht, um die Kernkompetenzen des Kerncurriculums zu fördern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Grammatik in der heutigen Zeit dar, indem sie den allgegenwärtigen Einsatz von Sprache im Alltag betont und die Diskrepanz zwischen dem theoretischen Stellenwert von Grammatik im Rahmenplan und der tatsächlichen Praxis im Deutschunterricht aufzeigt. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Grammatikwissen für das Sprachbewusstsein und die Kommunikationsfähigkeit. Dabei wird hervorgehoben, dass Grammatik die Fähigkeit des Einzelnen unterstützt, Sprachverhältnisse zu erkennen und angemessen auf verschiedene Kommunikationssituationen zu reagieren.
Das dritte Kapitel beleuchtet das Verhältnis von Grammatik und Literatur. Die Autorin argumentiert, dass das Verstehen literarischer Texte auf einer fundierten Kenntnis von grammatischen Strukturen basiert. Weiterhin wird die Bedeutung von Grammatik für die Textproduktion und Überarbeitung von Texten erläutert.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Zusammenhang zwischen Grammatik und Orthografie. Hier wird das grammatische Prinzip der Rechtschreibung näher betrachtet, das die Regeln für Interpunktion, Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung sowie die Unterscheidung von "dass" und "das" umfasst. Es wird deutlich, dass die korrekte Anwendung dieser Regeln für den Lernerfolg und den sozialen Status von großer Bedeutung ist.
Schlüsselwörter
Grammatik, Sprachbewusstsein, sozialer Status, Kommunikationsfähigkeit, Literatur, Textproduktion, Rechtschreibung, orthografisches Prinzip, Deutschunterricht, Kerncurriculum, Kultusministerkonferenz.
- Quote paper
- Sandro Paeplow (Author), 2015, Wozu Grammatik? Zur Legitimation von Grammatik im Deutschunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304771