Nürnbergs berühmtester Dichter, Hans Sachs (1494 – 1576), Schuster
und Sohn eines aus Zwickau eingewanderten Schneidermeisters, hat
neben seinen zahlreichen Meisterliedern, Spruchgedichten, den
Fastnachtspielen und Dramen, deren Poetik in unserer Zeit gemeinhin
nicht allzu hoch geschätzt wird, auch 7 Prosadialoge verfasst. Die vier
bedeutenderen entstanden 1524 als sich Luthers Lehre in Nürnberg
gerade Bahn gebrochen hatte. Einen davon und zwar "Ein gesprech vo den Scheinwercke der
Gaystlichen/vnd jren gelübdten/damit sy zuûerlesterung des bluts Christi
vermaynen selig zuwerden"1 wird diese Hausarbeit genauer betrachten.
Da dies aber nur im Rahmen zahlreicher äußerer und innerer
Bedingungen der Zeit und des Autors Sinn ergeben kann, stehen vorweg
einige Fakten und Erkenntnisse über die Reformation in Nürnberg, sowie
das Verhältnis von Sachs zu dieser Neuerung. Alsdann wird man sich mit
der Gattung des Prosadialogs, die in jener Zeit nicht zuletzt durch Sachs
zu neuer Blüte kam, auseinandersetzen müssen, bevor man sich dem zu
untersuchenden Dialog zuwendet. 1 Ich folge der Orthographie der Titelillustration der dritten Ausgabe aus dem Jahre 1524. Vgl. Seufert 1974, S.75
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Reformation
- Nürnberg und die Reformation
- Hans Sachs und die Reformation
- Die Prosadialoge
- Definition und historische Einordnung
- Inhalt und Form
- Nutzen
- Die Prosadialoge des Hans Sachs
- Ein gesprech vo den Scheinwercke der Gaystlichen/vnd jren gelübdten/damit sy zuûerlesterung des bluts Christi vermaynen selig zuwerden
- Hintergrund und Inhalt
- Die Ursprungssituation
- Der Verlauf des Dialogs
- Die Personen
- Deutungsversuche
- Hintergrund und Inhalt
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Prosadialog "Ein gesprech vo den Scheinwercke der Gaystlichen/vnd jren gelübdten/damit sy zuûerlesterung des bluts Christi vermaynen selig zuwerden" des berühmten Nürnberger Dichters Hans Sachs. Ziel der Arbeit ist es, diesen Dialog im Kontext der Nürnberger Reformation und des Lebens und Werkes von Hans Sachs zu analysieren.
- Die Reformation in Nürnberg und deren Einfluss auf Hans Sachs' Schaffen
- Die Gattung des Prosadialogs im 16. Jahrhundert
- Die theologischen Inhalte und Argumente des Dialogs
- Die Bedeutung des Dialogs für die Reformationsgeschichte
- Hans Sachs' Rolle als Publizist und Vermittler der reformatorischen Ideen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Lebensgeschichte von Hans Sachs und seinen Beitrag zur Literatur der Reformationszeit. Kapitel 2 beleuchtet die Reformation in Nürnberg, deren Einfluss auf die Stadt und den Rat sowie die Entstehung von Sachs' Interesse für die neue Glaubenslehre. In Kapitel 3 wird die Gattung des Prosadialogs im 16. Jahrhundert definiert und eingeordnet. Es werden Inhalte, Form und der Nutzen dieser Dialogform erläutert. Kapitel 4 schließlich widmet sich dem ausgewählten Dialog "Ein gesprech vo den Scheinwercke der Gaystlichen/vnd jren gelübdten/damit sy zuûerlesterung des bluts Christi vermaynen selig zuwerden". Dieser Abschnitt geht auf die historischen Hintergründe des Dialogs ein, analysiert den Inhalt und die handelnden Personen sowie die darin enthaltenen theologischen Argumente.
Schlüsselwörter
Hans Sachs, Reformation, Nürnberg, Prosadialog, Scheinwerke der Geistlichen, Luther, evangelische Theologie, Religionsgeschichte, Literaturgeschichte, 16. Jahrhundert.
- Quote paper
- Sabine Heinichen (Author), 2003, Hans Sachs - Publizist der Reformation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30510