Die digitale Revolution hat unsere Gesellschaft tiefgehend verändert. Dies manifestiert sich auch - oder vor allem - in der Wissensaneignung. Geschichte wird nicht mehr ausschließlich in Sachbüchern, Klassenzimmern oder Museen vermittelt, sondern zunehmend im virtuellen Raum, im Internet. Begleitet wird diese Entwicklung von Zukunftspessimisten und -optimisten. „Kognitive Krise“ und „Digitale Demenz“ sind nur zwei Stichworte der Internetkritiker, die befürchten, dass die Internetuser aufhören würden, selbständig zu denken, wenn sie sich ins Datennetz einloggen und von den Informationen überflutet werden. Ihnen fällt es schwer, zu glauben, dass der Nutzer zwischen relevanten und irrelevanten Auskünften unterscheiden könne.
Auf der anderen Seite gibt es die Internetenthusiasten, die der Auffassung sind, dass sich mit dem world wide web ein alter Traum der Menschheit erfüllt habe: der Traum des universell verfügbaren Wissens auf Knopfdruck. Sie vergleichen die Internetverzeichnisse mit den Enzyklopädien des 18. Jahrhunderts mit dem Unterschied, dass das Internet tatsächlich das gesamte Wissen der Menschheit abbilde.
Am sinnvollsten ist es wohl, eine unpolemische Perspektive einzunehmen, will man den Wert des Internets für die Wissensgenerierung beurteilen. Eine komplette Ablehnung der neuen Technologien scheint ebenso wenig zweckmäßig wie der bedingungslose Glaube an sie. Fest steht jedenfalls, dass Historisches Lernen ohne Nutzung digitaler Medien nicht mehr vorstellbar ist.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung.
- 2. Geschichtsvermittlung im Spannungsfeld zwischen Internet und Printprodukten ...
- 3. Google, Wikipedia, Facebook: Suchen, Finden und „Liken“ historischer Inhalte im Netz...........
- 4. Internetseiten mit historischen Inhalten.....
- 5. Von der analogen zur virtuellen Ausstellung: Museen und ihr Internetauftritt......
- 6. Fazit......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Seminararbeit analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen der Geschichtsvermittlung im Internet. Sie beleuchtet die Rolle digitaler Medien im historischen Lernen und untersucht, wie das Internet historische Inhalte vermittelt und zugänglich macht.
- Spannungsverhältnis zwischen Internet und Printprodukten
- Vermittlung historischer Inhalte über Google und Wikipedia
- Internetpräsenz von Museen und virtuelle Ausstellungen
- Chancen und Grenzen des Historischen Lernens im Internet
- Entwicklung der „digital history“ und ihre Bedeutung für die Geschichtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Historisches Lernen im Internet dar und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die digitale Revolution in der Wissensaneignung. Sie definiert vier Modi des Historischen Lernens im digitalen Kontext und betont die Relevanz des Internets als Medium für die Vermittlung historischer Inhalte.
Kapitel 2 befasst sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Internet und Printprodukten in der Geschichtsvermittlung. Es untersucht die Möglichkeiten des Publizierens von historischen Inhalten im Netz und analysiert die Unterschiede zwischen den beiden Veröffentlichungsformen.
Kapitel 3 analysiert die Vermittlung historischer Inhalte über Google und Wikipedia. Es hinterfragt die Monopolisierung von Wissen durch diese Plattformen und untersucht die spezifischen Herausforderungen der Wikipedia als Online-Enzyklopädie in Bezug auf die Vermittlung von historischem Wissen.
Kapitel 4 präsentiert eine Auswahl an privat betriebenen Websites mit historischen Inhalten und bietet Einblicke in deren spezifische Angebote und Herangehensweisen.
Kapitel 5 analysiert die Internetpräsenz von Museen und die Möglichkeiten und Grenzen von virtuellen Ausstellungen. Es vergleicht die Internetpräsenz von deutschen und amerikanischen Museen und stellt fest, welche Formen von Internetauftritten überwiegen und wie sich Geschichte im Internet vermittelt wird.
Schlüsselwörter (Keywords)
Historisches Lernen, digitale Medien, Internet, Geschichtsvermittlung, Wikipedia, Google, Facebook, Twitter, Museen, virtuelle Ausstellungen, „digital history“, Wissensaneignung, Wissensgenerierung, Medienkritik, Wissenschaftskommunikation.
- Arbeit zitieren
- Christian Stielow (Autor:in), 2014, Historisches Lernen und neue Medien. Chancen, Grenzen und Perspektiven, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305296