Das seit dem frühen Mittelalter verbreitete und vor allen Dingen die Barockdichtung kennzeichnende Vanitas- Motiv findet seinen Ursprung im Alten Testament: „vanitas vanitatum, et omnia vanitas“ (lat.: “Eitelkeit der Eitelkeiten, und alles ist eitel”, oder “Alles ist eitel”) so lautet das Zitat aus Prediger Salomo 1,2 und 12,8.
Die auch von Hiob und den Psalmen verkündete Vergänglichkeit hält dem Menschen die Vergeblichkeit all seines Strebens, die Nutzlosigkeit von Macht, Ruhm, Geld, Wissen, Können, Schönheit und Glück, im Hinblick auf die Allmacht des Todes vor Augen und betrachtet den Tod selbst als integralen Bestandteil des Lebens.
Als wohl bedeutendsten vanitatischen Lyriker kann man Andreas Gryphius (1616- 1664) bezeichnen: Die Not des 17. Jahrhunderts hat in seiner Dichtung Spuren hinterlassen, denn als Kind seiner Zeit hatte er sehr früh das Leid von Krieg und Krankheit am eigenen Leib erfahren. Für die in der Vergänglichkeitsmetaphorik typische provozierende Gegenüberstellung von Leben und Tod in einem Bild hat er sich ein Repertoire an Motiven angeeignet, welche im Folgenden- insbesondere auch am Beispiel seiner Gedichte „Es ist alles eitel“ und „Menschliches Elende“ - ausgeführt werden sollen.
Des Weiteren finden die politischen und gesellschaftlichen Umstände des Barock Erläuterung, aber auch das „Carpe diem“ und der Tod als Positivum werden näher beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Das Vanitas-Motiv
- Vergänglichkeitsmetaphorik und Bildarsenal
- Wirkung und Interessen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Vergänglichkeitsmetaphorik in der Lyrik des Andreas Gryphius und analysiert die Verwendung des Vanitas-Motivs in seinen Gedichten.
- Der Einfluss des Vanitas-Motivs auf die Barockdichtung
- Die Bedeutung des "Memento mori" in der Lyrik des Andreas Gryphius
- Die Verwendung von Vergänglichkeitsmetaphern in Gryphius' Gedichten
- Der Einfluss von Krieg und Krankheit auf Gryphius' Lyrik
- Die Wiederholung von Motiven und Allegorien in Gryphius' Werken
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet den Ursprung und die Verbreitung des Vanitas-Motivs, insbesondere in der Barockdichtung. Es analysiert die Bedeutung des Bibelzitats „vanitas vanitatum, et omnia vanitas“ und die Verbindung zu „Memento mori“. Zudem werden die politischen und gesellschaftlichen Umstände des Barock beleuchtet, die das Vanitas-Motiv prägten.
- Das zweite Kapitel widmet sich der Vergänglichkeitsmetaphorik und dem Bildarsenal in Gryphius' Lyrik. Es untersucht die häufigen Wiederholungen von Motiven und Allegorien, die in seinen Werken zu finden sind.
Schlüsselwörter
Andreas Gryphius, Barockdichtung, Vanitas-Motiv, Vergänglichkeitsmetaphorik, Memento mori, Bildarsenal, Allegorie, Krieg, Krankheit, 17. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Carolin Catharina Wolf (Autor:in), 2004, Bilder der Vergänglichkeit in der Lyrik des Andreas Gryphius, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30563