Frech, frivol und frei? Mädchen in der Wandervogel-Bewegung


Hausarbeit, 2015

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Waren die Wandervogel-Mädchen frech, frivol und frei?

2. Charakteristika der Wandervogelbewegung
2.1 Die Wandervogelbewegung allgemein
2.2 Fotografie in der Wandervogelbewegung
2.3 Die Rolle der Mädchen in der Wandervogelbewegung

3. Bildquellen: Teile einer Fotoserie von entblößten Wandervögeln an einem Fluss

4. Die Fotografie einer nackten Wandervogel-Mädchengruppe am Fluss

5. „Nackte Mädchengruppe am Fluss“ als fotografisch-künstlerischer Ausdruck des Wandervogellebens

6. Das Leben der Wandervogelmädchen im Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und Norm

7. Fazit: Die Wandervogelbewegung und gegenwärtige Jugendszenen als Möglichkeitsräume zur Selbstverwirklichung

8. Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung: Waren die Wandervogel-Mädchen frech, frivol und frei?

Das Foto mit dem Titel „Nackte Wandervogel-Mädchengruppe am Fluß und auf dem Weg ins Wasser“[1], welcher auf sprachlicher Ebene den Bildinhalt treffend andeutet, wirkt aufgrund der kompletten Entblößung, Ungeniertheit und Lebensfreude der Mädchen auf dem Bild überraschend. Vor allem in Hinblick auf die angegebene Entstehungszeit im Jahr 1927 während der Weimarer Republik im Freistaat Preußen erweckt es den Anschein, ein konträres Zeugnis zum erwarteten Rollenbild jener Zeit zu sein, welches häufig immer noch von traditionellen, wilhelminischen Denkmustern geprägt war.[2] So führt Giesecke aus, dass für Viele minimale Abänderungen von der Kleidungsnorm weiterhin als untragbar galten und Geschlechtsverkehr vor der Ehe undenkbar war. Von einer Selbstbefreiung und –verwirklichung konnte keine Rede sein, waren die obersten Erziehungsziele für Mädchen doch, eine funktionierende, treue und dem Mann dienende Frau bzw. Mutter in einer Familie zu werden.[3]

Durch das Bild kann beim Betrachter der Eindruck entstehen, dass die Mädchen als Anhängerinnen der Wandervogelbewegung im Gegensatz zu anderen Gleichaltrigen einen freien Lebensstil losgelöst von gesellschaftlichen Konventionen führten oder gesellschaftliche Normen und Institutionen durch ihr selbstbewusst-provozierendes Benehmen im öffentlichen Raum sowie durch freizügige fotografische Selbstpräsentationen zumindest herausforderten. Angesichts des erwarteten Rollenbildes und den damit verbundenen Restriktionen gegenüber jungen Frauen in jener Zeit erscheint der auf dem Foto versinnbildlichte Habitus jedoch für Mädchen im Lebensalltag kaum umsetzbar gewesen zu sein.

Diese Ausarbeitung geht daher der Frage nach, ob sich in den 1920ern Mädchen durch die Wandervogelbewegung bisherigen gängig-restriktiven Verhaltensnormen entziehen konnten, ihnen eine frivole Lebensführung zugeschrieben werden kann und sie sich selbst frei fühlten bzw. ob sie aus gegenwärtiger Perspektive als frei angesehen werden können. Hierbei sollen sowohl die Chancen bzw. Freiräume der Jugendbewegung für die individuelle Selbstentfaltung der Mädchen zur Darstellung kommen, aber auch auf gesellschaftliche Einengungen, die den Lebensstil der Wandervogel-Mädchen beeinflusst haben, und auf szeneinterne einschränkende Grundsätze und Verhaltensregularien verwiesen werden.

Um sich der Fragestellung mithilfe der Bildquelle zu nähern, wird die Bildinterpretation nach Erwin Panofsky durchgeführt, der Analyseteil mithilfe der historisch-kritischen Methode erarbeitet und Argumentationsansätze der Alltags- und Mentalitätsgeschichte verwendet.

Zur Beschreibung des historischen Kontexts wurde für eine allgemeine Erläuterung der Wandervogelbewegung schwerpunktmäßig einer der neuesten Aufsätze aus dem Jahre 2014 mit dem Titel „Wandervögel und Edelweißpiraten“ von Wilfried Breyvogel, für die Darstellung der Bedeutung der Fotografie in der Szene die Veröffentlichung „Bilder aus dem Wandervogel-Leben“ und für die Betrachtung der Rolle der Mädchen in der Wandervogelbewegung die Publikation „Mädchen und Frauen in der bürgerlichen Jugendbewegung“ von Sabine Andresen verwendet. Für die Untersuchung der Fragestellung zur Rollenidentität der Wandervogel-Mädchen lieferten die Arbeiten von Corona Hepp mit der Betitelung „Avantgarde. Moderne Kunst, Kulturkritik und Reformbewegungen nach der Jahrhundertwende“ und von Sabine Andresen „Mädchen und Frauen in der bürgerlichen Jugendbewegung“ ein wichtiges Argumentationsfundament zur Beurteilung.

Eine Beschäftigung mit dem Habitus der Wandervogel-Mädchen erfolgt in dieser Ausarbeitung zuerst mit einer kurzen Darlegung, was die Wandervogelbewegung ist und welche Rolle die Fotografie sowie Mädchen in der Jugendbewegung spielten, um ein Grundverständnis für diese jugendkulturelle Szene im Kontext der Fragestellung zu bilden. In drei weiteren Zugängen wird sich einer vorsichtigen Beurteilung der Rollenidentität der Wandervogel-Mädchen während der 1920er aufgrund der benutzten Quellen und der ausgewählten Literatur schrittweise angenähert: Auf die Bildbeschreibung der bearbeiteten Quelle, um sich atmosphärisch in einen Ausflug von Wandervogel-Mädchen hineinversetzen zu können, folgt die Bildanalyse, in der die Charakteristika der Jugendbewegung in Zusammenhang mit der Quelle, deren Autorenschaft und dem historischen Rahmen gebracht werden. Diese mündet in eine Bildinterpretation mit Beantwortung der aufgeworfenen Frage, in der alle bisherigen Kapitel zusammengeführt werden. Abschließend werden die Ergebnisse zu einem Resümee gebündelt und ein Ausblick auf die Bedeutung der Thematik in Hinblick auf gegenwärtige Fragestellungen gegeben.

2. Charakteristika der Wandervogelbewegung

2.1 Die Wandervogelbewegung allgemein

Die Wandervogelbewegung ist eine Jugendbewegung, die ihre Hochphase in der Weimarer Republik erlebte und überwiegend dem bürgerlichem Milieu zugeordnet werden kann.[4] Breyvogel führt dazu aus, dass jene am 4. November 1901 als Verein von Jugendlichen mit der Unterstützung einer liberalen Elternschaft im gesellschaftlichen Umkreis des Steglitzer Gymnasiums in Berlin-Steglitz gegründet wurde. Der Fokus der Jugendkultur wurde auf die Organisation von Wanderungen unter Entwicklung eines Natur-, Gemeinschafts- und Verantwortungsbewusstseins im Gegensatz zu den „Schädigungen des Leibes und der Seele“[5] durch die alltäglichen Realitäten und den industriell-städtischen Lebensbedingungen gelegt.[6] Bis heute gibt es einen kleinen Kreis von Anhängern, die sich in Wandervogelgruppen wie z.B. dem Brandenburger Wandervogel e.V. organisieren.[7]

Charakteristisch für den Lebensstil der Wandervögel sind zwei bis drei Abendtreffen in der Woche, die Wanderfahrten am Wochenende, Aufnahme- und Initiationsriten, Kochen, Zelten, das Schlafen unter freiem Himmel, das Singen von Volksliedern mit Gitarre, Klampfe oder der Balalaika, Theaterspielen, Vorlesen, Zeichnen, die Durchführung diverser Wettkampfspiele, die Verwendung symbolhaft-provozierender Jugendsprache, das Gebot, dass alle Unternehmungen ohne Alkohol und Rauchen stattfinden sowie der Nacktkörperkult.[8]

2.2 Fotografie in der Wandervogelbewegung

Laut Mogge spielte die Foto-Kamera, auch „Strahlenfalle“ oder „Lichtkastel“ genannt, in der Wandervogelbewegung während der Weimarer Republik eine bedeutende Rolle. Durch die Serienproduktion der Kleinbildkamera „Leica“ ab 1925 befasste sich eine rege sowie künstlerisch und technisch ambitionierte Anhängerschaft amateurmäßig, teilweise auch beruflich, vielfältig mit diesem Medium. So gab es beispielsweise einen Vertrieb für das technische Equipment und Preisausschreiben, deren Gewinner-Fotos z.B. in szenetypischen Zeitschriften und auf Flyern für Werbevorträge abgebildet wurden. Ebenfalls aufgeführt werden können sich mit den Ansprüchen ständig weiterentwickelnde Richtlinien, wie z.B. die „Seelenkunde des Bildes“ von Hugo Sieker, und das Erstellen kunstvoller Fotoreihen. Die klassischen Motive der Fotografien zielten auf die optische Vermittlung der (Schönheits-)Ideale des anzustrebenden Lebensentwurfs der Jugendbewegung ab: Abgebildet wurden beispielsweise romantische Landschaften, mittelalterliche Fachwerkstädte und Berufstätige vorindustrieller Arbeitsfelder wie z.B. Bauern und Hirten als Kontrapunkt zu den Missständen in den Großstädten und Industrielandschaften. Das Wunschbild der Bewegung, dass „[...] der kranke Mensch in kranker Zeit [...] geheilt werden [könne], wenn er zu neuen Formen menschlicher Gemeinschaft in Harmonie mit der Zeit fände [...]“[9], lässt sich in den Motiven der zahlreichen Aktfotos und (gemeinschaftlicher) Selbstpräsentationen der Wandervögel ebenfalls wiederfinden.[10]

2.3 Die Rolle der Mädchen in der Wandervogelbewegung

Wie fast alle jugendlichen Subkulturen bis in die heutige Zeit, war auch die Wandervogelbewegung während der Weimarer Republik männerdominiert.[11] In den verschiedenen Gruppen und Verbänden der Wandervogelbewegung herrschte in Abhängigkeit ortsspezifischer Besonderheiten, persönlicher Haltungen und gesellschaftlicher Denkmuster bezüglich bestimmter Rollenzuschreibungen Uneinigkeit darüber, ob und in welcher Form die Mädchen integriert werden sollten.[12] In einigen Verbänden wurden die Mädchen vor allem in den Entstehungsjahren der Bewegung ganz ausgeschlossen, in anderen Gruppen gingen Mädchen und Jungen hingegen gar gemeinsam auf Wanderfahrt. Häufig wurden Unternehmungen getrenntgeschlechtlich durchgeführt: Breyvogel schildert hierzu, dass die Wanderungen der Mädchen ähnlich denen der Jungen z.T. aber ohne Übernachtungen, womöglich aufgrund der sexuellen Begehrlichkeiten, und nicht so körperlich herausfordernd wie bei den Jungen angeboten wurden.[13] Um dem Idealtypus eines „Wandervogels“ bzw. dessen anzustrebenden Lebensentwurfs möglichst nahe zu kommen, wurde versucht, die Rolle der Mädchen zu entsexualisieren, d.h. die Mädchen nahmen, konform zum Verhalten der Jungen untereinander, kameradschaftliche Verhaltenszüge miteinander und gegenüber dem männlichen Geschlecht an.[14] Ebenfalls festzustellen ist jedoch, dass in diesem Zusammenhang seit Bestehen der Wandervogelbewegung bis in die heutige Zeit sowohl vor allem bei den Jungen, aber auch bei den Mädchen in der Jugendbewegung die Bedeutung homosexuellen Handelns im Kontext pubertärer Identitätsfindungsprozesse diskutiert wurde.[15] [16]

3. Bildquellen: Teile einer Fotoserie von entblößten Wandervögeln an einem Fluss

Aus urheberrechtlichen Gründen können die untersuchten Bilder an dieser Stelle nicht reproduziert werden. Sie können jedoch im Bildershop der Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz unter http://www.bpk-images.de/shop betrachtet werden.

Abb. 1: „Nackte Wandervogel-Mädchengruppe am Fluß und auf dem Weg ins Wasser“, http://www.bpk-images.de, Bild Nr. 30031098

Abb. 2: „Nacktes Wandervogel-Mädchen mit Zöpfen bei Gymnastikübungen“, http://www.bpk-images.de, Bild Nr. 30031055

Abb. 3: „Drei nackte Wandervögel kurz vor dem gemeinsamen Kopfsprung vom Ufer in den Fluß“, http://www.bpk-images.de, Bild Nr. 30031137

Abb. 4: „Drei nackte jugendliche Wandervögel beim gemeinsamen Anspannen der Bizepsmuskulatur“, http://www.bpk-images.de, Bild Nr. 30031140

Abb. 5: „Eine gemischte Wandervogelgruppe parodiert hüllenlos in der Natur den UFA-Film ‚Wege zu Kraft und Schönheit‘“, http://www.bpk-images.de, Bild Nr. 30031144

Abb. 6: „Eine nackte Wandervogelgruppe parodiert die Szene ‚Die Sieben Schwaben auf Hasenjagd‘ “, http://www.bpk-images.de, Bild Nr. 30008661

4. Die Fotografie einer nackten Wandervogel-Mädchengruppe am Fluss

In der vorliegenden Bildquelle „Nackte Wandervogel-Mädchengruppe am Fluß und auf dem Weg ins Wasser“ sind fünf komplett entblößte junge Frauen abgelichtet. Sie befinden sich am Ufer eines Flusses stehend in einer kniehohen Graswiese. Auf der gegenüberliegenden Flussseite ist ebenfalls eine solche Wiese zu erkennen, die von einem Zaun mit einfachen Holzstämmen und einem simplen Draht durchzogen wird. Begrenzt wird das Grünland, vermutlich eine Weide, von einer kräftigen Laubbaumreihe, die scheinbar in einen Wald mündet. Der darüber liegende Himmel ist etwas bedeckt.

Drei der Fotografierten sind körperlich der Kamera abgewandt, sie befinden sich in einer Reihe entlang des Flussufers. Bei allen ist das rechte Bein angewinkelt. Die vorderste Protagonistin steht hierbei, überrascht und leicht lächelnd mit rechter Schulter und Kopf aufrecht zur Linse gedreht. Die Mittlere in der Reihe ist leicht gebeugt, stützt ihre Unterarme auf ihre Oberschenkel und schaut etwas angestrengt über die rechte Schulter zum Fotoapparat. Das am weitesten entfernte Mädchen der Dreierreihe, welche das aktivste des gesamten Bildes ist, setzt mit dem rechten angewinkelten Bein zu einem impulsiven Schritt mit ausgestrecktem linken Arm auf eine vierte junge Frau an. Diese hält ihren Kopf in gebeugter Körperhaltung zu der Dritten und einem fünften Mädchen, welches den Blick zum Kopf der vierten Heranwachsenden verdeckt. Sie selbst schaut auch auf das Haupt der vierten Abgebildeten und sticht im Bild im Gegensatz zu den anderen heraus, da sie nahezu aufrecht mit dem Rücken zur Linse und dem Gesäß ungefähr im zentralen Punkt des goldenen Bildschnittes steht. Die Arme sind nach unten gestreckt und ihre Handflächen zeigen nach hinten. Im Zusammenhang mit ihrer Körperspannung bewahrt sie eine gewisse Kontenance. Sie traut sich nicht, sich dem Geschehen auf dem Haupt der Anderen gänzlich zuzuwenden, sondern wirft nur einen Blick aus sicherer Distanz hierauf.

Auffällig ist, dass alle jungen Frauen geflochtene bzw. zu Zöpfen gebundene Frisuren haben. Ihre Teints, vor allem der Aktiven und der Aufrechten, sind sommerlich braun. Vier der Mädchen haben sehr frauliche Rundungen. Nur die aktive junge Frau, die anscheinend mit ihrer linken Hand des ausgestreckten Armes auf den Kopf des rechts am Bildrand sich nach vorne beugenden Mädchens fasst, ist von sehr schlanker Gestalt.

Aufgrund der warmen, leicht dunklen Farbgebung des Bildes, des bedeckten Himmels, des Entwicklungsstandes der Vegetation, der entblößten Körper und der leicht erhitzten Köpfe der Mädchen kann darauf geschlossen werden, dass die Szenerie an einem spätsommerlichen, sehr heißen Nachmittag bis frühen Abend kurz vor einem aufkommenden Gewitter stattfand.

5. „Nackte Mädchengruppe am Fluss“ als fotografisch-künstlerischer Ausdruck des Wandervogellebens

Die Bildquelle bzw. das Schwarz-Weiß-Foto „Nackte Wandervogel-Mädchengruppe am Fluß und auf dem Weg ins Wasser“ wird durch das Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz (bkp) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[17] [18]

Nach dem Vergleichen verschiedener Fotos entblößter weiblicher und männlicher Wandervögel, die durch das Archiv erschlossen wurden, kann aufgrund der abgelichteten Protagonisten und der umgebenden Landschaft gefolgert werden, dass es sich um ein und dieselbe Szenerie[19] bzw. einer für die Jugendbewegung typischen Fotoreihe handelt.[20] Der erste Eindruck beim Betrachten des Fotos, dass es ein Schnappschuss einer Freundin der Abgebildeten während einer Unternehmung unter ausschließlich weiblichen Wandervögeln ist, muss allein dadurch relativiert werden, dass auf einigen anderen Fotos entblößte Männer am Geschehen wie z.B. auf dem Foto „Eine gemischte Wandervogelgruppe parodiert hüllenlos in der Natur den UFA-Film ‚Wege zu Kraft und Schönheit‘ “[21] mitwirken. Aufgrund der gestellten Posen auf weiteren Fotos der Bildreihe[22] ist zudem davon auszugehen, dass die Bildquelle nicht eine Überrest-Quelle mit Erinnerungswert für das Beisammensein unter Freundinnen (und Freunden), sondern eine Traditions-Quelle zu sein scheint, die das Lebensgefühl und die Werte der Wandervogelbewegung für die Mit- und gegebenenfalls Nachwelt wiederspiegeln soll, was ein typisches Kriterium der Fotografie in der Wandervogelbewegung ist.[23] Beispielgebend wird das bewusste Posieren der Jugendlichen auf dem Bild „Eine nackte Wandervogelgruppe parodiert die Szene ‚Die Sieben Schwaben auf Hasenjagd‘ “[24] besonders deutlich.

In der vorliegenden Bildquelle haben die fotografierten Mädchen vom Fotografierenden im Gegensatz zum bewussten Parodieren eventuell den Auftrag bekommen, sich von der Kamera nicht ablenken zu lassen und das natürliche, ungezwungene, von den Kleidern befreite, romantisch-naturverbundene Lebensgefühl während eines Gemeinschaftserlebnisses unter Wandervögeln herüberzubringen.[25] Das dies nicht ganz gelingt, wird durch die z.T. lächelnd-angespannte Hinwendung der Köpfe und die Inszenierung z.B. durch die angestellten rechten Beine zweier Mädchen zur Linse deutlich, welche an das klischeehafte Posieren von Revue-Mädchen der Goldenen Zwanziger bzw. an das bewusste Inszenieren der eigenen Körpersilhouette erinnert.

[...]


[1] URL: http://www.bpk-images.de/shop [17.02.2015].

[2] Vgl. Hepp, 1987, S. 24.

[3] Vgl. Giesecke, 1981, S. 29 & 219.

[4] Vgl. Mogge, 1986, S. 5f.

[5] Breyvogel, 2014, S. 17.

[6] Vgl. ebd., S. 17.

[7] Siehe dazu: URL: http://www.brandenburger-wandervogel.de [18.02.2015].

[8] Vgl. Breyvogel, 2014, S. 19-25; vgl. Mogge, 1986, S. 13f..

[9] Mogge, 1986, S. 25.

[10] Vgl. ebd., S. 5-27.

[11] Vgl. Peukert, 1987, S. 98.

[12] Vgl. Andresen, 1997, S. 88f..

[13] Vgl. Breyvogel, 2014, S. 18.

[14] Vgl. Andresen, 1997, S. 13.

[15] Vgl. ebd., S. 204-230.

[16] URL: http://www.bpk-images.de/shop [18.02.2015].

[17] URL: http://www.bpk-images.de/shop [18.02.2015].

[18] Nach telefonischer Rücksprache mit dem bkp wurde von einer Mitarbeiterin geäußert, dass keine weiteren Daten bezüglich des Fotos im Archiv, außer des auf der Homepage angegebenen Titels und der Jahreszahl, vorliegen.

[19] Vgl. URL: http://www.bpk-images.de/shop [18.02.2015].

[20] Vgl. Mogge, 1986, S. 17.

[21] URL: http://www.bpk-images.de/shop [18.02.2015].

[22] Vgl. URL: http://www.bpk-images.de/shop [18.02.2015].

[23] Vgl. Mogge, 1986, S. 5, 14f. , 21, 24-27; vgl. Ders., 1988, S. 44.

[24] URL: http://www.bpk-images.de/shop [18.02.2015].

[25] Vgl. Mogge, 1986, S. 24-27.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Frech, frivol und frei? Mädchen in der Wandervogel-Bewegung
Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)  (Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik)
Veranstaltung
Einführung in das geschichtswissenschaftliche Arbeiten
Note
1,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
20
Katalognummer
V305669
ISBN (eBook)
9783668056916
ISBN (Buch)
9783668056923
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
frech, mädchen, wandervogel-bewegung
Arbeit zitieren
Nico Schloß (Autor:in), 2015, Frech, frivol und frei? Mädchen in der Wandervogel-Bewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305669

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