Angesichts der immer dichter werdenden Informationsflut und der Verdopplung der Wissenszunahme reichen die bisherigen Lehr- und Lernmodelle nicht mehr aus, um Wissen den Anforderungen entsprechend zu vermitteln. Auch die Globalisierung und der verstärkte Einsatz der sogenannten neuen Medien stellen die Schule und vor allem das Lernen vor Probleme. Die Schüler lernen mehr denn je „für das Leben“ – doch was sie in der Schule lernen, lässt sich nur unzureichend auf die Problemlösung außerhalb der Schule übertragen. Die Inhalte werden oft ohne bedeutungsvollen Kontext zum Erfahrungshintergrund vermittelt. Der Lehrer ist ein „didactic leader“, der „fertige Wissenssysteme“ präsentiert. Zudem stellt Selbständigkeit einen immer zentraler werdenden Punkt dar. Die Schule muss deshalb ihre bisherigen Aufgaben neu formulieren – denn die traditionellen Theorien konzentrieren sich vor allem darauf, wie Unterricht geplant, durchgeführt und gesteuert werden muss. So muss sie vor allem folgende Aspekte vermitteln: die Schüler müssen in der Lage sein, Ziele klar formulieren und Fragestellungen und Such-/Informationsstrategien entwickeln zu können. Die Informationen müssen bewertet und die Ergebnisse dokumentiert werden. Dabei stellt die Selbstkontrolle einen wesentlichen Punkt dar. Diese wenigen genannten Aspekte sind mit den traditionellen Modellen aber nicht bzw. kaum umsetzbar. Zudem muss der Unterricht insbesondere in seiner Form neu gestaltet werden: Weg vom lehrerzentrierten, hin zum schülerzentrierten Unterricht. Ein Lösungsansatz für dieses komplexe Problem bietet das Verteilte Lernen, welches diesen Anforderungen gerecht wird. Unterstützt werden kann es dabei von einem entsprechend ausgerichteten Multi-Agenten-System und der Verteilten Künstlichen Intelligenz.
Die Arbeit soll einen Einblick geben, was „Lernen“ überhaupt ist und warum die traditionellen Lehr- und Lernmodelle nicht mehr zeitgemäß sind (auf Grund der Unmenge an didaktischen Modellen soll hier nur auf die drei Hauptströmungen eingegangen werden, die sämtliche Theorien einschließen). Zudem soll erläutert werden, was Verteiltes Lernen bedeutet und worin seine Stärken liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schwächen der traditionellen Lehr-/Lernmodelle anhand der drei Hauptströmungen:
- Behaviorismus
- Kognitivismus
- Konstruktivismus
- Zusammenfassung
- Was ist „Lernen“?:
- Verteiltes Lernen
- Von der Künstlichen Intelligenz zur Verteilten Künstlichen Intelligenz
- Vorteile des Verteilten Lernens
- Soziales Lernen:
- Banduras,,Social Learning Theory”
- Kognitive soziale Lerntheorie
- Zusammenfassung
- Wie unterstützt das MAS das Verteilte Lernen?:
- Interaktion und Kommunikation
- Albert in der Geographie – Ein Beispiel des Verteilten Lernens im MAS
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die traditionellen Lehr- und Lernmodelle im Kontext der heutigen Informationsflut und der wachsenden Bedeutung von selbstgesteuertem Lernen zu hinterfragen. Sie beleuchtet die Schwächen des Behaviorismus, des Kognitivismus und des Konstruktivismus und führt das Konzept des Verteilten Lernens als einen Lösungsansatz für die Herausforderungen der modernen Bildung ein.
- Kritik an traditionellen Lehr- und Lernmodellen
- Einführung des Konzepts des Verteilten Lernens
- Die Rolle der Künstlichen Intelligenz und des Multi-Agenten-Systems im Verteilten Lernen
- Die Bedeutung von sozialem Lernen im Verteilten Lernen
- Praktische Anwendung des Verteilten Lernens mit einem konkreten Beispiel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung zeigt auf, dass traditionelle Lehr- und Lernmodelle angesichts der heutigen Informationsflut und der Globalisierung an ihre Grenzen stoßen. Das Verteilte Lernen wird als ein Lösungsansatz vorgestellt, der den Anforderungen der modernen Bildung gerecht wird.
Das erste Kapitel analysiert die Schwächen der drei Hauptströmungen der traditionellen Lernmodelle: Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus. Es wird festgestellt, dass diese Modelle nicht in der Lage sind, die komplexen Anforderungen des heutigen Lernens zu erfüllen.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Lernen“ und stellt das Konzept des Verteilten Lernens vor. Es erläutert die Vorteile des Verteilten Lernens und die Rolle der Künstlichen Intelligenz und des Multi-Agenten-Systems. Außerdem wird die Bedeutung von sozialem Lernen im Verteilten Lernen hervorgehoben.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie ein Multi-Agenten-System das Verteilte Lernen unterstützen kann. Es werden die Aspekte Interaktion und Kommunikation sowie ein konkretes Beispiel für das Verteilte Lernen im MAS vorgestellt.
Schlüsselwörter
Verteiltes Lernen, Künstliche Intelligenz, Multi-Agenten-System, Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus, Soziales Lernen, Informationsflut, Globalisierung, moderne Bildung.
- Arbeit zitieren
- Sandra Starke (Autor:in), 2002, Verteiltes Lernen - Künstliche Intelligenz in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30568