Seit den 70 er Jahren werden Theorien zur Lernenden Organisation entwickelt. Der Wandel der Gesellschaft von einer Industrie- zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft hat zu enormen Konsequenzen für Bereiche der Gesellschaft geführt. Die Verbreitung von Informations - und Kommunikationstechniken, die Abnahme manueller Arbeitstätigkeiten zugunsten wissensbasierter Arbeitstätigkeiten und die Globalisierung der Wirtschaft erfordern eine betriebliche Modernisierung, da herkömmliche Organisationsentwicklungsmaßnahmen nicht mehr hinreichend dienen können. Der rapide ökonomische, technologische und soziokulturelle Wandel zwing t zu permanenten Anpassungs- und Innovationsaktivitäten. Anpassung und Innovation setzen lernen voraus. Lernen wird somit zum wichtigsten rationalisierungs- und Wettbewerbsvorteil der Zukunft. Das Problem liegt jedoch darin, dass Lernen aus erziehungswissenschaftlicher Sicht in diesen Konzeptionen keine Rolle spielt. Organisationslernen oder organisationales Lernen besitzt nach Dehnbostel eine strategische Bedeutung, indem es einzig und allein der Sicherung und dem Ausbau von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit dient. Das Konzept des organisationalen Lernens stellt einen Innovationsansatz dar, der auf Veränderungen unternehmensbezogener Prozesse und Strukturen zielt. Veränderungen insofern, dass eine grundlegende Reorganisation bestehender Strukturen eines Unternehmens bzw. einer Organisation stattfindet. Statt herkömmlicher hierarchischer und arbeitsteiliger Strukturen, flache Hierarchien, Dezentralisierung, Gruppen- und Projektarbeit. Organisationales L ernen soll nach Geißler, Arbeiten und Lernen so in einen Zusammenhang bringen, dass sie der „allgemeine Geltung beanspruchenden Norm der Bildung“ entsprechen. Organisationslernen ist somit der „Eckpfeiler“ einer zukunftsweisenden Berufspädagogik. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGRIFFSBESTIMMUNG
- ORGANISATIONALES LERNEN AUS SYSTEMTHEORETISCHER PERSPEKTIVE
- Das Konzept des organisationalen Lernens von Willke
- Reflexion als Methode zur Erreichung von Innovation
- Zusammenfassung und Kritik
- ORGANISATIONALES LERNEN AUS ÖKONOMISCHER PERSPEKTIVE
- Das Konzept organisationalen Lernens von Argyris und Schön
- Double-loop-learning als Methode zur Erreichung von Innovation
- Zusammenfassung und Kritik
- ORGANISATIONALES LERNEN AUS PÄDAGOGISCHER PERSPEKTIVE
- Das Konzept organisationalen Lernens nach Geißler
- Der herrschaftsfreie Diskurs als Methode zur Erreichung von Innovation
- Zusammenfassung und Kritik
- ORGANISATIONALES LERNEN AUS ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTLICHER PERSPEKTIVE
- Einordnung des Organisationslernens in die Erziehungswissenschaft
- Die sokratische Methode als Mittel zur Erreichung von Innovation
- ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept des organisationalen Lernens und dessen Potenzial für Innovation. Sie untersucht verschiedene Perspektiven auf organisationales Lernen, darunter systemtheoretische, ökonomische, pädagogische und erziehungswissenschaftliche Ansätze. Das Ziel ist es, die verschiedenen Konzepte des organisationalen Lernens zu beleuchten und deren Bedeutung für die Entwicklung von Innovationen in Unternehmen und Organisationen aufzuzeigen.
- Das Konzept des organisationalen Lernens aus verschiedenen Perspektiven
- Die Rolle des Lernens für Innovation und Veränderung in Organisationen
- Die Relevanz des organisationalen Lernens für eine zukunftsweisende Berufspädagogik
- Die Bedeutung von Reflexion, Double-loop-learning und herrschaftsfreiem Diskurs für Innovationsprozesse
- Die Verbindung von Lernen und Arbeiten im Kontext des organisationalen Lernens
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema des organisationalen Lernens ein und erläutert dessen Relevanz im Kontext des gesellschaftlichen Wandels von einer Industrie- zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft. Es wird auf die Bedeutung des Lernens als Wettbewerbsvorteil für Unternehmen hingewiesen.
- Kapitel 2: Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel definiert den Begriff des organisationalen Lernens und beleuchtet die verschiedenen Bedeutungen, die ihm zugeschrieben werden. Es wird die Rolle des Lernens im Kontext von Organisationen und deren Umwelt betrachtet.
- Kapitel 3: Organisationales Lernen aus systemtheoretischer Perspektive: Dieses Kapitel erläutert das Konzept des organisationalen Lernens aus systemtheoretischer Sicht, insbesondere nach dem Ansatz von Willke. Es werden die Regeln und Wissensbasis von Organisationen als Systeme beleuchtet und deren Veränderung durch Lernen hervorgehoben.
- Kapitel 4: Organisationales Lernen aus ökonomischer Perspektive: Dieses Kapitel untersucht das Konzept des organisationalen Lernens aus ökonomischer Sicht, basierend auf dem Ansatz von Argyris und Schön. Es werden die Bedeutung von Double-loop-learning und dessen Einfluss auf Innovationsprozesse in Unternehmen erläutert.
- Kapitel 5: Organisationales Lernen aus pädagogischer Perspektive: Dieses Kapitel betrachtet das Konzept des organisationalen Lernens aus pädagogischer Sicht, insbesondere nach dem Ansatz von Geißler. Es wird die Bedeutung von herrschaftsfreiem Diskurs für Innovationen in Organisationen hervorgehoben.
- Kapitel 6: Organisationales Lernen aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive: Dieses Kapitel behandelt die Einordnung des organisationalen Lernens in die Erziehungswissenschaft und zeigt die Relevanz der sokratischen Methode für die Erreichung von Innovationen in Bildungseinrichtungen auf.
Schlüsselwörter
Organisationales Lernen, Lernende Organisation, Innovation, Systemtheorie, Ökonomische Perspektive, Pädagogische Perspektive, Erziehungswissenschaft, Reflexion, Double-loop-learning, Herrschaftsfreier Diskurs, Sokratische Methode, Wissensgesellschaft, Wettbewerbsvorteil, Unternehmen, Organisation, Struktur, Prozess, Veränderung.
- Quote paper
- Corinna Uhlmann (Author), 2004, Innovation durch organisationales Lernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30601