„Über Sprache zu forschen, herauszufinden, wie sie sich entwickelt hat, wie gesellschaftliche Veränderungen ihren Niederschlag in den Worten der Menschen finden, hat eine lange Tradition.“ Es kann daher kaum verwundern, dass auch andere Kommunikations- und Kooperationsmedien im Fokus der Wissenschaft stehen – so auch das Medium Film. Die Filmtheorie gibt es fast solange wie den Film selbst, der am Ende des 19 Jahrhunderts aus den Entwicklungen in Fototechnik, Mechanik, Optik und wissenschaftlicher Reihenbildherstellung entsprang. Antrieb der Beschäftigung mit dem Phänomen Kino und Film waren Frage nach Wesen, Potenzial und Status des Filmes und der dargestellten Bilder. Obwohl man zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ersten Vertreter der Filmtheorie ansiedelt, etablierte sich diese Wissenschaft erst nach dem zweiten Weltkrieg Fuß, international letztlich sogar erst in den 1980er Jahren. Elsaesser und Hagener wagen in ihrer Einführung einen Diskurs durch die Filmtheoriegeschichte und markieren dabei sieben verschiedene Paradigmen des Films. Sie führen in ihren Ausführungen Praxis und Theorie zusammen, indem sie zunächst ein wissenschaftliches Fundament liefern und mit Beispielen Leerstellen schließen. Sie verzichten dabei nicht auf den Bezug auf renommierte und populäre Filmtheoretiker und deren Befunde.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung der Darstellung
- Einführung
- Spiegel und Gesicht - Zusammenfassende Darstellung
- Das Kino als Spiegel des Unbewussten
- Das Spiegelstadium
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Bedeutung des Spiegels und des Gesichts im Film und untersucht, wie diese Motive in der Filmtheorie verwendet werden. Die Autoren Elsaesser und Hagener präsentieren sieben verschiedene Paradigmen des Films, wobei sie die Geschichte der Filmtheorie und die Praxis des Filmemachens miteinander verbinden.
- Das Spiegelmotiv als zentrale Metapher in der Filmtheorie
- Die Rolle des Gesichts in der Großaufnahme
- Die Verbindung zwischen Film, Spiegel und Unbewusstem
- Das Spiegelstadium und seine Bedeutung für die Identifikation im Film
- Die Beziehung zwischen Kino, Zuschauer und dem "anderen" Gesicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Zusammenfassung der Darstellung: Die Einleitung stellt den Kontext der Filmtheorie und deren Entwicklung dar. Sie führt in die zentrale These des Textes ein: Die Bedeutung des Spiegels und des Gesichts als wichtige Metaphern in der Filmtheorie.
- Spiegel und Gesicht - Zusammenfassende Darstellung: Dieser Abschnitt analysiert die drei Interpretationen des Leinwandphänomens "Spiegel und Gesicht": das phänomenologische, psychoanalytische und neurowissenschaftliche Verständnis. Es wird die Bedeutung des Spiegels für die Konfrontation mit dem eigenen Ich und die Beziehung zwischen Zuschauer und Film thematisiert.
- Das Kino als Spiegel des Unbewussten: Hier wird die Funktion des Spiegels als reflexive Verdopplung im Film untersucht. Der Spiegel als Metapher für die Selbsterkenntnis und die Entdeckung des Unbewussten wird beleuchtet. Es wird auch auf die Unterschiede zwischen Spiegel und Leinwand eingegangen.
- Das Spiegelstadium: Dieser Abschnitt erklärt die Theorie des Spiegelstadiums von Jacques Lacan und seine Bedeutung für die frühkindliche Entwicklung und die Identifikation im Film. Es werden die primäre und sekundäre Identifikation im Kontext des Films betrachtet.
Schlüsselwörter
Der Text konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselbegriffe: Filmtheorie, Spiegel, Gesicht, Großaufnahme, Unbewusstes, Spiegelstadium, Identifikation, Lacan, Balázs, Filmgeschichte, Paradigmen.
- Arbeit zitieren
- Juliane Richter (Autor:in), 2014, „Spiegel und Gesicht“. Zusammenfassung der Darlegung Elsaesser und Hagener in ihrer Einführung in die Filmtheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306434