Yoga als Partnerübung. Die Gestaltung einer Yoga-Stunde zum Mitmachen


Hausarbeit, 2015

17 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorüberlegungen
1.1. Aktualität und Bedeutung

2. Unterrichtsplanung
2.1. Unterrichtsbedingungen
2.2. Allgemeine Vorbereitung

3. Unterrichtsziele

4. Didaktische Überlegungen

5. Methodische Überlegungen

6. Wie siehst Du Deine persönliche Entwicklung innerhalb der DTB/VTF YOGA Ausbildung über 200 Stunden?

7. Übungsverlauf nach dem Prinzip von Vinyasa Krama

1. Vorüberlegungen

„Lächeln ist die kürzeste Entfernung zwischen zwei Menschen“.

Viktor Borge

1.1. Aktualität und Bedeutung

Die heutige Zeit stellt eine Vielzahl von Anforderungen an uns Menschen. Nicht nur im Berufsleben, auch im Privatleben und in alltäglichen Situationen müssen wir uns häufig anpassen oder gar „verdrehen“ um flexibel zu bleiben und allen Ansprüchen gerecht zu werden.

Unsere körperlichen Spannungen entstehen oft aufgrund von Angst, Sorgen und Frustration. Durch das Üben von Drehhaltungen können wir sowohl körperliche Verspannungen wie auch mentale Blockaden lösen und die Qualität des „Loslassens“ erfahren. In der Yoga- Praxis unterstützt uns der Drehsitz (Matsyendrasana) unseren Blickwinkel zu verändern und bietet uns eine geistige Pause. Auf körperlicher Ebene wird die Muskulatur der Wirbelsäule entlastet und gleichzeitig beweglicher. Die inneren Bauchorgane werden sanft massiert und durchblutet. Bereits in der Hatha Yoga Pradipika wird erwähnt: „Matsyendrasana hebt den Appetit, indem sie das Magen-Feuer entfacht und zerstört schreckliche Beschwerden im Körper. Wenn sie durchgeführt wird, lässt sie Kundalini steigen und macht den Mond fest.“ (Hatha Yoga Pradipika, 1,28)

Das Üben dieser Asana wird als Partnerübung angeleitet, was ein verbessertes Verständnis nicht nur für uns selbst, sondern auch für unseren Partner gegenüber fördert. Wir haben in der folgenden Stunde durch Partneryoga die Chance, einem anderen Menschen in Augenhöhe mit Herzlichkeit zu begegnen, uns anzulehnen, den Mut zu fassen um Hilfe zu bitten, sowie die Erfahrung diese anzunehmen. Das Prinzip der Verbindung und gleichzeitig des Loslassens wird auf direktem Wege in die Tat umgesetzt.

2. Unterrichtsplanung

2.1. Unterrichtsbedingungen

Die 60-minütige Yogastunde findet 1 Mal wöchentlich in einem angemieteten Raum statt. Es ist ein ruhiger Kellerraum, der hauptsächlich für Yoga- und Pilateskurse genutzt wird. Eine Anlage für CDs, MP3s, eine Spiegelwand und Yogamatten sind vorhanden. Decken und Kissen müssen die Teilnehmer selber mitbringen.

Die geschlossene Gruppe setzt sich aus 5-8 Frauen zusammen. Die meisten von ihnen haben vor ca. einem Jahr mit Yoga begonnen. Sie kennen sich untereinander und freuen sich über den gemeinsamen Austausch. Ihre Motivation für den Besuch des Kurses rührt jedoch aus dem gemeinsamen Wunsch nach einem körperlichen und seelischen Ausgleich zum stressigen Alltag. Der Altersdurchschnitt liegt bei ca. 35 Jahren.

2.2. Allgemeine Vorbereitung

Die Frauen der Gruppe sind neuen Herausforderungen gegenüber sehr aufgeschlossen. In den letzten Wochen wurden vermehrt die Bewegungsrichtungen der Wirbelsäule thematisiert. Aufrichtung und Rotation der WS stand als zentrales Thema häufig im Fokus der Asanapraxis. Partnerübungen wurden noch nicht gemacht. Die Elemente des Sonnengrußes und einige Varianten sind den TN bekannt. Die Einbindung der Atmung in die Asana-Praxis fällt vielen TN noch schwer. Somit wurde die Atemtechnik in den vergangenen Stunden nur gezielt am Anfang und am Ende der Stunde geübt und fließt nun immer häufiger im Verlauf der Stunde mit ein.

3. Unterrichtsziele

Die Bewahrung und Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit, steht als übergeordnetes Leitziel an erster Stelle. Dies beinhaltet eine Fokussierung auf die Entwicklung des eigenen Körperbewusstseins. Die Teilnehmer sollen durch üben der Konzentration und Wahrnehmung den Zustand des Yoga erleben, um ihn Stück für Stück in ihrem Alltag zu integrieren.

a. Fernziele

- Wahrnehmung der eigenen körperlichen Grenzen verbessern
- Wahrnehmung der eigenen psychischen Grenzen verbessern & diese akzeptieren lernen
- Vermittlung von Körpererfahrungen und positiven Bewegungserlebnissen
- Verbesserung der Konzentration

b. Nahziele

- Differenzierung von Gedanken und Gefühlen erleben
- Beruhigung des Geistes
- „Frustrationsschwelle“ erfahren & erproben & überwinden
- Flexibilität der WS erleben und verbessern
- Lösung von Verspannungen rund um die WS
- Massieren der inneren Organe
- Arbeiten in der Stellung soll erfahren und probiert werden
- Hilfestellung zulassen
- Führen und geführt werden erfahren

4. Didaktische Überlegungen

Die Yogastunde mit dem Hauptgegenstand der Drehungen als Partnerübung, beginnt in der Einstiegsphase im Meditationssitz. Dies bietet den Teilnehmern die Möglichkeit zur Ruhe zukommen und die Augen zu schließen oder sich vorerst mit den Augen im Raum zu orientieren und nach eigener Wahl mit einzusteigen.

Im weiteren Verlauf der Stunde werden zunächst Wahrnehmungs-, Mobilisations-, und Kräftigungsübungen zur Aktivierung der einzelnen Köperregionen, Muskeln und Gelenke durchgeführt. Der Sonnengruß, der den TN bekannt ist, wird durch leichte Twists und Flows als vorbereitende Übungen für das Zielasana ergänzt. Die Einführung in die Partnerarbeitet erfolgt Schritt für Schritt, zunächst mit Blickkontakt und im folgenden durch „erspüren“ und anlehnen an den Partner.

Das Yoga-Sutra 2.46 von Patanjali lautet “sthira-sukham asanam” - „ Die Verbindung zur Erde sollte stabil, leicht und freudvoll sein. “ . Grundsätzlich sollten alle Asanas mit Kraft (Sthira) und Wohlbefinden (Sukha) ausgeführt werden - eben genau der Balance von Stabilität und Leichtigkeit, die wir auch im Leben täglich brauchen.

Mit dem folgenden Ziel-Asana dieser Stunde, dem Drehsitz, wird eine gegenseitige Unterstützung durch den Partner ermöglicht. Die Dehnungswirkung kann vertieft werden, die Körperhaltung verbessert und das Erleben und Spüren intensiviert werden.

Die abschließende Entspannungsphase am Boden nimmt die Teilnehmer mit auf eine Traumreise, die das Prinzip des Loslassens erneut thematisiert.

Zum Stundenausklang wird den Teilnehmern abschließend das Zitat vom Anfang der Stunde mit auf den Weg gegeben. Dies ermöglicht das Erlebte auch in Worten mit nach Hause zu nehmen.

5. Methodische Überlegungen

Die grundlegende Lehrform ist eine Kombination aus verbaler Anleitung und körperlicher Präsentation. Um auf die unterschiedlichen körperlichen und mentalen Voraussetzungen der TN einzugehen, werden -soweit möglich- entsprechende Variations- und Modifikationsmöglichkeiten angeboten.

Die Matten sind in zwei Reihen mit der kurzen Seite zueinander angeordnet, so dass jeder TN einen Partner gegenüber ansehen kann. Die Lehrperson steht in der Mitte zwischen den Reihen an einem Ende des Mittelganges der beiden Reihen, so dass sie von allen TN gut gesehen werden kann. Diese üben zuerst in Einzelarbeit und im Verlauf der Stunde in Paaren zu zweit. Nach Möglichkeit wird verbal, durch Positiv-Formulierungen und hilfreiche Bilder korrigiert. Die Selbstständigkeit der Teilnehmer sollte möglichst erhalten bleiben. Taktiles Korrigieren wird nur nach voriger Absprache angewendet. Die „Du- Anrede“ wird bevorzugt, damit die TN sich direkt angesprochen und wahrgenommen fühlen.

Für den Drehsitz, der als Partnerasana geübt wird, wird das Prinzip der Verbindung und des Loslassens durch den Partner auf direktem Wege in die Tat umgesetzt. Um die Ausgewogenheit des inneren und äußeren Loslassens zu erfahren, können die Teilnehmer durch die folgenden Fragen angeregt werden in ihrer Haltung zu arbeiten:

- Wo kannst Du im guten Vertrauen auf Deinen Partner mehr loslassen? Wo mehr abgeben?
- Wie kann euer gemeinsamer Atem die Richtungen der Haltung unterstützen?
- Wo spürst Du in Deinem Körper Kraft? Wo Leichtigkeit?
- Bist Du in richtigem Masse kritisch und selbstkritisch?
- Kannst Du die Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten?
- Was hält Dich davon ab, flexibel zu sein, oder Dich anzupassen?
- Was macht Dich unbeweglich?

6. Wie siehst Du Deine persönliche Entwicklung innerhalb der DTB/VTF YOGA Ausbildung über 200 Stunden?

Nach den ersten 5 Modulen der Yoga-Kursleiterausbildung fühlte ich mich zunächst sehr „überfüllt“ mit Informationen und Dingen, die für mein Empfinden noch vertieft behandelt werden mussten. Es war eine wichtige Erfahrung für mich das eigene, selbstständige Unterrichten erst einmal zu beginnen, um zu realisieren, dass ich auf meinem Yogaweg als Lehrer, tatsächlich weitergehen möchte. Ich entschied mich für die 200 Std. Ausbildung mit einer ziemlich klaren Vorstellung von dem, was ich noch lernen wollte. Hierzu gehörte vor allem korrektes und klares Anleiten, aber auch korrektes und klares Korrigieren, so dass sich meine zukünftigen Teilnehmer bei mir sicher und gut aufgehoben fühlen. Ich freue mich, dass nicht nur die erhofften Themen behandelt wurden, sondern auch wieder neue, nicht erwartete Inhalte mein Interesse geweckt haben. Es ist für mich erneut eine neue Tür in meiner Yoga-Welt aufgegangen, durch die ich nun neugierig und mit großer Lust weiterzumachen, gehe.

7. Übungsverlauf nach dem Prinzip von Vinyasa Krama

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Details

Titel
Yoga als Partnerübung. Die Gestaltung einer Yoga-Stunde zum Mitmachen
Autor
Jahr
2015
Seiten
17
Katalognummer
V306643
ISBN (eBook)
9783668056244
ISBN (Buch)
9783668056251
Dateigröße
1275 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
yoga, rotation, partnerübung
Arbeit zitieren
Julia Plasse (Autor:in), 2015, Yoga als Partnerübung. Die Gestaltung einer Yoga-Stunde zum Mitmachen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306643

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