Der Titel des Romans „Gilgi – eine von uns“, Erstlingsroman der Autorin Irmgard Keun von 1931, suggeriert, dass Irmgard Keun mit ihrer Protagonistin eine moderne, „Neue Frau“ und Angestellte vorführt, wie sie typisch für die Zwischenkriegszeit zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus war. Das zu überprüfen soll zentrale Aufgabe dieser Arbeit sein. Die Weimarer Republik umfasste lediglich eine kurze, dennoch wichtige Phase im Kampf der Frau um Gleichberechtigung. Gerade Medien, so die Ausgangslage dieser Arbeit, bieten einen Proberaum zum Experimentieren mit neuen Lebens- und weiblichkeitsentwürfen.
Hierzu wird in einem ersten Schritt der Begriff „Neue Frau“ definiert und die wichtigsten Konstituenten vorgestellt, die für die Entstehung dieses Phänomens ausschlaggebend waren. Die Neue Frau der Weimarer Republik wurde vorwiegend mit einer jungen Angestellten assoziiert. Aus diesem Grund wird Punkt Zwei die realen Arbeits- und Lebensverhältnisse der weiblichen Angestellten in der Weimarer Republik reflektieren. Abschließend wird die Arbeit mit einer genauen Romananalyse klären, ob die Figur „Gilgi“ und ihr entworfenes Leben als Angestellte mit dem Bild der „Neuen Frau" und der realen Situation weiblicher Angestellter kongruent sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Phänomen „Neue Frau“
- Arbeits- und Lebensverhältnisse weiblicher Angestellter in der Weimarer Republik
- Eine von uns?
- ...es ist eignes Verdienst
- Eine ganz gemeine Ungerechtigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung der „Neuen Frau“ in Irmgard Keuns Roman „Gilgi – eine von uns“. Ziel ist es, die Figur „Gilgi“ als Vertreterin der neuen Angestelltenkultur zu analysieren und zu untersuchen, ob sie mit dem Bild der „Neuen Frau“ und der realen Situation weiblicher Angestellter der Weimarer Republik übereinstimmt.
- Entwicklung des Begriffs „Neue Frau“ in der Weimarer Republik
- Arbeits- und Lebensverhältnisse weiblicher Angestellter in der Weimarer Republik
- Die Rolle der Medien und der Literatur bei der Konstruktion des „Neuen Frau“-Bildes
- Analyse der Figur „Gilgi“ im Roman „Gilgi – eine von uns“
- Vergleich zwischen der fiktiven Figur „Gilgi“ und der realen Situation weiblicher Angestellter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der „Neuen Frau“ in der Weimarer Republik ein und skizziert den Kontext des Romans „Gilgi – eine von uns“. Sie beleuchtet die Veränderungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben, die durch den Ersten Weltkrieg und den Aufstieg der Weimarer Republik entstanden sind.
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Phänomen der „Neuen Frau“ und definiert den Begriff anhand verschiedener Perspektiven. Es beleuchtet die Entstehung des „Neuen Frau“-Bildes im Kontext der Frauenbewegungen, der wirtschaftlichen Modernisierung und des Wertewandels in der Gesellschaft.
Das zweite Kapitel analysiert die Arbeits- und Lebensverhältnisse weiblicher Angestellter in der Weimarer Republik. Es beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich für Frauen in dieser Zeit ergaben, und zeigt die spezifischen Bedingungen ihrer Arbeit und ihres Lebens.
Das dritte Kapitel widmet sich der Romananalyse von „Gilgi – eine von uns“ und untersucht die Figur „Gilgi“ als Vertreterin der neuen Angestelltenkultur. Es wird geprüft, ob „Gilgi“ den Idealen der „Neuen Frau“ entspricht und wie sie die realen Lebensbedingungen weiblicher Angestellter widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen „Neue Frau“, „Angestelltenkultur“, „Weimarer Republik“, „Irmgard Keun“, „Gilgi“, „Frauenbewegung“, „Modernisierung“, „Gleichberechtigung“, „Arbeitsverhältnisse“, „Lebensentwürfe“ und „Romananalyse“. Sie untersucht die Bedeutung dieser Begriffe im Kontext der Weimarer Republik und analysiert ihre Auswirkungen auf die Lebensbedingungen und die gesellschaftliche Rolle der Frau.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Das Bild der "Neuen Frau" und die Angestelltenkultur in Irmgard Keuns Roman "Gilgi – eine von uns" (1931). Fortschrittliche Darstellung und Widerspiegeln der Wirklichkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306912