Welchen Stellenwert hat Homocystein, eine Aminosäure des Methioninmetabolismus, bzw. die Hyperhomocysteinämie bei kardiovaskulären Erkrankungen?
Kaum eine Frage im Zusammenhang mit Hcy wurde so kontrovers diskutiert wie diese. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ist die Wissenschaft darum bemüht, Antworten auf die Fragen zu finden: Auf welchen pathobiochemischen Mechanismen die Zytotoxizität des Hcy in den Endothelzellen des kardiovaskulären Systems beruht? Ob die moderate HHcy als ein Risikofaktor oder Prognosefaktor für das Eintreten von kardio- und zerebrovaskulären Ereignissen einzuschätzen ist? Und welchen Nutzen die Reduktion des Hcy-Spiegels, bei moderater HHcy, im Sinne der Primär- bzw. Sekundärprävention gegen kardiovaskuläre Erkrankungen hat?
Begründen lässt sich die fortwährende wissenschaftliche Auseinandersetzung beispielsweise mit den Ergebnissen der norwegischen Hordaland-Homocystein-Studie aus dem Jahre 2006, an der 18000 Menschen teilnahmen, und ein signifikanter Zusammenhang zwischen erhöhten Hcy-Werten und dem Auftreten von Sterblichkeit, insbesondere aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen, aber auch dem Auftreten von Depressionen und Demenz nachgewiesen wurde.
Vor dem Hintergrund der zahlreichen kontroversen Aussagen ist die nun vorliegende Übersichtsarbeit entstanden. Sie basiert auf der Aufarbeitung selektiv recherchierter Literatur. Hierfür wurde die Datenbank Pubmed nach folgenden Schlüsselwörten durchsucht: „homocysteine“, „homocysteine cardiovascular disease“ und „homocysteine cardiovascular disease prevention“. Und stets wurde der Filter ‚Meta-Analysis’ verwendet.
Um dem Anspruch der Aktualität gerecht zu werden, wurde bei der Literaturrecherche in der Datenbank nur Literatur analysiert, die nicht älter als fünf Jahre ist. Des Weiteren wurde nur Literatur mit einbezogen, die sich auf den menschlichen Organismus bezieht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Homocystein und Hyperhomocysteinämie
- 2.1. Methionin
- 2.1.1. Definition
- 2.1.2. Chemische Eigenschaften
- 2.2. Homocystein
- 2.2.1. Definition
- 2.2.2. Chemische Eigenschaften
- 2.3. B-Vitamine und ihre Interaktion
- 2.4. Homocystein im Zellmetabolismus und die Verknüpfung mit Folat, Pyridoxin und Cobalamin
- 2.5. Regulation des Hcy-Kreislaufes
- 2.6. Analytik
- 2.7. Referenzbereiche
- 2.8. Ursachen für moderate Hyperhomocysteinämie
- 2.8.1. Mangel an einem oder mehreren der Vitamine Folat, Pyridoxin und Cobalamin
- 2.8.2. Nierenfunktionseinschränkung
- 2.8.3. C677T-Mutation der 5,10-Methylentetrahydrofolatreduktase
- 2.8.4. Zigarettenrauch
- 2.8.5. Nebenwirkungen von Pharmaka
- 2.9. Zytotoxizität
- 2.1. Methionin
- 3. Kardiovaskuläre Erkrankungen
- 3.1. Atherosklerose
- 3.1.1. Definition
- 3.1.2. Ätiologie und Pathogenese
- 3.1.3. Symptome
- 3.1.4. Progression
- 3.1.5. Anerkannte Risikofaktoren
- 3.1.6. Endorganschädigungen der Atherosklerose
- 3.2. Myokardinfarkt
- 3.2.1. Definition
- 3.2.2. Ätiologie und Pathogenese
- 3.2.3. Klassifikation
- 3.2.4. Symptome
- 3.2.5. Anerkannte Risikofaktoren
- 3.3. Zerebraler Insult
- 3.3.1. Definition
- 3.3.2. Ätiologische Einteilung
- 3.3.3. Pathogenese
- 3.3.4. Symptome
- 3.3.5. Anerkannte Risikofaktoren
- 3.1. Atherosklerose
- 4. Erläuterung und Diskussion der aktuellen Studienlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Stellenwert von Homocystein bei kardiovaskulären Erkrankungen. Ziel ist es, die Bedeutung von Homocystein als Risikofaktor für die Entstehung von Atherosklerose, Myokardinfarkt und zerebralem Insult zu beleuchten. Dabei werden die chemischen Eigenschaften von Homocystein und Methionin, der Einfluss von B-Vitaminen und die Rolle von Homocystein im Zellmetabolismus näher betrachtet.
- Die Bedeutung von Homocystein als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen
- Die Rolle von Homocystein im Zellmetabolismus
- Der Einfluss von B-Vitaminen auf den Homocysteinspiegel
- Die Ursachen für moderate Hyperhomocysteinämie
- Die Auswirkungen von Homocystein auf die Entstehung von Atherosklerose, Myokardinfarkt und zerebralem Insult
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung. Dieses Kapitel stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Relevanz von Homocystein im Kontext von kardiovaskulären Erkrankungen. Es wird die Forschungsfrage formuliert und der Aufbau der Arbeit beschrieben.
Kapitel 2: Homocystein und Hyperhomocysteinämie. Dieses Kapitel befasst sich mit den chemischen Eigenschaften von Homocystein und Methionin, dem Einfluss von B-Vitaminen auf den Homocysteinspiegel und der Rolle von Homocystein im Zellmetabolismus. Es werden die verschiedenen Ursachen für moderate Hyperhomocysteinämie und deren Auswirkungen auf den Körper behandelt.
Kapitel 3: Kardiovaskuläre Erkrankungen. Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und die Symptome von Atherosklerose, Myokardinfarkt und zerebralem Insult. Es werden die relevanten Risikofaktoren für diese Erkrankungen erläutert und die Rolle von Homocystein im Zusammenhang mit diesen Erkrankungen näher betrachtet.
Kapitel 4: Erläuterung und Diskussion der aktuellen Studienlage. Dieses Kapitel analysiert und diskutiert die aktuelle Studienlage zu Homocystein und kardiovaskulären Erkrankungen. Es werden die Ergebnisse verschiedener Studien vorgestellt und deren Bedeutung für die Thematik der Arbeit bewertet.
Schlüsselwörter
Homocystein, Hyperhomocysteinämie, kardiovaskuläre Erkrankungen, Atherosklerose, Myokardinfarkt, zerebraler Insult, B-Vitamine, Folat, Pyridoxin, Cobalamin, Zellmetabolismus, Risikofaktoren, Studienlage.
- Quote paper
- Noëlle Grzanna (Author), 2014, Der Stellenwert von Homocystein bei kardiovaskulären Erkrankungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307007