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Das Phänomen des problematischen Bewusstseins in den Rönne-Novellen von Gottfried Benn

Titel: Das Phänomen des problematischen Bewusstseins in den Rönne-Novellen von Gottfried Benn

Magisterarbeit , 2004 , 88 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Martin Abrahams (Autor:in)

Germanistik - Neuere Deutsche Literatur
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In den Jahren 1914 - 1916 schrieb Gottfried Benn fünf kurze Prosatexte, die gemeinhin als ‘Rönne-Novellen‘ bezeichnet werden. Diese Bezeichnung ist insofern irreführend, als sich Benns Prosa einer Zuordnung zu einer bestimmten literarischen Gattung entzieht, ist sie doch Ausdruck einer Ästhetik, die sich von konventionellen Erzählformen weitestgehend verabschiedet hat. „Warum Gedanken in jemand hineinkneten, in eine Figur, in Gestalten, wenn es Gestalten nicht mehr gibt? Personen, Namen, Beziehungen erfinden, wenn sie gerade unerheblich werden?“ (Roman des Phänotyp: GWE II, S. 150) So heißt es im 'Roman des Phänotyp' von 1944, und es scheint, dass diese Überlegungen schon die Produktion der Rönne-Novellen maßgeblich mitbestimmt haben. Obwohl Rönne noch als Figur gelten kann, wurde hier inhaltlich und formal eine Problematik entfaltet, die mit dem obigen Zitat korrespondiert und Benns Werk geprägt hat: der subjektiv wahrgenommene Zerfall einst verbindlicher Bezugspunkte, der daraus hervorgeht, dass man sich bestimmter erkenntnistheoretischer Implikationen zu sehr bewusst ist.
„Erkenntnis ist ein schönes Mittel zum Untergang“ (Lebensweg eines Intellektualisten: GWE II, S. 319) schreibt Benn in 'Lebensweg eines Intellektualisten' - und es ist kein Zufall, dass er dies im Rahmen eines Kommentars zu seiner Figur Rönne tut. Anhand ihr veranschaulicht er geradezu demonstrativ, dass bewusste Verarbeitung, Erkenntnis und Reflexion für den Einzelnen nicht zwangsläufig mit Sicherheit und Macht verbunden sind, sondern, im Gegenteil, auch zu einer tiefen Entfremdung von Ich und Welt bzw. zu einer Auflösung gewohnter, das Leben vereinfachender Strukturen führen können. Diese Thematik, die eine entscheidende in den Rönne-Novellen ist, bildet den Hintergrund dieser Arbeit.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • 1. Das Bewusstsein als Qual
    • 1.1. Bewusstsein und Entfremdung
      • 1.1.1. Strukturverlust
      • 1.1.2. Abkehr von gesellschaftlich konstruierter Wirklichkeit
      • 1.1.3. Übersteigertes Bewusstsein
    • 1.2. Parallelen zwischen Rönne und Benn
    • 1.3. Das Leiden an der Moderne
      • 1.3.1. Zivilisatorische Moderne und literarischer Expressionismus
      • 1.3.2. Urbanisierung
      • 1.3.3. Erkenntnistheoretische Verunsicherung
  • 2. Versuche der Kompensation
    • 2.1. Adaption bürgerlicher Verhaltensweisen
    • 2.2. Wissen und logisches Denken
    • 2.3. Kritik am positivistischen Weltbild
  • 3. Erlösung im Rausch
    • 3.1. Entgrenzung
    • 3.2. Konkurrenz zweier Weltbilder
    • 3.3. Die Rönne-Novellen im Kontext des Dionysischen und Apollinischen
      • 3.3.1. Die Prinzipien des Dionysischen und Apollinischen bei Nietzsche
      • 3.3.2. Dionysische und Apollinische Elemente in den Rönne-Novellen
    • 3.4. Rausch und Kunst
      • 3.4.1. Rönne als Erschaffender
      • 3.4.2. Zu Benns Kunsttheorie
      • 3.4.3. Frühe und späte Prosa
      • 3.4.4. Ästhetik und Macht

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des problematischen Bewusstseins in den Rönne-Novellen von Gottfried Benn. Ziel ist es, die Ursachen und Auswirkungen dieser Bewusstseinskrise zu analysieren und in den Kontext von Benns Werk und der literarischen Moderne zu stellen.

  • Die Bewusstseinskrise als Folge von Entfremdung und Strukturverlust
  • Die Problematik von Erkenntnis und Reflexion in der modernen Welt
  • Versuche der Kompensation durch Adaption, Wissen und Kritik
  • Die Rolle des Rausches und der Kunst als Auswege aus dem Bewusstseinskonflikt
  • Der Einfluss von Nietzsche auf Benns Ästhetik und Kunsttheorie

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung stellt die Rönne-Novellen von Gottfried Benn vor und führt in die Thematik des problematischen Bewusstseins ein. Kapitel 1 untersucht Rönnes Wirklichkeits- und Identitätsverlust, der durch seine bewusste Wahrnehmung von Strukturen und Konventionen der modernen Welt hervorgerufen wird. Kapitel 2 analysiert Rönnes gescheiterte Versuche, die verlorene Struktur durch rationale Mittel wiederherzustellen. Kapitel 3 betrachtet die Rolle des Rausches und der Kunst als Mittel zur Erlösung aus der Bewusstseinskrise, wobei auch ästhetische Auffassungen von Benn und Nietzsche mit einbezogen werden.

Schlüsselwörter

Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselwörtern: Gottfried Benn, Rönne-Novellen, problematisches Bewusstsein, Entfremdung, Strukturverlust, Moderne, Expressionismus, Urbanisierung, Erkenntnistheorie, Kompensation, Rausch, Kunst, Nietzsche, Dionysisches, Apollinisches, Ästhetik.

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Details

Titel
Das Phänomen des problematischen Bewusstseins in den Rönne-Novellen von Gottfried Benn
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Note
1,0
Autor
Martin Abrahams (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
88
Katalognummer
V30751
ISBN (eBook)
9783638319454
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Phänomen Bewusstseins Rönne-Novellen Gottfried Benn
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Martin Abrahams (Autor:in), 2004, Das Phänomen des problematischen Bewusstseins in den Rönne-Novellen von Gottfried Benn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30751
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Leseprobe aus  88  Seiten
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