Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der "Kriegseinsatz der Deutschen Geisteswissenschaften." Dabei handelt es sich um wissenschaftliches Großprojekt, das 1940 durch den Kieler Universitätsrektor Paul Ritterbusch ins Leben gerufen wurde.
Diese Arbeit stellt zwei Leitfragen zur "Aktion Ritterbusch": Äußerte sich eine Akzeptanz des Regimes nicht nur in der bloßen Beteiligung am Gemeinschaftswerk, sondern auch im Inhalt der wissenschaftlichen Publikationen? Blieb das Prinzip wissenschaftlicher Objektivität vor dem Hintergrund der destruktiven Hitler-Diktatur und des Zweiten Weltkrieges unberührt?
Die Arbeit gibt, angeregt durch Hinweise in der Forschungsliteratur sowie unter Beachtung damaliger politischer Verhältnisse, einen Überblick über die relevant erscheinenden Beiträge für die Beantwortung dieser Fragen. Die Auswahl der drei in dieser Arbeit besprochenen Disziplinen (Altertumswissenschaft, Geographie, Orientalistik) erfolgte auf Grundlage von Überlegungen, in welchen Fachgebiete ein erhöhter Grad rassistischer und ideologischer Kontaminierung zu vermuten war.
Eine abschließende Zusammenführung der Ergebnisse wird die obig gestellten Fragen bestmöglich zu klären versuchen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Altertumswissenschaften
- 2.1. Der Einfluss des Altertums im NS-Staat
- 2.2. Analyse der Publikationen
- 2.3. Auswertung des ideologischen Gehalts
- 3. Geographie
- 3.1. Die Bedeutung der Geographie im NS-Staat
- 3.2. Analyse der Publikationen
- 3.3. Auswertung des ideologischen Gehalts
- 4. Orientalistik
- 4.1. Die Stellung der Orientalistik im NS-Staat
- 4.2. Analyse der Publikationen
- 4.3. Auswertung des ideologischen Gehalts
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht den "Kriegseinsatz der Deutschen Geisteswissenschaften", eine wissenschaftliche Initiative, die 1940 durch den Kieler Rektor Paul Ritterbusch ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, den Einfluss der NS-Ideologie auf die Publikationen in den Fächern Altertumswissenschaften, Geographie und Orientalistik zu analysieren. Die Arbeit geht dabei der Frage nach, ob und inwiefern die wissenschaftliche Objektivität im Kontext der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs bewahrt blieb.
- Der Einfluss der NS-Ideologie auf wissenschaftliche Publikationen
- Die Rolle der Geisteswissenschaften im "Kriegseinsatz"
- Die Frage der wissenschaftlichen Objektivität im Kontext des NS-Regimes
- Die Anwendung der Rassenideologie in verschiedenen Disziplinen
- Die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und nationalsozialistischer Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel stellt den "Kriegseinsatz der Deutschen Geisteswissenschaften" als wissenschaftliches Großprojekt vor und erläutert die Motivation der beteiligten Wissenschaftler. Es wird die Forschungsfrage formuliert und die Auswahl der drei in dieser Arbeit zu besprechenden Disziplinen begründet.
- Kapitel 2: Altertumswissenschaften Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Altertumswissenschaften im NS-Staat und analysiert die Publikationen aus diesem Fachbereich im Rahmen des "Kriegseinsatzes". Dabei wird insbesondere die Rezeption der Antike durch die NS-Ideologie und die Anwendung der Rassenideologie in diesem Fachbereich untersucht.
- Kapitel 3: Geographie Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Geographie im NS-Staat und analysiert die Publikationen aus diesem Fachbereich im Rahmen des "Kriegseinsatzes". Dabei wird insbesondere die Verbindung von geographischer Forschung und nationalsozialistischer Propaganda untersucht.
- Kapitel 4: Orientalistik Dieses Kapitel beleuchtet die Stellung der Orientalistik im NS-Staat und analysiert die Publikationen aus diesem Fachbereich im Rahmen des "Kriegseinsatzes". Dabei wird insbesondere die Nutzung der Orientalistik für die nationalsozialistische Propaganda untersucht.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen "Kriegseinsatz der Deutschen Geisteswissenschaften", "NS-Ideologie", "wissenschaftliche Objektivität", "Rassenideologie", "Altertumswissenschaften", "Geographie", "Orientalistik" und "Propaganda". Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern sich diese Begriffe in den wissenschaftlichen Publikationen der drei ausgewählten Disziplinen widerspiegeln.
- Arbeit zitieren
- Nejla Demirkaya (Autor:in), 2013, Ideologische Durchdringung der Universität im Nationalsozialismus. Der "Kriegseinsatz der Deutschen Geisteswissenschaften", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307606