Ausgehend von der vom Historiker Winfried Schulze in seiner Arbeit "Die veränderte Bedeutung sozialer Konflikte im 16. und 17. Jahrhundert" aufgestellten These, dass historische Konflikte im Verlauf der frühen Neuzeit immer mehr errechtlicht worden waren, wird mit dieser Hausarbeit angestrebt, die durch den Bauernkrieg in Gang gesetzten rechtlichen Entwicklungsprozesse aufzuzeigen und diese in einen kausalen Zusammenhang zu bringen.
Hierbei werden zunächst die vertraglichen Lösungsversuche der Erhebung aufgegriffen. Daraufhin wird der thematische Fokus auf dem Reichstag von Speyer von 1526 gelegt, welcher als Grundstein für die Bewältigung der Folgen des Bauernkrieges auf rechtlicher Ebene gesehen werden kann. Zudem werden die durch die Reichskammergerichtsordnung von 1555 ermöglichten Untertanenprozesse, der Deputationsabschied des Jahres 1600 und die Reaktionen
der ständischen Versammlungen, sowie die Constitutio Criminalis Carolina, die Peinliche Gerichtsordnung Karls V. in dieser Hausarbeit thematisiert.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- 1. Vertragliche Lösungsversuche
- 2. Der Reichstag von Speyer 1526
- 3. Die Reichskammergerichtsordnung von 1555 als Grundlage der Untertanenprozesse
- 4. Der Deputationsabschied von 1600 und die Vorgehensweise der ständischen Versammlungen
- 5. Die Constitutio Criminalis Carolina
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit befasst sich mit den rechtlichen Folgen des Bauernkrieges von 1525. Sie untersucht, wie der Aufstand zu Veränderungen im Rechtssystem der frühen Neuzeit führte und wie diese Entwicklungen in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden können.
- Vertragliche Lösungsversuche nach dem Bauernkrieg
- Der Reichstag von Speyer 1526 und seine Bedeutung für die Bewältigung der Folgen des Aufstands
- Die Rolle der Reichskammergerichtsordnung von 1555 bei der Regulierung von Untertanenprozessen
- Der Deputationsabschied von 1600 und die Reaktion der ständischen Versammlungen auf den Bauernkrieg
- Die Constitutio Criminalis Carolina und ihre Bedeutung für das Strafrecht
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die These auf, dass der Bauernkrieg zu einer Verrechtlichung historischer Konflikte in der frühen Neuzeit führte.
- 1. Vertragliche Lösungsversuche: Dieses Kapitel untersucht, wie in einigen Territorien durch vertragliche Lösungen versucht wurde, die Forderungen der Bauern zu berücksichtigen und die Folgen der Leibeigenschaft abzuschwächen.
- 2. Der Reichstag von Speyer 1526: Dieses Kapitel analysiert den Reichstag von Speyer, der als erster umfassender Versuch der Reichsinstanzen zur Bewältigung der Folgen des Bauernkrieges betrachtet werden kann.
- 3. Die Reichskammergerichtsordnung von 1555 als Grundlage der Untertanenprozesse: Dieses Kapitel behandelt die Reichskammergerichtsordnung von 1555 und ihre Bedeutung für die Regulierung von Untertanenprozessen.
- 4. Der Deputationsabschied von 1600 und die Vorgehensweise der ständischen Versammlungen: Dieses Kapitel diskutiert den Deputationsabschied von 1600 und die Reaktionen der ständischen Versammlungen auf die Folgen des Bauernkrieges.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen dieser Hausarbeit sind die rechtlichen Folgen des Bauernkrieges, die Verrechtlichung historischer Konflikte, die Reichskammergerichtsordnung, die Untertanenprozesse, der Deputationsabschied und die Constitutio Criminalis Carolina. Die Arbeit befasst sich mit den Veränderungen des Rechtssystems in der frühen Neuzeit und analysiert die Reaktion der Obrigkeit auf die Forderungen der Bauern.
- Arbeit zitieren
- Juliane Amthor (Autor:in), 2010, Die rechtlichen Folgen des Bauernkrieges. Der Aufstand als Ausgangspunkt eines verbesserten Rechtssystems, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307710