Identifizierung von Objekten ist ein Thema, das in vielen Wirtschaftsbereichen eine wichtige Rolle spielt. Mit der Identifizierung erhält man Informationen über Art, Menge und Aufenthaltsort. Die Verfügbarkeit dieser Informationen bedeutet eine entscheidende Voraussetzung für effizientes Arbeiten und damit für Erfolg. Daher ist man bestrebt, die Informationen möglichst schnell und fehlerfrei zu er-halten. Einen Schritt in diese Richtung geht man mit automatischen Identifikati-onssystemen, wie RFID. In dieser Arbeit soll in den Bereichen Produktion und Logistik untersucht werden, ob sich die neue Technologie sinnvoll einsetzen lässt und ob sie zu den gewünschten Verbesserungen führt.
Problemstellung
Immer stärkere Konkurrenz macht es notwendig, bestehende Prozesse und Ar-beitsweisen zu überdenken und auf mögliche Optimierungspotentiale zu überprü-fen. Die bisherigen Instrumente in der Logistik und der Produktion zur Vereinfa-chung und Automatisierung von Prozessen, insbesondere der Barcode, und stoßen an ihre Grenzen. „Trotz allem sind noch ,unidentifizierbare’ Objekte unterwegs, weil die bis dato existierenden Möglichkeiten der Identifikation aus verschiedenen Gründen für manche Applikation nicht ausreichten.“ Die schnelle Verfügbarkeit von Informationen ist heute Bedingung für Erfolg. Dagegen müssen Fehler auf ei-ne Toleranz von Null reduziert werden. Verzögerungen in der Produktion oder Logistik können Umsatzeinbußen bedeuten, aber auch die Gefährdung der Exis-tenz aufgrund von hohen Vertragsstrafen. Hier sind moderne Identifikationssys-teme, wie die RFID-Technologie, besser in der Lage, Fehler zu vermeiden und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. In den folgenden Kapiteln soll gezeigt werden, wo und inwieweit der Einsatz dieser neuen Technologie Vorteile bringt und wirtschaftlich sinnvoll ist.
Inhaltsverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Vorbemerkungen
1.1 Problemstellung
1.2 Definitionen RFID, Effizienz, Produktion und Logistik
1.3 Gang der Arbeit
2 Technische Grundlagen
3 RFID vs. Barcode
4 Effizienzsteigerungen durch RFID
4.1 Effizienzsteigerungen im Bereich Logistik
4.2 Effizienzsteigerungen im Bereich Produktion
5 Anwendungsbeispiele aus der Praxis
5.1 RFID im Behältermanagement der Volkswagen AG
5.2 RFID in der Gefahrgutlogistik
6 Fazit und kritische Würdigung
7 Literaturverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
Tabelle 1: Vergleich RFID und Barcode 10
Tabelle 2: Erwartete Auswirkungen von RFID auf die Zielgrößen der Logistik 14
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Vorbemerkungen
Identifizierung von Objekten ist ein Thema, das in vielen Wirtschaftsbereichen eine wichtige Rolle spielt. Mit der Identifizierung erhält man Informationen über Art, Menge und Aufenthaltsort. Die Verfügbarkeit dieser Informationen bedeutet eine entscheidende Voraussetzung für effizientes Arbeiten und damit für Erfolg. Daher ist man bestrebt, die Informationen möglichst schnell und fehlerfrei zu erhalten. Einen Schritt in diese Richtung geht man mit automatischen Identifikationssystemen, wie RFID. In dieser Arbeit soll in den Bereichen Produktion und Logistik untersucht werden, ob sich die neue Technologie sinnvoll einsetzen lässt und ob sie zu den gewünschten Verbesserungen führt.
1.1 Problemstellung
Immer stärkere Konkurrenz macht es notwendig, bestehende Prozesse und Arbeitsweisen zu überdenken und auf mögliche Optimierungspotentiale zu überprüfen. Die bisherigen Instrumente in der Logistik und der Produktion zur Vereinfachung und Automatisierung von Prozessen, insbesondere der Barcode, und stoßen an ihre Grenzen. „Trotz allem sind noch ,unidentifizierbare’ Objekte unterwegs, weil die bis dato existierenden Möglichkeiten der Identifikation aus verschiedenen Gründen für manche Applikation nicht ausreichten.“[1] Die schnelle Verfügbarkeit von Informationen ist heute Bedingung für Erfolg. Dagegen müssen Fehler auf eine Toleranz von Null reduziert werden. Verzögerungen in der Produktion oder Logistik können Umsatzeinbußen bedeuten, aber auch die Gefährdung der Existenz aufgrund von hohen Vertragsstrafen. Hier sind moderne Identifikationssysteme, wie die RFID-Technologie, besser in der Lage, Fehler zu vermeiden und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. In den folgenden Kapiteln soll gezeigt werden, wo und inwieweit der Einsatz dieser neuen Technologie Vorteile bringt und wirtschaftlich sinnvoll ist.
1.2 Definitionen RFID, Effizienz, Produktion und Logistik
Die Abkürzung RFID steht für die englische Bezeichnung Radio Frequenzy Id entification und bedeutet das berührungslose Aussenden einer Kennung und weiterer Informationen über Funkwellen zur Identifikation. Der RFID-Chip (auch „Transponder“ oder „Tag“ genannt) besteht aus einem Microchip, der die gespeicherten Informationen enthält, und einer Antenne. Auf Anforderung sendet der Transponder die in ihm gespeicherten Informationen an ein Lesegerät. Bei den gängigsten Chips bestehen die Informationen aus dem sogenannten EPC (Electronic Product Code), der eine eindeutige Identifizierung eines Produktes ermöglicht und der Chip-ID, die eine eindeutige Identifizierung des Tags erlaubt. Der Austausch der Daten findet automatisch statt und bedarf keines Eingriffs durch den Menschen.[2]
Eine detailliertere Erklärung der RFID-Systeme folgt in Kapitel 2.
Unter Effizienz versteht man das Erzielen eines möglichst hohen Produktionsergebnisses bei einem gegebenen Mitteleinsatz.[3]
Unter Produktion versteht man die Synthese der Produktionsfaktoren Arbeitskraft, Werkstoffe und Betriebsmittel sowie deren Organisation durch den dispositiven Faktor zur Erstellung von Gütern.[4]
Mit dem Begriff Logistik ist gemeint, dafür Sorge zu tragen, dass ein Produkt in der richtigen Menge, dem richtigen Zustand, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu möglichst niedrigen Kosten verfügbar ist.[5] Zu den dafür notwendigen Arbeiten gehören der Transport, die Umladung, die Kommission und die Verpackung der Güter.[6]
1.3 Gang der Arbeit
Als erstes sollen die technischen Grundlagen dargestellt werden, die notwendig sind, um die Potentiale der RFID-Systeme verstehen zu können. Dem folgt ein Vergleich des heute am weitesten verbreiteten Systems, dem Barcode, mit den Eigenschaften von RFID. Darauf aufbauend werden die möglichen Effizienzsteigerungen durch RFID im Vergleich zur bisherigen Lösung in der Logistik und der Produktion dargestellt. Anschließend wird anhand von zwei Beispielen gezeigt, wie schon heute das moderne Identifikationssystem in der Praxis eingesetzt wird. Zum Schluss werden aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse ein Fazit gezogen und eine Einschätzung abgegeben, inwieweit sich RFID in der Praxis bewähren wird.
An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass sich die verfügbaren Quellen größtenteils mit der Datenschutzproblematik von RFID im Einsatz mit Kontakt zum Endkunden befassen. Zu dem Thema RFID gibt es nur ein Buch[7], so dass diese Arbeit fast ausschließlich Quellen aus dem Internet oder Zeitschriftenartikel und –aufsätze als Grundlage hat. Diese haben jedoch die Eigenschaft, auch aufgrund ihrer Kürze von selten mehr als zwei Seiten nicht immer sehr in die Tiefe zu gehen. Einzelne Prozesse werden zwar benannt, aber nicht detailliert beschrieben.
2 Technische Grundlagen
In diesem Kapitel sollen die grundlegenden Typen und Funktionsweisen von RFID-Chips erklärt werden, ohne zu sehr auf technische Details einzugehen, die zum Verständnis dieser Arbeit unnötig sind.
Wie bereits eingangs erwähnt, besteht der Transponder aus einem Microchip und einer Antenne, über die er selbstständig Daten mit einem Lese- und Sendegerät austauschen kann. Das übliche RFID-System besteht aus einem Schreib- und Lesegerät, einem Tag und einer Software, die für die Kommunikation zuständig ist.[8] Ferner ist u.U. auch eine Datenbank notwendig, mittels der die empfangene Identifikationsnummer einem Produkt zugeordnet werden kann.
Die Größe und Bauart der Transponders sind abhängig von seinem Verwendungszweck. Die kleinsten Modelle habe eine Fläche von 0,4 x 0,4mm und eine Höhe von 0,15mm. Sie sind also beinahe unsichtbar und lassen sich z.B. in Geldscheine einbauen.[9] In Form einer selbstklebenden Etikette (Smart Label), ähnlich einem Preisschild, lassen sie sich sowohl auf einer Produktverpackung anbringen als auch direkt am Produkt innerhalb einer Verpackung oder sogar innerhalb des Produktes selbst. Ein Sichtkontakt ist für das Auslesen der gespeicherten Informationen nicht notwendig.
Die verschiedenen Typen von RFID-Chips unterscheiden sich durch unterschiedliche Speicherkapazität und unterschiedliche Sendereichweite.
Die einfachste (und heute schon weit verbreitete) Variante ist der sogenannte 1-Bit Transponder. Er kennt lediglich die Zustände aktiv oder passiv und wird häufig als Diebstahlschutz verwendet, indem er erst an der Kasse deaktiviert wird und so bei Verlassen des Geschäfts keinen Alarm auslöst.[10]
Die mehrbittigen Transponder, um die es hier in der Arbeit geht, sind in der Lage, eine Vielzahl an Informationen zu speichern. So werden z.Zt. in der vatikanischen Bibliothek die Bücher mit RFID-Chips versehen, die Autor, Titel Jahreszahl und weitere Informationen speichern können.[11]
Es gibt Tags, die nur einmal beschrieben werden können, und solche, die auch eine nachträgliche Veränderung oder Ergänzung der Informationen zulassen. Zusätzlich zu den Produktinformationen ist eine Nummer gespeichert, die eine Identifikation des einzelnen Chips ermöglicht. So ist es machbar, dass nicht nur der Produkttyp, z.B. Weinsorte, mittels des EPC erkannt wird, sondern genau diese eine Flache Wein identifiziert wird.
Weiterhin sind passive und aktive Transponder zu unterscheiden. Passive Transponder haben keine eigene Energieversorgung sondern beziehen ihre Energie aus den elektromagnetischen Strahlen des Lesegerätes. Die so zur Verfügung stehende Energiezufuhr ist äußerst gering, was sich in vergleichsweise kurzen Reichweiten von gewöhnlich bis zu einem Meter und unter optimalen Bedingungen mit großen Antennen bis maximal drei Meter bemerkbar macht.[12]
Die aktiven Transponder haben mittels einer eigenen Batterie eine eigene Energiequelle, die höhere Sendereichweiten erlaubt. Durch die eigene Energieversorgung ist der ganze Transponder größer und teurer und ist für die massenhafte Anwendung auf Konsumgütern zu den heutigen Preisen nicht geeignet. Außerdem ist die Lebensdauer auf die Kapazität der Batterie begrenzt.
[...]
[1] O.V., RFID in der Logistik, in: Distribution, 11-12/2001, S.25.
[2] Vgl. Rüweler u.a.: RFID FAQ, URL: http://www.foebud.org/rfid/rfidfaq/de, 2004.
[3] Vgl. Detsch, Roland, in: Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2004 DVD, Stichwort Effizienz, 2003.
[4] Vgl. Gabler Wirtschafts-Lexikon auf CD-ROM, Stichwort Produktion, 2001.
[5] Vgl. Gabler Wirtschafts-Lexikon auf CD-ROM, Stichwort Logistik, 2001.
[6] Vgl. Bald, RFID in der Wertschöpfungskette von Konsumgütern, in Handel im Fokus – Mitteilungen des IfH, 2004, S. 96.
[7] Finkenzeller: RFID-Handbuch, 2002.
[8] Vgl. Witzki, Transponder in der Logistik, in funkschau, 2002, S. 16.
[9] Vgl. o.V.: RFID, URL: http://www.myeuro.info/rfid.php, ohne Publikationsdatum.
[10] Vgl. Rüweler u.a.: RFID FAQ, URL: http://www.foebud.org/rfid/rfidfaq/de, 2004.
[11] Vgl. o.V.: RFID im Vatikan, URL: http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/48943&words=RFID%20Vatikan, 08.07.2004.
[12] Vgl. Krempl, Stefan: RFID-Chips, kleine Brüder und schmutzige Bomben, URL: http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/46322&words=RFID%20Chips%20Br%Fcder, 06.04.2004.
- Arbeit zitieren
- Ulrich Tonner (Autor:in), 2004, Effizienzsteigerungen durch RFID in Produktion und Logisitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30772
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