1066 fanden auf englischem Boden zwei Schlachten statt, die das Bild Englands stark verändern sollten. Vier verschiedene Männer aus drei unterschiedlichen Ländern traten kriegerisch gegeneinander an, um die Krone Englands nach dem Tod Edwards für sich zu gewinnen. Graf Harold Godwinson, sein ihm feindlich gesinnter Bruder Tostig, der norwegische König Harald Hardrada und der Herzog der Normandie, Wilhelm, beriefen sich auf jeweils unterschiedlich motivierte Thronansprüche und traten im Kampf gegeneinander an, um die Krone über England für sich zu gewinnen.
In einem ersten Schritt werden die Thronansprüche der vier Anführer untersucht und ihre jeweilige Legitimation herausgestellt. Es wird nach dieser kurzen Einführung dann im zweiten Kapitel gezeigt, welcher Art die Ansprüche von Harald, Harold, Tostig und Wilhelm waren, also ob sie erblich bedingt waren, über Familienbande herrührten oder etwa aus der Geschichte heraus konstruiert wurden. Dabei kommt auch automatisch die Frage auf, ob und inwieweit der einzelne Anspruch beziehungsweise dessen Legitimationsargumentation haltbar oder beweisbar ist.
Mit welcher Taktik im Einzelnen gekämpft wurde, welche Entscheidungen in den Schlachten von 1066 fielen und was dies im Speziellen für England und die Anwärter bedeuteten sollte, wird im dritten Kapitel dieser Arbeit herausgearbeitet. Daran schließt sich eine Darstellung der beiden Schlachten von 1066 an, in der herausgearbeitet wird, wie versucht wurde, im Einzelnen den Thronanspruch voranzubringen und durchzusetzen, aber auch wie gekämpft wurde und eventuelle Besonderheiten werden aufgezeigt werden.
Die Darstellung und Analyse innerhalb dieser Arbeit stützt sich hauptsächlich auf die Quellen, die als bekannt vorausgesetzt werden. Als Hauptquellen werden die Gesta Guillelmi des normannischen Chronisten Wilhelm von Poitiers (geschrieben zwischen 1071 und 1076) herangezogen sowie die Angelsächsische Chronik, welche über die Schlacht berichtet und ausführliche Informationen über die Machtverhältnisse und -verschiebungen in den Jahrzehnten zuvor liefert. Die großen narrativen nordischen Quellen geben Auskunft über Hardrada, die Schlacht von Stamford Bridge sowie auch die im 12. Jahrhundert entstandene »Geschichte der Könige von Norwegen« des Benediktiners Theodoricus Monachus. Die entsprechende Sekundärliteratur wird nur herangezogen, um auf detailliertere Darstellungen einzelner Gedanken und Argumente zu verweisen oder Forschungskontroversen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thronansprüche
- König Harald Hardrada
- Graf Tostig Godwinson
- Graf Harald Godwinson
- Herzog Wilhelm von der Normandie
- Militärische Handlungen
- Stamford Bridge
- Hastings
- Zusammenfassende Betrachtung und Abschlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Kampf um die englische Krone im Jahr 1066. Ziel ist es, die Thronansprüche von Harald Hardrada, Tostig Godwinson, Harald Godwinson und Wilhelm dem Eroberer zu analysieren und deren Legitimation zu beleuchten. Die militärischen Handlungen, insbesondere die Schlachten von Stamford Bridge und Hastings, werden im Kontext der jeweiligen Thronansprüche betrachtet.
- Legitimität der Thronansprüche im Jahr 1066
- Analyse der militärischen Strategien und Taktiken
- Die Rolle der wichtigsten Akteure im Konflikt
- Die Bedeutung der Schlachten von Stamford Bridge und Hastings
- Die Auswirkungen des Konflikts auf England
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext des Kampfes um die englische Krone im Jahr 1066 nach dem Tod König Edwards. Sie stellt die vier Hauptanwärter – Harald Hardrada, Tostig Godwinson, Harald Godwinson und Wilhelm von der Normandie – vor und skizziert den Aufbau der Arbeit, welcher die Thronansprüche, die militärischen Handlungen und eine zusammenfassende Betrachtung umfasst. Die Arbeit basiert hauptsächlich auf den Gesta Guillelmi und der Angelsächsischen Chronik, ergänzt durch ausgewählte Sekundärliteratur.
Thronansprüche: Dieses Kapitel präsentiert die vier Hauptanwärter auf den englischen Thron im Jahr 1066 und analysiert deren jeweilige Ansprüche. Es beleuchtet die Legitimation jedes Anspruchs, indem es untersucht, ob diese auf Erbansprüchen, Familienbanden oder historischen Konstruktionen beruhten. Die Analyse bewertet die Haltbarkeit und Beweisbarkeit der jeweiligen Argumentation. Die einzelnen Unterkapitel konzentrieren sich auf die jeweiligen Ansprüche von König Harald Hardrada, Graf Tostig Godwinson, Graf Harald Godwinson und Herzog Wilhelm von der Normandie, wobei die individuellen Hintergründe, Motivationen und die Legitimationsstrategien detailliert dargestellt werden.
Militärische Handlungen: Dieses Kapitel behandelt die militärischen Ereignisse des Jahres 1066, fokussiert auf die Schlachten von Stamford Bridge und Hastings. Es analysiert die verwendeten Taktiken, die getroffenen Entscheidungen und die Bedeutung der Schlachten für den Ausgang des Thronkampfes und die Zukunft Englands. Die Darstellung beleuchtet die unterschiedlichen Strategien der Kontrahenten und die Faktoren, die zum Sieg oder Niederlage geführt haben. Die detaillierte Schilderung der Schlachten analysiert die militärischen Aktionen und deren strategische Bedeutung.
Schlüsselwörter
England, 1066, Thronanspruch, Harald Hardrada, Tostig Godwinson, Harald Godwinson, Wilhelm der Eroberer, Stamford Bridge, Hastings, Legitimität, Militärstrategie, Angelsächsische Chronik, Gesta Guillelmi.
Häufig gestellte Fragen zum Text über den englischen Thronkampf 1066
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet eine umfassende Übersicht über den Kampf um die englische Krone im Jahr 1066. Er analysiert die Thronansprüche der vier Hauptanwärter (Harald Hardrada, Tostig Godwinson, Harald Godwinson und Wilhelm der Eroberer), untersucht die militärischen Auseinandersetzungen (Schlachten von Stamford Bridge und Hastings) und beleuchtet die Bedeutung dieser Ereignisse für die englische Geschichte.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die zentralen Themen sind die Legitimität der verschiedenen Thronansprüche, die militärischen Strategien und Taktiken der beteiligten Parteien, die Rolle der wichtigsten Akteure, die Bedeutung der Schlachten von Stamford Bridge und Hastings sowie die langfristigen Auswirkungen des Konflikts auf England. Der Text analysiert die jeweiligen Ansprüche der Anwärter, ihre Legitimationsstrategien und die Hintergründe ihrer Handlungen.
Welche Quellen werden verwendet?
Der Text basiert hauptsächlich auf den Gesta Guillelmi und der Angelsächsischen Chronik, wird aber auch durch ausgewählte Sekundärliteratur ergänzt.
Wer waren die Hauptanwärter auf den englischen Thron im Jahr 1066?
Die vier Hauptanwärter waren König Harald Hardrada, Graf Tostig Godwinson, Graf Harald Godwinson und Herzog Wilhelm von der Normandie. Der Text untersucht detailliert die individuellen Thronansprüche jedes Anwärters und deren jeweilige Legitimation.
Welche Schlachten werden im Text behandelt?
Der Text analysiert ausführlich die Schlachten von Stamford Bridge und Hastings, beschreibt die militärischen Strategien und Taktiken und bewertet deren Bedeutung für den Ausgang des Konflikts.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Thronansprüchen der vier Anwärter, ein Kapitel zu den militärischen Handlungen (Schlachten von Stamford Bridge und Hastings) und eine zusammenfassende Betrachtung und Schlussbemerkung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Themas.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Das Ziel des Textes ist die Analyse des Kampfes um die englische Krone 1066, insbesondere die Untersuchung der Legitimität der Thronansprüche und die Bewertung der militärischen Ereignisse im Kontext dieser Ansprüche. Der Text bietet eine fundierte und strukturierte Analyse dieses historischen Ereignisses.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Textes?
Schlüsselwörter sind: England, 1066, Thronanspruch, Harald Hardrada, Tostig Godwinson, Harald Godwinson, Wilhelm der Eroberer, Stamford Bridge, Hastings, Legitimität, Militärstrategie, Angelsächsische Chronik, Gesta Guillelmi.
- Arbeit zitieren
- Florian Hamleser (Autor:in), 2014, Der Kampf um die englische Krone im Jahr 1066. Die Thronansprüche im Spiegel der Quellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307986