Der vorliegenden Arbeit liegt die Annahme zugrunde, dass dem Wirklichkeitsbereich Wirtschaft, der hier vorläufig als »die Gesamtheit der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Wirtschaftssubjekten, die durch Arbeitsteilung und Gütertausch miteinander in Verbindung stehen« (May und Wiepcke 2012: 709) verstanden wird, eine Vielzahl bedeutender Kontroversen zugeordnet werden können. Für die berufliche Bildung, insbesondere für den Bereich der kaufmännischen Ausbildungsberufe, stellt der Wirklichkeitsbereich Wirtschaft ein bedeutender Gegenstand des schulischen Lehrens und Lernens dar. Es soll daher der Frage nachgegangen werden, inwiefern Kontroversität in der kaufmännischen beruflichen Bildung Berücksichtigung findet bzw. finden kann.
Abschnitt 2: Explikation des Begriffes Kontroversität auf Basis eines sprachanalytischen Ansatzes.
Abschnitt 3.1: Welche Stellung haben Normen und Werte als Gegenstand schulischer Lehr- und Lernprozesse im Rahmen der beruflichen Bildung und inwiefern gibt es hierbei Anknüpfungspunkte für Kontroversität innerhalb von Lehr- und Lernprozessen (Abschnitt3.1.1)? Was sind relevante Quellen potentieller Wahrheitskonflikte in der beruflichen Bildung (Abschnitt 3.1.2)? Und welche Formen von Kontroversität sind im Rahmen des Lehrens und Lernens in der beruflichen Bildung relevant (Abschnitt 3.1.3)?
Abschnitt 3.2: Kontroversität stellt in der Didaktik der politischen Bildung ein bedeutendes Prinzip dar. Es soll deshalb gefragt werden, warum dem so ist (Abschnitt 3.2.1) und wie
dieses Prinzip didaktisch umgesetzt werden soll (Abschnitt 3.2.2).
Abschnitt 3.3: Welche Bedeutung hat die Wirtschaftsdidaktik für die kaufmännische berufliche Bildung (Abschnitt 3.3.1)? Inwieweit und inwiefern ist das in der politischen Bildung etablierte Kontroversitätsgebot auch für ökonomische Bildung relevant (Abschnitt 3.3.2)? In Abschnitt 3.3.3 werden exemplarisch zwei Konzepte ökonomischer Bildung gegenübergestellt und dahingehend befragt, welche Relevanz Kontroversität im Rahmen des jeweiligen Konzeptes auf einer curricularen Ebene beizumessen ist.
Abschnitt 4: Im Rahmen einer kategorialen Inhaltsanalyse werden Schulbücher dahingehend untersucht, welche Themen didaktisch kontrovers aufbereitet werden und auf welche Weise Kontroversität hergestellt wird?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Explikation von Kontroversität
- 3 Theoretische Untersuchung
- 3.1 Bereiche des Kontroversen in der Didaktik der beruflichen Bildung
- 3.1.1 Werte und Normen als Gegenstand von Kontroversen
- 3.1.2 Curriculare Quellen potentieller Wahrheitskonflikte
- 3.1.3 Kontroversität im Rahmen des Lehrens und Lernens in der beruflichen Bildung
- 3.2 Kontroversität als Prinzip der politischen Bildung
- 3.2.1 Normative Verankerung
- 3.2.2 Methodisch-didaktische Umsetzung
- 3.3 Kontroversität in der ökonomischen Bildung
- 3.3.1 Die Rolle der Wirtschaftsdidaktik in der Berufsbildung
- 3.3.2 Das Kontroversitätsgebot in der ökonomischen Bildung
- 3.3.3 Vergleich zweier Konzepte ökonomischer Bildung
- 3.1 Bereiche des Kontroversen in der Didaktik der beruflichen Bildung
- 4 Empirische Untersuchung
- 4.1 Das Schulbuch als Forschungsgegenstand
- 4.2 Methodisches Vorgehen
- 4.2.1 Festlegung des Materials
- 4.2.2 Differenzierung der Fragestellung
- 4.2.3 Bestimmung der Analysetechnik und der Analyseeinheiten
- 4.2.4 Entwicklung und Begründung des Kategoriensystems
- 4.3 Auswertung
- 4.3.1 Quantitativer Vergleich
- 4.3.2 Qualitativer Vergleich
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht, inwieweit Kontroversität in der kaufmännischen Berufsausbildung Berücksichtigung findet. Die Arbeit analysiert den Umgang mit kontroversen Themen im Kontext der Wirtschaftspädagogik und beleuchtet verschiedene theoretische und praktische Aspekte.
- Der Begriff „Kontroversität“ und seine Bedeutung im Kontext der beruflichen Bildung
- Theoretische Grundlagen der Kontroversität in der Didaktik der beruflichen Bildung, der politischen Bildung und der Wirtschaftsdidaktik
- Analyse von Schulbüchern als empirischer Zugang zur Untersuchung des Umgangs mit Kontroversität
- Methodische Vorgehensweise und Auswertung der empirischen Daten
- Relevanz von Kontroversität für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen in der kaufmännischen Berufsausbildung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Berücksichtigung von Kontroversen in der kaufmännischen Berufsausbildung. Am Beispiel des Rana Plaza Einsturzes wird die Relevanz kontroverser Themen im wirtschaftlichen Kontext verdeutlicht. Die Arbeit skizziert den methodischen Aufbau und die einzelnen Kapitel.
2 Explikation von Kontroversität: Dieses Kapitel wird sich voraussichtlich mit der sprachlichen und konzeptionellen Klärung des Begriffs „Kontroversität“ befassen, um eine einheitliche Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen. Es wird eine präzise Definition des Begriffs für den Kontext der Arbeit entwickelt.
3 Theoretische Untersuchung: Dieses Kapitel bietet einen multiperspektivischen Einblick in die theoretischen Grundlagen der Kontroversität. Es untersucht die Rolle von Werten und Normen, curriculare Konfliktquellen und die Relevanz von Kontroversität im Lehren und Lernen. Des Weiteren wird die Kontroversität als Prinzip der politischen Bildung betrachtet und in den Kontext der Wirtschaftsdidaktik eingeordnet, einschließlich eines Vergleichs verschiedener Konzepte ökonomischer Bildung.
4 Empirische Untersuchung: Das Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung mittels Inhaltsanalyse von Schulbüchern. Es begründet die Wahl des Schulbuchs als Forschungsgegenstand und erläutert detailliert die methodischen Schritte, von der Materialauswahl über die Fragestellung bis hin zur Entwicklung des Kategoriensystems und der Auswertung der Daten (quantitativer und qualitativer Vergleich).
Schlüsselwörter
Kontroversität, kaufmännische Berufsausbildung, Wirtschaftspädagogik, politische Bildung, Wirtschaftsdidaktik, Schulbuch, Inhaltsanalyse, Werte, Normen, ökonomische Bildung, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, globale Gerechtigkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Kontroversität in der kaufmännischen Berufsausbildung
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht, inwieweit Kontroversität in der kaufmännischen Berufsausbildung Berücksichtigung findet. Sie analysiert den Umgang mit kontroversen Themen im Kontext der Wirtschaftspädagogik und beleuchtet verschiedene theoretische und praktische Aspekte. Der Rana Plaza Einsturz dient als Beispiel für die Relevanz kontroverser Themen im wirtschaftlichen Kontext.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Begriff „Kontroversität“ und seine Bedeutung im Kontext der beruflichen Bildung; theoretische Grundlagen der Kontroversität in der Didaktik der beruflichen Bildung, der politischen Bildung und der Wirtschaftsdidaktik; die Analyse von Schulbüchern als empirischer Zugang zur Untersuchung des Umgangs mit Kontroversität; die methodische Vorgehensweise und Auswertung der empirischen Daten; und die Relevanz von Kontroversität für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen in der kaufmännischen Berufsausbildung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Explikation von Kontroversität, Theoretische Untersuchung, Empirische Untersuchung und Zusammenfassung. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage. Das zweite Kapitel klärt den Begriff „Kontroversität“. Das dritte Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Kontroversität aus verschiedenen Perspektiven (Didaktik der beruflichen Bildung, politische Bildung, Wirtschaftsdidaktik). Das vierte Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung mittels Inhaltsanalyse von Schulbüchern, inklusive Methodik und Auswertung. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Inhaltsanalyse von Schulbüchern als empirische Methode. Die Methodik umfasst die Festlegung des Materials, die Differenzierung der Fragestellung, die Bestimmung der Analysetechnik und der Analyseeinheiten sowie die Entwicklung und Begründung des Kategoriensystems. Sowohl quantitative als auch qualitative Vergleiche werden durchgeführt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kontroversität, kaufmännische Berufsausbildung, Wirtschaftspädagogik, politische Bildung, Wirtschaftsdidaktik, Schulbuch, Inhaltsanalyse, Werte, Normen, ökonomische Bildung, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, globale Gerechtigkeit.
Wo liegt der Fokus der theoretischen Untersuchung?
Die theoretische Untersuchung betrachtet die Kontroversität aus verschiedenen Blickwinkeln: die Rolle von Werten und Normen in kontroversen Themen, curriculare Konfliktquellen, Kontroversität im Lehren und Lernen, Kontroversität als Prinzip der politischen Bildung und die Einordnung in die Wirtschaftsdidaktik inklusive eines Vergleichs verschiedener Konzepte ökonomischer Bildung.
Was ist das Ziel der empirischen Untersuchung?
Die empirische Untersuchung mittels Inhaltsanalyse von Schulbüchern zielt darauf ab, den Umgang mit Kontroversität in der kaufmännischen Berufsausbildung empirisch zu überprüfen und darzustellen.
Welche Bedeutung hat der Begriff „Kontroversität“ in dieser Arbeit?
Der Begriff „Kontroversität“ wird im zweiten Kapitel sprachlich und konzeptionell geklärt, um eine einheitliche Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen. Es wird eine präzise Definition für den Kontext der Arbeit entwickelt.
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- Tim Ahrens (Author), 2015, Kontroversität – (k)ein Thema in der kaufmännischen beruflichen Bildung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308143