Während seines Filmschaffens hat Kieślowski eine einzigartige Handschrift entwickelt, die neben anderen Merkmalen auch die Thematik der Grenzen beinhaltet. Dabei stehen seine Charaktere stets vor schwierigen Entscheidungssituationen, die sie mit ihrem Gewissen zu vereinbaren haben. Mit welcher Art von Grenzen und Grenzsituationen sehen sie sich dabei konfrontiert?
Zu Beginn dieser Arbeit möchte ich einen sehr knappen Abriss über Kieślowski selbst geben, seine Bio- sowie Filmographie und seine weiteren handschriftlichen Merkmale beschreiben, bevor ich den Bildungsinhalt von Grenzen in Filmen nach Marotzki und Jörissen zusammenfassen werde. Danach werde ich einen kurzen Abriss über das Gewissen geben, ein Begriff, der in Zusammenhang mit den Grenzen von Bedeutung sein wird, sich aber hier vom üblichen Verständnis abhebt.
Zur Vorbereitung auf die Filme, die im Anschluss genauer vorgestellt werden, gebe ich zunächst auch einige Hintergrundinformationen zur Geschichte und Kirche Polens zu Lebzeiten Kieślowskis. Schließlich werde ich drei Filme Kieślowskis, auf die ich mich in dieser Arbeit besonders konzentrieren und als Beispiele verwenden möchte, näher vorstellen und einen inhaltlichen Einstieg bieten. Dieses Wissen werde ich danach nutzen, um auf ein komplexes Gefüge von Idealen, Entscheidungen, Grenzen und Gewissen in Kieślowskis Filmen hinzuweisen. Eine Zusammenfassung der Erkenntnisse erfolgt schließlich in einem letzten Fazit.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 2 Krzysztof Kieślowski (vgl. Cummings 2003)
- 2.1 Biografie
- 2.2 Filmografie und Wandel Kieślowskis
- 2.3 Die Handschrift Kieślowskis
- 3 Bildungsdimension Grenzen
- 4 Gewissen
- 5 Hintergrundinformationen
- 5.1 Eine kurze Geschichte Polens
- 5.2 Die Bedeutung der Kirche in Polen
- 6 Filme von Kieślowski
- 6.1 Die Narbe
- 6.2 Dekalog, 2
- 6.3 Drei Farben: Rot
- 7 Der Blick auf Kieślowski
- 7.1 Zerstörte Ideale
- 7.2 Suchende Charaktere
- 7.3 Entscheidungssituationen
- 7.4 Grenzen
- 7.5 Offene Enden
- 8 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit analysiert die charakteristische Handschrift des polnischen Filmregisseurs Krzysztof Kieślowski und untersucht die in seinen Werken präsente Thematik der Grenzen im Zusammenhang mit dem Gewissen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, zu beleuchten, mit welcher Art von Grenzen und Grenzsituationen sich die Charaktere in Kieślowskis Filmen konfrontiert sehen und wie diese mit ihrem Gewissen in Verbindung stehen.
- Entwicklung des Filmstils von Krzysztof Kieślowski
- Grenzen und Grenzsituationen in Kieślowskis Filmen
- Die Rolle des Gewissens in der Entscheidungsfindung
- Die Bedeutung von Hintergrundinformationen zur Geschichte und Kirche Polens
- Analyse der Filme „Die Narbe", „Dekalog, 2" und „Drei Farben: Rot" im Kontext der Thematik Grenzen und Gewissen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Thematik der Filmstilistik ein und stellt die Forschungsfrage nach den Grenzen und Grenzsituationen in Kieślowskis Filmen in Bezug auf das Gewissen. Kapitel 2 bietet eine kurze Biografie von Krzysztof Kieślowski sowie eine Übersicht seiner Filmografie und seiner charakteristischen filmischen Merkmale. Anschließend werden in Kapitel 3 und 4 die Bildungsinhalte von Grenzen und das Konzept des Gewissens in Filmen erläutert.
Kapitel 5 liefert Hintergrundinformationen zur Geschichte und Kirche Polens während Kieślowskis Lebenszeit, um die gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse auf sein Werk zu beleuchten. Kapitel 6 präsentiert drei ausgewählte Filme von Kieślowski – „Die Narbe", „Dekalog, 2" und „Drei Farben: Rot" – und bietet einen inhaltlichen Einstieg in die Analyse.
Im siebten Kapitel wird anhand der drei Filme eine Analyse des komplexen Zusammenspiels von Idealen, Entscheidungen, Grenzen und Gewissen in Kieślowskis Filmen vorgenommen. Abschließend fasst das Fazit die Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit widmet sich dem Filmstil von Krzysztof Kieślowski, wobei der Fokus auf den Themenkomplex Grenzen und Gewissen liegt. Die Untersuchung befasst sich mit filmischen Mitteln, Entscheidungsfindung, Moral, gesellschaftlichen Normen, spirituellen Fragen und der individuellen Suche nach Orientierung. Sie analysiert Kieślowskis Filme im Kontext der polnischen Geschichte und Kultur sowie der Rolle der Kirche in Polen.
- Arbeit zitieren
- Ina Draijer (Autor:in), 2012, Der Richter, sein Urteil und sein Gewissen. Analyse des Grenzbegriffs in den Filmen Kieślowskis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308276