Seit nun fast 4 Jahren gibt es in den meisten der EU-Staaten eine neue Währ ung – den
Euro. Der Weg zu einer einheitlichen Währung, welche aus den vormals eigenständigen
Währungen unterschiedlicher Länder mit unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung,
Problemen und Zukunftsaussichten zusammen geführt wurde, war nicht leicht. Trotz vieler Zweifel an der neuen Währung, hat sich der Euro seinen Stellenwert in den internationalen Volkswirtschaften erkämpft. Diese Ausarbeitung setzt sich insbesondere mit der Entwicklung des Euros im Verhältnis zum Dollar auseinander. Im Verlauf der Geschichte gab es verschiedene Ansätze das internationale Währungssystem optimal zu gestalten, um letztendlich die weltweite wirtschaftliche Entwicklung in möglichst geordneten Bahnen verlaufen zu lassen. Vor dem ersten Weltkrieg vereinte der klassische Goldstandard alle wichtigen Handelsnationen zu einem Währungssystem. Dieser Goldstandard sorgte außenwirtschaftlich für einen automatischen Ausgleich der Leistungsbilanz: Defizite ließen Gold ins Ausland
abwandern; Überschüsse hatten Goldzuflüsse zur Folge.1 Da der Goldstandard nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr einzuhalten war, wurde zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg der Gold-Devisen-Standard eingeführt.
Doch verheerende Abwertungen während der Weltwirtschaftskrise und bilaterale Handels-
und Zahlungsabkommen zerstörten schon vor dem Zweiten Weltkrieg die Entwicklung
eines gut funktionierenden Weltwährungssystems.2 1 Vgl. Neubäumer R, Hewel B.: Volkswirtschaftslehre – Grundlagen der Volkswirtschaftstheorie und Volkswirtschaftspolitik, Wiesbaden, 1998, S. 555 f 2 Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.: a. a. O., S. 556
INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 Einleitung
2 Geschichtliche Entwicklung
3 Maastrichter Vertrag
4 Der Euro als international akzeptierte Währung
4.1 Voraussetzungen für die internationale Akzeptanz
4.1.1 Größenfaktoren
4.1.2 Geringe Risiken
4.1.3 Internationale Verwendbarkeit
5 Wechselkursentwicklungen
5.1 Bestimmungsfaktoren für Wechselkursentwicklungen
5.1.1 Preissteigerungsrate
5.1.2 Zinsniveau
5.1.3 Erwartungen und Spekulation
5.1.4 Devisenmarktinterventionen von Zentralbanken
5.1.5 Politische Faktoren
6 Bisherige Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses
7 Mögliche Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses
LITERATURVERZEICHNIS
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Staaten der EU und Teilnehmer der EWU
Abb. 2: Bruttoinlandsprodukt USA und Euro-Raum
Abb. 3: Bevölkerung USA und Euro-Raum
Abb. 4: Währungen gegenüber Euro
Abb. 5: Preissteigerungsraten USA und EWU
Abb. 6: Entwicklung der Leitzinsen in den USA und Euroland
Abb. 7: Der Ölpreis in Dollar vor einem 5-Jahres-Hoch
1 Einleitung
Seit nun fast 4 Jahren gibt es in den meisten der EU-Staaten eine neue Währung – den Euro. Der Weg zu einer einheitlichen Währung, welche aus den vormals eigenständigen Währungen unterschiedlicher Länder mit unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung, Problemen und Zukunftsaussichten zusammen geführt wurde, war nicht leicht. Trotz vieler Zweifel an der neuen Währung, hat sich der Euro seinen Stellenwert in den internationalen Volkswirtschaften erkämpft.
Diese Ausarbeitung setzt sich insbesondere mit der Entwicklung des Euros im Verhältnis zum Dollar auseinander.
2 Geschichtliche Entwicklung
Im Verlauf der Geschichte gab es verschiedene Ansätze das internationale Währungssystem optimal zu gestalten, um letztendlich die weltweite wirtschaftliche Entwicklung in möglichst geordneten Bahnen verlaufen zu lassen.
Vor dem ersten Weltkrieg vereinte der klassische Goldstandard alle wichtigen Handelsnationen zu einem Währungssystem. Dieser Goldstandard sorgte außenwirtschaftlich für einen automatischen Ausgleich der Leistungsbilanz: Defizite ließen Gold ins Ausland abwandern; Überschüsse hatten Goldzuflüsse zur Folge.[1]
Da der Goldstandard nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr einzuhalten war, wurde zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg der Gold-Devisen-Standard eingeführt. Doch verheerende Abwertungen während der Weltwirtschaftskrise und bilaterale Handels- und Zahlungsabkommen zerstörten schon vor dem Zweiten Weltkrieg die Entwicklung eines gut funktionierenden Weltwährungssystems.[2]
Um dem Weltwirtschaftssystem nach dem Zweiten Weltkrieg eine gute Grundlage zu geben, wurde 1944 in Bretton Woods[3] ein neues Währungssystem beschlossen, das sich von der bisherigen traditionellen Goldbindung löst. Als Leitwährung diente der Dollar. An ihm hatten alle Mitgliedsstaaten ihre Wechselkurspolitik und Währungsparitäten auszurichten. Der Dollar wiederum war mit einer festen Parität an das Gold gebunden. Wechselkursschwankungen sollten somit minimiert werden. Der neu gegründete IWF sollte diese Zielsetzung überwachen.[4]
1973 musste das System von Bretton Woods aufgegeben werden, da die amerikanischen Goldreserven aufgrund von Zahlungsbilanzdefiziten keine ausreichende Deckung des Dollars mehr boten.[5] Seitdem sind die Wechselkurse zum Dollar flexibel.
1979 wurde von den EG-Staaten das Europäische Währungssystem (EWS I) installiert, welches die Fixierung der beteiligten Währungen an die „Kunstwährung“ ECU innerhalb zulässiger Wechselkursbandbreiten beinhaltete.
Das EWS I wurde schließlich 1999 durch die Europäische Währungsunion (EWS II) mit der Einführung des Euro abgelöst. Innerhalb des Währungsgebietes gilt nun eine freie Beweglichkeit von Gütern, Dienstleistungen, Arbeit und Kapital.[6]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Staaten der EU und Teilnehmer der EWU[7]
3 Maastrichter Vertrag
Der Vertrag von Maastricht, welcher nach einem schwierigen Ratifizierungsprozess am 1. November 1993 in Kraft trat, stellt die Grundlage der EWU dar.[8]
Insbesondere regelte der Maastrichter Vertrag die Aufnahmebedingungen für den Beitritt der Erstländer zur EWU. Die so genannten Konvergenzbedingungen, die im Übrigen auch für zukünftige Beitrittskandidaten gelten, sollen der EWU ein Höchstmaß an Geldwertstabilität sichern.
Die Konvergenzbedingungen nach Art 121 EGV sind im Einzelnen:
- Preisstabilität
- Finanzlage der öffentlichen Hand
- Angleichung der Zinsniveaus
- Stabile Wechselkurse
Die Konvergenzkriterien sind nicht alle absolut gefasst, sondern orientieren sich an den Werten der EWU-Teilnehmer-Staaten. Das Preisstabilitätskriterium und das Zinskriterium hängen beispielsweise von den drei preisstabilsten Ländern des EWU-Raums ab.
Nach dem Wechselkurskriterium muss sich der Wechselkurs in den normalen Schwankungsbreiten um den bilateralen Leitkurs gegenüber der Währung eines anderen Mitgliedslandes bewegen. Dieses Kriterium soll sicherstellen, dass ein Land allein auf der Basis der wirtschaftlichen Fundamentaldaten fähig ist, sein wirtschaftliches Gleichgewicht zu erreichen[9]. Um einer möglichen Euro-schädlichen Fiskalpolitik entgegenzuwirken, verständigte man sich auf dem EU-Gipfel von Dublin 1996 auf die Einführung eines Stabilitätspaktes. Hiernach haben EWU-Länder, die das Staatsbudgetdefizit von
3 % des BIP überschreiten, mit Sanktionen zu rechnen.
Nach Ansicht des Verfassers ist in diesem Zusammenhang sehr interessant, dass die Initiative zum Stabilitätspakt vom damaligen Bundesfinanzminister Waigel ausging und Deutschland dennoch zu den ersten Ländern zählt, die mit entsprechenden Sanktionen zu rechnen haben.
4 Der Euro als international akzeptierte Währung
Durch die zunehmende Globalisierung und immer größere Verflechtungen zwischen den einzelnen Wirtschaftsräumen, wächst der Umfang der Zahlungen zwischen dem In- und Ausland immer mehr. Da es „noch“ kein einheitliches Weltgeld gibt, bedient man sich nationaler Währungen als Zahlungsmittel.
4.1 Voraussetzungen für die internationale Akzeptanz
Damit eine Währung international akzeptiert wird, muss sie gewisse Voraussetzungen erfüllen.[10] Die seit langem etablierte Währung Dollar, verfügt über große internationale Akzeptanz. Es stellt sich die Frage, ob Dollar und Euro überhaupt vergleichbar sind. Dazu müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, auf die in den folgenden Abschnitten eingegangen werden soll.
4.1.1 Größenfaktoren
Die Staaten des zu vergleichenden Währungsgebietes sollten einen vergleichbaren Anteil am Welt-BIP haben. Außerdem sollte das Transaktionsvolumen mit der übrigen Welt, die nicht zum Währungsgebiet gehören, entsprechend groß sein. In Abb. 2 und 3 wird ersichtlich, dass die Größenfaktoren von USA und auch des Euro-Raums erfüllt werden. Im Euro-Raum wird aber trotz der größeren Bevölkerung ein kleineres BIP erwirtschaftet.[11]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Bruttoinlandsprodukt USA und Euro-Raum[12]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Bevölkerung USA und Euro-Raum[13]
[...]
[1] Vgl. Neubäumer R, Hewel B.: Volkswirtschaftslehre – Grundlagen der Volkswirtschaftstheorie und Volkswirtschaftspolitik, Wiesbaden, 1998, S. 555 f
[2] Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.: a. a. O., S. 556
[3] Kurort in New Hampshire im Norden von New York
[4] Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.: a.a.O., S. 556
[5] Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.: a.a.O., S. 558
[6] Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.: a.a.O., S. 560 ff
[7] Bundesministerium für Finanzen: Euro-Land, Im Internet: http://www.bundesfinanzministerium.de [Stand: 19.11.2003]
[8] Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.:a.a.O., S. 563 ff
[9] Vgl. Walter, N., Hanke, T.: Der Euro – Kurs auf die Zukunft: Die Konsequenzen der Währungsunion für Unternehmer und Anleger, Frankfurt a. M., New York 1998, S. 83
[10] Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.: a.a.O.,S. 534
[11] Vgl. Neubäumer, R., Hewel, B.: a.a.O.,S. 534 f
[12] Europäische Zentralbank: Key Characteristics of the Euro Area, the United States and Japan, Im Internet: http://www.ecb.int [Stand: 27.11.2003]
[13] Europäische Zentralbank: Key Characteristics of the Euro Area, the United States and Japan, Im Internet: http://www.ecb.int [Stand: 27.11.2003]
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