Look over your shoulder now and then to be sure someone′s following you1. (Henry Gilmer)
Diese Arbeit fokussiert sich auf einen relativ jungen Teilbereich der Führungsstilforschung: Die Transformationale Führung. Das neue theoretische Konstrukt, von Burns in den späten 70`er Jahren entwickelt, sollte einige soziale Phänomene erfassen, die der bis zu diesem Zeitpunkt vorherrschende Ansatz transaktionale Führung nicht oder nur ungenügend erklären konnte. Transaktionale Führung bezeichnet einen Führungsstil bei dem über eine Befriedigung der individuellen Mitarbeiterbedürfnisse auch die Organisationsziele erreicht werden. Hingegen erreicht transformationale Führung im Idealfall eine Leistung des Organisationsmitglieds über die individuelle Bedürfnisbefriedigung hinaus. Der Mitarbeiter wird weniger extrinsisch durch z.B. materielle Anreize motiviert, sondern soll das Organisationsziel über seine individuellen Ziele stellen. Diese intrinsische Motivation soll erreicht werden durch einen „charismatischen“, „visionären“, inspirierenden“ oder auch als transformational bezeichneten Führungsstil.
In einem ersten Schritt wird aufbauend auf einer Darstellung der Konzeption transaktionaler Führung das Konzept transformationaler Führung erläutert werden. Anschließend beschreibe ich welche aktuellen Forschungsfragen sich in Bezug auf transformationale Führung stellen und welche Erkenntnisziele hierbei verfolgt werden. Meine Hypothese lautet, dass die Effektivität des transformationalen Führungsstils von zahlreichen Kontextfaktoren abhängt und sich daher nur sehr bedingt als universelles Managementinstrument funktional einsetzen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodische Vorgehensweise
- Vorläufertheorien: Das mechanistische Organisationsverständnis als Vorläufer der Anreiz-Beitragstheorie der Führung
- Transaktionale Führung als Teil der Anreiz-Beitrags-Theorie
- Ein neuer Führungsstil wird entdeckt: Transformationale Führung
- Wie Führung messbar wurde: Der Multifactor Leadership Questionaire (MLQ)
- Ist Transformation gleich Manipulation? – eine Diskussion
- Aktuelle Fragen und relativ gesicherte Erkenntnisse transformationaler Führungsforschung
- Wovon Führungserfolg abhängt: Das Wechselspiel von Kontext und Effektivität
- Die Kontingenz des Führungserfolgs – die GLOBE Studie als Versuch die empirische Lücke zu schließen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Transformationalen Führung und untersucht deren Effektivität im Kontext unterschiedlicher Einflussfaktoren. Im Fokus steht die Hypothese, dass die Effektivität des transformationalen Führungsstils stark von Kontextfaktoren abhängt und daher nicht als universelles Managementinstrument betrachtet werden kann.
- Transformationale Führung als Gegenstück zur transaktionalen Führung
- Messbarkeit und Operationalisierung transformationaler Führung
- Kontextuelle Einflussfaktoren auf die Effektivität transformationaler Führung
- Kontingenz des Führungserfolgs und situative Ansätze
- GLOBE Studie als empirischer Ansatz zur Untersuchung der Kontextbezogenheit von Führungsstileffektivität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Führung ein und erläutert die Bedeutung von Führung in sozialen Gemeinschaften und Organisationen. Sie stellt den Fokus auf die Transformationale Führung als einen relativ jungen Teilbereich der Führungsstilforschung dar und skizziert die Ziele der Arbeit.
- Methodische Vorgehensweise: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es wird erläutert, dass die Arbeit zunächst auf die Grundlagen des transaktionalen Führungsstils eingeht und anschließend die Transformationale Führung als Gegensatz dazu behandelt. Der Fokus liegt auf der Operationalisierung und Messung transformationaler Führung in der aktuellen Forschung.
- Vorläufertheorien: Das mechanistische Organisationsverständnis als Vorläufer der Anreiz-Beitragstheorie der Führung: Dieses Kapitel beleuchtet das mechanistische Organisationsverständnis als Vorläufer der Anreiz-Beitragstheorie der Führung. Es wird gezeigt, dass dieses Verständnis von einer stark arbeitsteiligen Organisation ausgeht, in der der Mensch lediglich eine Funktion zur Zielerreichung des Unternehmens erfüllt. Die traditionellen und charismatischen Führungsstile werden im Kontext der Weber'schen Bürokratie-Theorie analysiert.
Schlüsselwörter
Transformationale Führung, Transaktionale Führung, Führungsstilforschung, Kontextfaktoren, Führungsstileffektivität, GLOBE Studie, Anreiz-Beitragstheorie, Mechanistisches Organisationsverständnis, Bürokratie-Theorie, Charismatische Herrschaft, Traditionale Herrschaft, Legale Herrschaft.
- Quote paper
- Malko Ebers (Author), 2004, Transformationale Führung - Eine Analyse der Kontextbezogenheit von Führungsstileffektivität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30839