Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Angaben
2. Situationsanalyse
2.1. Rahmenbedingungen
2.2. Klasse
3. Sachanalyse
4. Didaktische Analyse
4.1. Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung des Themas für die SchülerInnen
4.2. Exemplarische Bedeutung
4.3. Bezug zum Lehrplan
4.4. Analyse der Lernvoraussetzungen
5. Lernziele
5.1. Grobziel (Stundenziel)
5.2. Feinziele (Teilziele, in operationalisierter Form)
6. Methodische Analyse
6.1. Diskussion der Zugangswege und Alternativen und Begründung des eigenen Vorgehens
6.2. Erarbeitungsphasen
6.3. Abschluss der Stunde
7. Strukturskizze
8. Literaturangaben
9. Anhang
1. Allgemeine Angaben
Ich, Gesine Ueberfeldt, absolviere derzeit mein letztes Fachpraktikum im Fach Deutsch an der Xxxxx-Grundschule in Xxxxxxxx. Als Studierende der pädagogischen Hochschule bin ich die einzige unter meinen Praktikums-KollegenInnen mit dem Schwerpunkt Grundschule.
Mein erstes Praktikum an einer Grundschule machte ich während meiner Schulzeit in der 11. Klasse. Es war ein besonderes Praktikum für mich, da ich an meine selbst besuchte Grundschule in Hochheim am Main zurückkehrte und das Praktikum in einer von meiner eigenen Grundschullehrerin geleiteten 3. Klasse absolvierte. Nach dem Erreichen des Abiturs folgte ein freiwilliges soziales Jahr an einer Grundschule in Mainz-Lerchenberg. Die meiste Zeit verbrachte ich dort in einer 1. Klasse. In diesem Jahr entschied ich mich endgültig für den Lehrerberuf. Nach der Immatrikulation an der pädagogischen Hochschule schloss sich das wöchentliche Einführungspraktikum in einer 4. Klasse der Norbert-Preiss-Grundschule in Mauer an. Im Anschluss daran war ich 5 Wochen an der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden in einer 5.Klasse. Die Zeit meines nächsten Praktikums, was im Fach Musik war, verbrachte ich an der Internationalen Gesamtschule Xxxxxxxx in einer 3. Klasse.
Nun freue ich mich sehr, an der Xxxxx-Grundschule zu sein und bewundere diese kleine Schule mit ihren überschaubaren Klassen. Ich empfinde sehr große Offenheit, Gemeinschaftsgefühl und große Sympathie sowohl zwischen den Lehrkräften als auch unter den Schülern. Die vielen Bilder, Geschichten und Fotos an den kreativ gestalteten Wänden, die von Ausflügen, Erlebnissen und gemeinsam organisierten Veranstaltungen sprechen, zeigen mir, dass auf das soziale Miteinander viel Wert gelegt wird.
Auch in unserer Gruppe von PraktikantInnen, Frau M. und Herr B. herrscht eine harmonische Atmosphäre, die eine gute Grundlage für das gemeinsame Austauschen über den gehaltenen Unterricht ist. Außerdem ist dieses positive Klima eine gute Voraussetzung für Feedback-Runden und Kritik zum Unterricht.
2. Situationsanalyse
2.1. Rahmenbedingungen
Die Xxxxx-Grundschule Xxxxxxxx ist einerseits schön idyllisch mit direktem Blick auf den Neckar gelegen, welchen man sogar aus dem Klassenzimmer der 2b bewundern kann. Andererseits wird die schöne Lage durch die auf der anderen Seite des Schulgebäudes angrenzenden Bahngleise gemildert, wenn nicht sogar gestört. Nicht selten müssen die Fenster aufgrund des Lärms der vorbeifahrenden Züge geschlossen bleiben, was es in den Räumen oft sehr warm werden lässt.
Die Schule selbst ist die kleinste Schule Xxxxxxxxs und für mich auch die, mit dem schönsten Pausenhof, in welchem die Kinder ungeahnte Möglichkeiten des Kletterns, Rutschens und Rennens haben. Im Jahr 2003 entstanden über der angebauten Turnhalle 4 neue helle Klassenzimmer, von denen in einem die Klasse 2b ihre Vormittage verbringen darf.[1] Der Neubau geht direkt in den aus der Zeit der Jahrhundertwende bestehenden Altbau über, welcher noch über weitere 3 Klassenzimmer, ein Hortzimmer, eine Aula, einen kleinen PC-Raum sowie ein weiteres Zimmer und ein Lesestübchen im Dachgeschoss verfügt, wo wir, als Praktikanten und Praktikantinnen, mit Frau M. und Herr B. unsere wöchentlichen Nachbesprechungen abhalten.
Im Klassenraum der 2b sind die Tische und Stühle in 2 Reihen angeordnet, was jeden Schüler und jede Schülerin problemlos an die Tafel schauen lässt. Die Tische können auch zu Gruppentischen umfunktioniert werden, wie es an dem Kreativtag der Projektwoche der Fall war. Weiterhin ist den Kindern vertraut, mithilfe eines spielerischen Rituals die Sitzordnung zu einem um die Tafel platzierten Stuhlkreis umzuformen.
2.2. Klasse
Die Klasse, die ich unterrichten werde, ist eine zweite Grundschulklasse, die insgesamt aus 14 Mädchen und Jungen besteht.
Ich habe bis jetzt den Eindruck gewonnen, dass alle Schüler und Schülerinnen sehr unterschiedliche Stärken und Interessen haben, was die Klasse sehr vielfältig erscheinen lässt. Ich empfinde sie auch als sehr willig und motiviert zum gemeinsamen Lernen. Es sind Kinder, die ein breites Spektrum an Vorkenntnissen und Erfahrungen mitbringen, auf die man im Unterricht gut bauen kann.
Der soziale Umgang mit ihnen ist angenehm problemlos. Sie sind sehr aufmerksam, können gut zuhören und beteiligen sich häufig. Stillarbeitsphasen bereiten ihnen keine Probleme.
Sie wirken ebenfalls sehr geduldig und offen gegenüber fremden Lehrpersonen oder Inhalten. Vorteilhaft ist auch die Kenntnis über eine Vielfalt an Methoden und Sozialformen, auf die sie sich bereitwillig einlassen. Von mancher kleinen Ermahnung um Ruhe abgesehen, werden bestehende Regeln von ihnen respektiert und bewahrt, was den Unterrichtsablauf wesentlich erleichtert.
Man merkt, dass die Klasse eine durchsetzungsstarke aber auch sehr liebevolle Klassenlehrerin hat, durch die sie zu diesen positiven Umgangsformen gelangt ist.
Auch das Klassenklima wirkt von außen harmonisch und ausgeglichen. Obwohl es manche Kinder gibt, die durch ihr Verhalten auf sich aufmerksam machen oder andere Schwierigkeiten haben und es dadurch wahrscheinlich nicht immer einfach für sie ist, sich in der Klasse zu integrieren, habe ich den Eindruck, dass jeder Schüler bzw. jede Schülerin akzeptiert wird und Kameraden bzw. Kameradinnen hat, mit denen er/sie spielen oder sich unterhalten kann, auch wenn sie sich nicht als Freunde bezeichnen würden.
3. Sachanalyse
Ich wurde gebeten eine Einführungsstunde in das Thema „Umgang mit dem Wörterbuch“ vorzubereiten und durchzuführen.
Ich konnte mich schnell für das Thema begeistern und interessierte mich dafür, da es mich selbst immer wieder reizt, unbekannte Begriffe und Wörter nachzuschlagen, um Neues zu lernen. Daher durfte ich schon viele wertvolle Erfahrungen mit Nachschlagewerken allgemein machen und freue mich somit, diese Erfahrungen und mein Wissen an die Schüler weiterzugeben.
Mir ist bewusst, dass gerade in der heutigen Gesellschaft das eigenständige Nachschlagen von unbekannten Sachverhalten sowie die Voraussetzung der Kenntnis über das Alphabet von großer Bedeutung ist, um selbstständig agieren zu können. Nicht nur im Zusammenhang mit dem Wörterbuch, auch in anderen Bereichen, wie das Nachschlagen von Telefonnummern, das Recherchieren im Internet oder im Bereich des Lexikons ist dieses Wissen sehr elementar. Gerade diese Vielfältigkeit macht das Thema für mich persönlich spannend, dass ich motiviert war eine Unterrichtsstunde darüber zu gestalten.
Außerdem finde ich es wichtig, sich mit diesem Thema im Unterricht zu befassen, da der Umgang mit dem Wörterbuch die Kinder nicht nur selbstständiger, sondern auch unabhängiger von der Lehrkraft macht. Sie können eigenständig nachschlagen und sich selbst überprüfen, was sie wiederum Selbstbewusstsein und Stärke entwickeln lässt.
Weiterhin finde ich interessant, Einblicke in die persönlichen Erfahrungen der Kinder mit dem Umgang des Wörterbuchs zu bekommen. Ich habe nämlich die Vermutung, dass manche Kinder eventuell bereits negative Erfahrungen mit dem Wörterbuch gemacht haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie beim Finden des gesuchten Wortes enttäuscht worden sind oder durch sehr zeitaufwändiges Suchen aufgegeben haben. Daher ist es mir wichtig, den Kindern bestimmte Hilfen an die Hand zu geben, um die Arbeit mit dem Wörterbuch zu erleichtern und ihnen die Freude an der Suche (zurück) zu geben.
Allgemein lassen sich Wörterbücher als Nachschlagewerke definieren, in denen Wörter einer Sprache, meistens nach dem Alphabet geordnet, nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt und erklärt werden.[2] Diese allgemeine Definition zeigt, dass es Wörterbücher unterschiedlicher Art gibt. Bezogen auf Sprachwörterbücher geht es um die Vermittlung von sprachlichem Wissen. Rechtschreibwörterbücher sollen den Wortschatz einer Sprache darlegen und Informationen über deren Schreibweise enthalten sowie über die Beugung der Wörter, die Aussprache, die Groß- und Kleinschreibung, die Artikel und die Silbentrennung aufklären, um nur Beispiele zu nennen.
In der Grundschule wird ein Wörterbuch mit einer geringen Anzahl an Wörtern benutzt, um die Schüler beim Nachschlagen nicht zu überfordern. Diese Eingangswörterbücher, die insbesondere für die Einführung des Wörterbuchs gedacht sind, sind Grundwortschatzlisten, die vor allem Auskunft über die Schreibung der Wörter geben und nur wenige Hinweise wie Artikel, Flexionen und Silbentrennung enthalten.
Die Klasse 2b der Xxxxx-Grundschule gebraucht das Wörterbuch „FINDEFIX“ von Johann Fackelmann (Oldenbourg). Es besteht aus fünf Teilen.
Der erste Abschnitt des Wörterbuches ist blau.[3] Er stellt den Wortschatz für Klasse 1 in Druck- und Schreibschrift dar. Der Hauptteil „Zweites Wörterverzeichnis“, mit einer roten Umrandung gekennzeichnet, beinhaltet einen Wortschatz, der alle publizierten Grundwortschätze berücksichtigt. Er fügt viele Lern- und Verständnishilfen bei, wie zum Beispiel der Gebrauch eines roten Sternchens, welches Rechtschreibschwierigkeiten kennzeichnet und Angaben zu Wortbedeutungen auf jeder Seite bietet. In diesem Teil sind wichtige Flexionsformen alphabetisch eingeordnet, jeweilige Pronomina klein davor geschrieben, Singular und Plural kleingedruckt daneben gesetzt sowie der Artikel den Nomen vorgelagert. Zusätzlich gibt es in dem rot umrandeten Teil des Wörterbuchs Übungen zum richtigen Schreiben, wie beispielsweise Partnerspiele oder Wörtertrainings. Kopfbuchstaben unterstützen die Wortsuche in beiden Teilen des Wörterbuchs.
Der gelb umrandete dritte Teil „Texte schreiben und überarbeiten“ ist thematisch geordnet und enthält beispielsweise Wortfelder, schwierige Vergangenheitsformen, und erklärt die Verwendung von wörtlicher Rede.
Der vierte Teil des Wörterbuchs ist grün umrandet und handelt von Reimen. Zur Erleichterung der Reimbildung ist hier eine alphabetisch geordnete Reimwörterliste verzeichnet. Außerdem wird auf gleich klingende, aber verschieden geschriebene Wörter eingegangen. Der letzte orange markierte Teil des Wörterbuchs beschäftigt sich mit einem Bild-Wörterbuch in englischer Sprache.
Weiterhin zeigt das Wörterbuch Einführungskurse in die Nachschlage- und Wortfinde-Technik auf. Momentan benutzen die Kinder dieser Klasse den rot gekennzeichneten zweiten Teil des Wörterbuchs.
4. Didaktische Analyse
4.1. Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung des Themas für die SchülerInnen
Das Erlernen des Umgangs mit dem Wörterbuch stellt eine grundlegende Arbeitsmethode zur selbstständigen Informationsbeschaffung dar. Sie befördert die Kinder zur Entwicklung von eigenständigen Problemlöse-Strategien und fördert die Handlungskompetenz. Weiterhin trägt sie dazu bei, dass die Kinder auf lange Sicht ein Gespür für die richtige Schreibung entwickeln und sensibler mit ihren Fehlern umgehen lernen.
Gerade innerhalb der deutschen Orthographie, die viele Reformen aufweisen kann und sämtliche Zweifelsfälle in der Schreibung inne hat, ist der Gebrauch eines Wörterbuchs von großer Bedeutung. Die korrekte Rechtschreibung ist wiederum Voraussetzung, um sich mittels der Schriftsprache verständigen zu können und weiterhin um korrekt lesen zu können.
Zu Anfangs wird der Gebrauch eines Wörterbuches sicherlich teilweise schwerfällig verlaufen, da die Routine und Schnelligkeit im Nachschlagen noch fehlt und gegebenenfalls noch Unsicherheiten in der alphabetischen Reihenfolge vorhanden sind. Das Nachschlagen im Wörterbuch wird zeitaufwändig sein und von der eigentlichen Tätigkeit in dem Moment abhalten. Doch mit zunehmender Sicherheit werden die Kinder immer mehr Erfolgserlebnisse spüren und so weiterhin zum Nachschlagen zu motivieren sein. Eine Ablenkung vom Wesentlichen wird keine Rolle mehr spielen.
Der sichere Umgang mit Nachschlagewerken allgemein ist Voraussetzung, um sämtliche Aufgaben im Leben zu meistern, die eine Recherche verlangen. Die Beschaffung von Informationen ist an die Fähigkeit gebunden eine gewisse Nachschlagetechnik in alphabetisch geordneten Verzeichnissen zu beherrschen. Diese Fähigkeit entlastet ein umständliches Herumblättern, das viel Zeit kostet.
4.2. Exemplarische Bedeutung
Manchen Kindern sind Nachschlagewerke aus ihrem privaten Umfeld, beispielsweise aus der Familie bekannt. Sie kennen eventuell Tierlexika oder alphabetisch geordnete Sachbücher. Der Umgang mit dieser Art Büchern wurde allerdings nicht erlernt, sondern erfolgte in der Regel strukturlos nach Lust, nach Bedarf oder nach punktuellem Interesse. Auch die Suche nach bestimmten Wörtern verlief nach keinem Prinzip, was sehr zeitintensiv war. Daraus erwies sich schnell ein gewisses Desinteresse diesen Büchern gegenüber, was im „Beiseite-Legen“ endete.
Wird der Umgang mit dem Wörterbuch erlernt und systematisch sowie langfristig geübt, bekommen die Kinder Routine und dadurch auch Lust etwas nachzuschlagen. Die Möglichkeiten des Übens müssen nicht auf Diktate, bei denen am ehesten auf die Rechtschreibung geachtet wird, beschränkt bleiben, sondern können auf die Arbeit an Aufsätzen, bei Klassenarbeiten wie auch fächerübergreifend, beispielsweise im Sachunterricht oder Musikunterricht angewandt werden.
Ist der Gebrauch des Wörterbuchs situationsunabhängig und allzeit verfügbar, wird den Kindern der Sinn und Nutzen dessen bewusst. Tritt nun zusätzlich eine gewisse Sicherheit und Schnelligkeit im Nachschlagen ein, wird der Anreiz das Wörterbuch zu nutzen immer größer. Weiterhin können die erlernten Kenntnisse durch das Wörterbuch auch auf andere Nachschlagewerke angewandt werden, wie zum Beispiel, auf das Telefonbuch, auf sämtliche andere Lexika, auf die Recherche im Internet oder in Printmedien. Überall, wo das Nachschlagen nach alphabetisierter Reihenfolge erfolgt, kann durch erworbene Kompetenzen des Nachschlagens im Wörterbuch ein Transfer geleistet werden. Somit trägt dieses auch zur Erweiterung des allgemeinen Bildungshorizonts jedes Kindes dar.
4.3. Bezug zum Lehrplan
Der Umgang mit dem Wörterbuch trägt wesentlich zur allgemeinen Sprachentwicklung, enger gefasst zur Ausbildung eines Wortschatzes bei.[4] Aufgabe des Deutschunterrichts ist es dabei, den Kindern zu vermitteln, dass Sprache das wichtigste Mittel zur Verständigung ist.
Mit einem Wörterbuch umzugehen schließt alle vier Teilbereiche des aktuellen Bildungsplans (Sprechen, Lesen, Schreiben und Sprachbewusstsein entwickeln) mit ein.[5] Bevor man ein Wort nachschlägt, spricht man es sich vor, danach muss man es im Wörterbuch lesen können, um es zu finden und schließlich schreibt man es in einen Kontext gebettet auf. An diesem Beispiel lässt sich die Verknüpfung und die enge Zusammenarbeit dieser Teilbereiche gut erkennen.
Im Bildungsplan ist vom Lesen- und Schreiben lernen als lebenslanger Prozess die Rede.[6] Lesen und Schreiben ermöglicht die Einbettung in soziale Netzwerke und die selbstständige Teilnahme am Leben. Das Wörterbuch ist hierbei ein Medium, welches das Kind in seiner Selbstständigkeit und in seinem intellektuellen Fortkommen unterstützt.
In Klasse 2 lernen die Schüler verstärkt auf die Rechtschreibung zu achten und bei unbekannten Wörtern Strategien anzuwenden, die helfen die richtige Schreibweise einzuholen.[7] Außerdem erwerben die Kinder die Kompetenz, Fragen an ihren eigenen Text zu stellen, wie zum Beispiel die Frage nach korrekter Schreibung. Dabei können sie das Wörterbuch zur Hilfe nehmen und so selbstständig ihren Text überprüfen[8], was auch im Bildungsplan als direkter Kompetenzerwerb vermerkt ist: „…Wörter in einem altersgemäßen Wörterbuch nachschlagen“[9].
4.4. Analyse der Lernvoraussetzungen
Als grundlegende Voraussetzungen zum Umgang mit dem Wörterbuch sind einerseits die Kenntnisse über das Alphabet und andererseits die Lesefähigkeit zu nennen. Kinder müssen in der Lage sein, einzelne Buchstaben zu erkennen, sie auszusprechen wissen und sie zu einem Wort zusammenfügen können. Von der gesprochenen Sprache ausgegangen, müssen Kinder über die Fähigkeit verfügen, Laute zu unterscheiden, jedes Wort auf seinen Lautbestand hin abzuhören und diese in eine Graphem-Phonem-Korrespondenz zu setzen, um anschließend das Wort in seiner geschriebenen Gestalt im Wörterbuch suchen zu können.
Weiterhin ist es wichtig, gewisse Kenntnisse über die sprachlichen Formen beziehungsweise die Grammatik zu besitzen, wie zum Beispiel das Wissen um unterschiedliche Wortarten, Singular und Plural, Artikel und Konjugationen, um die Suche nach dem jeweiligen Wort zu erleichtern.
Um auf den Gedanken des Nachschlagens zu kommen, wird ein Bewusstsein vorausgesetzt, was die eigene Schreibung hinterfragt. Die Aufmerksamkeit auf falsch geschriebene Wörter zu lenken, setzt eine innere Motivation des Kindes voraus, seine Schreibweise anzuzweifeln. Diese Motivation könnte eventuell durch Situationen erreicht werden, in denen die richtige Schreibung überprüft wird. So sieht sich das Kind veranlasst, richtig schreiben zu wollen. Es wird im Idealfall seine Schreibung mit eigenen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel ein Wörterbuch, selbstständig überprüfen können.
5. Lernziele
5.1. Grobziel (Stundenziel)
In dieser Stunde sollen die Schüler lernen, unterschiedliche Wörter nach dem Alphabet zu ordnen; auch solche die den gleichen Anfangsbuchstaben haben oder jene Wörter, bei denen die ersten beiden Buchstaben gleich sind. Sie lernen eine Vorgehensweise kennen, mit welcher sie effektiv und möglichst schnell unterschiedliche Wörter im Wörterbuch nachschlagen und finden können. Diese gilt es zu verstehen, sich einzuprägen und jederzeit abrufbar zu machen, damit das Wörterbuch für die Schüler als Hilfsmittel und langfristiger Begleiter nützlich wird. Zur Förderung der Fähigkeit des Umgangs mit dem Wörterbuch stehen in der Unterrichtsstunde ausgewählte Übungen zur Verfügung.
5.2. Feinziele (Teilziele, in operationalisierter Form)
Zu Beginn der Stunde wählen die Schüler aus ungeordneten Wortkarten, die an der Tafel hängen, jeweils eine aus, vergleichen sie mit den anderen Wortkarten und bringen sie in eine alphabetische Reihenfolge. Anschließend schildern die Kinder ihre Vorgehensweise beim Ordnen der Wörter und äußern Überlegungen, welche allgemeine Regel man für die Ordnung der Wörter nach dem Alphabet festhalten kann. Danach folgt ein Vorstellen des Aufbaus des Wörterbuchs, bei dem die Schüler die Kopfbuchstaben als Hilfsmittel zum schnellen Finden der Wörter sowie die alphabetische Leiste am Rand der Seite kennen lernen.
Es folgt eine Stationenarbeit, bei der die Schüler sich zunächst für eine Station entscheiden und diese bearbeiten. Sie sind hierbei dazu aufgefordert, den Arbeitsauftrag selbstständig zu lesen und auszuführen. An den einzelnen Stationen üben sie sich -bezogen auf die Aufgabenstellungen- im Nachschlagen von Wörtern. Dabei lernen sie sich zunehmend mehr im Wörterbuch zu orientieren und vergewissern sich der richtigen Schreibweise. Wenn sie mit einer Aufgabe fertig sind, kontrollieren sie eigenständig mithilfe des Wörterbuchs oder eines Lösungsblatts (nur an Station 1) und verbessern gegebenenfalls ihre Lösung.
[...]
[1] Vgl. xxxxxxxx-Grundschule
[2] Wikipedia
[3] Vgl. Fackelmann; Müller; Patho; Patho (2003), S.3
[4] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004), S.42
[5] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004), S.42
[6] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004), S.42
[7] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004), S.49
[8] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004), S.48
[9] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004), S.49