Als Anfang der 50er Jahre die katholische Kirche beständig an Prestige gewann sollte wieder Zucht und Ordnung in den Alltag zurück gebracht werden. Mit der Verbreitung von gottgewollten Geboten und zahlreichen Verboten wurde die Gesellschaft anfänglich begeistert, schließlich jedoch eingeschüchtert und entrüstet. Wie die katholische Kirche letztlich versuchte Zucht und Ordnung wiederherzustellen und welche Auswirkungen und Folgen dies auf die Gesellschaft hatte, soll in der vorliegenden Arbeit diskutiert werden.
Hierfür wird zunächst ein Blick auf die Ausgangssituation in den 1950er Jahren geworfen, die zu den genannten Bemühungen durch die Kirche geführt hat. Anschließend soll betrachtet werden welche Veränderungen in Politik und Gesellschaft die Folge waren, und wie die Gesellschaft reagiert hat. Selbstverständlich können die einzelnen Bereiche aufgrund der begrenzten Seitenzahl nur in einem gewissen Umfang angeschnitten werden, für eine Beurteilung der Wirksamkeit und Auswirkungen katholischer Bestrebungen zur Sexualmoral in der Nachkriegszeit sollte dies allerdings ausreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Wiederherstellung von Zucht und Ordnung in den Fünfziger Jahren
- Gründe für die Einführung einer sittlichen Ordnung und Inhalte der christlichen Moral
- Gesetze und Verbote
- Folgen und Auswirkungen der christlichen Moral
- Reaktion der Gesellschaft und die Entwicklung revolutionärer Gedanken
- Aufklärung und Verhütung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bemühungen der katholischen Kirche in den 1950er Jahren, Zucht und Ordnung in der deutschen Gesellschaft wiederherzustellen. Sie analysiert die Gründe für diese Bestrebungen, die Inhalte der propagierten christlichen Moral und die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Gesellschaft.
- Die Folgen des Zweiten Weltkriegs und die damit verbundenen gesellschaftlichen Umbrüche
- Die Rolle der katholischen Kirche in der Nachkriegszeit und der Einfluss auf die Politik
- Die Inhalte der christlichen Moral und die Auswirkungen auf die Sexualität und das Familienleben
- Die Reaktion der Gesellschaft auf die moralischen Vorgaben der Kirche
- Die Bedeutung von Gesetzen und Verboten in der Durchsetzung der christlichen Moral
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Situation in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Sie beschreibt den Wunsch nach Ordnung und Halt nach den Erfahrungen des Krieges und der Faschismus-Diktatur. Die katholische Kirche, die in der Nachkriegszeit an Einfluss gewann, spielte dabei eine wichtige Rolle.
Die Wiederherstellung von Zucht und Ordnung in den Fünfziger Jahren
Gründe für die Einführung einer sittlichen Ordnung und Inhalte der christlichen Moral
Dieses Kapitel erläutert die Gründe für die Verbreitung einer konservativen Moral. Die steigenden Scheidungsraten, die Abkehr von einer monogamen Lebensweise und die Befürwortung von Verhütungsmitteln waren ausschlaggebende Faktoren. Die Kirche propagierte eine streng christliche Lebensweise und forderte die Menschen zu striktem Sexualverhalten auf, um die „Sünden von gestern“ zu vergessen und ein „christliches Familienleben“ wiederherzustellen.
Gesetze und Verbote
Hier werden die konkreten Gesetze und Verbote beschrieben, die die Wiederherstellung von „Zucht und Ordnung“ unterstützen sollten. Die Kirche propagierte strikte Regeln in Bezug auf Sexualität vor der Ehe und die Verhütung. Das Verbot von Empfängnisverhütung, die Einschränkung der Scheidung und die Förderung von Kinderreichtum waren wichtige Maßnahmen. Weitere Beispiele sind das „Schutz vor Schmutz und Schund“-Gesetz und der „Kuppeleiparagraph“.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: katholische Kirche, Nachkriegsgesellschaft, Zucht und Ordnung, christliche Moral, Sexualität, Familienleben, Gesetze, Verbote, Verhütung, Scheidung, „Sünden von gestern“, „christliches Familienleben“.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Christin Franke (Autor:in), 2011, Die Bestrebungen zur Erhöhung der Sexualmoral durch die katholische Kirche in den 1950ern. Eine Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308413