Um den globalen Herausforderungen der heutigen Welt gerecht zu werden, kommen Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine immer größere Bedeutung zu. Gerade Kinder und Jugendliche können durch Umweltbildung und Naturerfahrung so geschult werden, dass diese im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung handeln. Besonders Jugendliche gelten jedoch als schwer für Naturerfahrungen motivierbar. In dieser Arbeit wird deshalb die Frage untersucht, ob für Jugendliche durch den Einsatz von Technik ein Zugang zur Natur geschaffen werden kann oder ob der Einsatz von Technik vielmehr von der Naturerfahrung ablenkt.
Auf Basis aktueller Bildungsansätze wurden hierfür zwei Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren konzipiert. Die Nutzung von Smartphones, Digitalkameras und Videocamcordern wurden in die Konzepte integriert. Das Mediencamp im Nationalpark Berchtesgaden und die WattAppChallenge im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurden anschließend unter realen Bedingungen der Umweltbildung mit insgesamt 159 Teilnehmern durchgeführt. Dabei wurde die Forschungsfrage anhand standardisierter Fragebögen untersucht. Ebenso wurden die beiden pädagogischen Konzepte auf ihren Mehrwert durch den Einsatz von Technik evaluiert und mit relevanten Studien verglichen.
In den Ergebnissen wird deutlich, dass der Einsatz von Technik für einen Großteil der Teilnehmer einen Zugang zur Natur darstellte und lediglich ein kleiner Teil durch das Nutzen der Geräte vom Naturerlebnis abgelenkt wurde.
Ob die Teilnehmer des Mediencamps einen Naturzugang durch Technik fanden, hängt individuell von verschiedenen Faktoren ab. Neben Teilnahmemotivation und Erwartungen an die Veranstaltung ist auch der Stellenwert von Filmen und Fotografieren im Alltag der einzelnen Teilnehmer von Bedeutung. Bei der WattAppChallenge wurden andere Zusammenhänge erkannt. Die Kinder und Jugendlichen hatten leichter einen Naturzugang, je älter sie waren, je kleiner die Gruppengrößen waren und je häufiger sie mobile Technologie im Alltag nutzen.
Insgesamt konnte gezeigt werden, dass der Einsatz von Technik in aktivierend-handlungsorientierte Konzepte eingebunden, einen Mehrwert zur Erreichung von spezifischen Lernzielen darstellt, Kompetenzen (auch im Sinne der BNE) schult und eine sinnvolle Verbindung aus mobiler Technologie und Naturerfahrung somit möglich ist.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Danksagung
- Zusammenfassung
- Abstract
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungen
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Leitbilder und pädagogische Konzepte
- 2.1.1 Umweltbildung und BNE
- 2.1.2 Mobiles Lernen
- 2.2 Jugend und mobile Endgeräte
- 2.2.1 Medienalltag von Jugendlichen in Deutschland
- 2.2.2 Technische Möglichkeiten
- 2.3 Technik in Umweltbildung und BNE
- 2.3.1 Mobiles ortsbezogenes Lernen
- 2.3.2 Möglichkeiten, Grenzen und Beispiele von Technik in der Umweltbildung
- 2.3.3 Konzeption von Angeboten mit MEG
- 3 Material und Methoden
- 3.1 Vorgehen bei der Konzeption der Veranstaltungen
- 3.2 Mediencamp
- 3.2.1 Naturraum Berchtesgadener Alpen
- 3.2.2 Rahmenbedingungen Nationalpark Berchtesgaden Umweltbildung
- 3.2.3 Konzeptbeschreibung des Mediencamps
- 3.3 WattAppChallenge
- 3.3.1 Naturraum Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
- 3.3.2 Rahmenbedingungen Schutzstation Wattenmeer
- 3.3.3 Konzeptbeschreibung der WattAppChallenge
- 3.4 Untersuchungsdesign
- 3.5 Fragebogenentwicklung
- 3.6 Statistische Auswertung
- Die Arbeit analysiert die Rolle von Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der heutigen Welt.
- Sie untersucht den Einfluss von Smartphones, Digitalkameras und Videocamcordern auf die Naturerfahrung von Jugendlichen.
- Die Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen, die sich durch den Einsatz von Technik in der Umweltbildung ergeben.
- Sie beleuchtet den Medienalltag von Jugendlichen in Deutschland und untersucht die Rolle von Technik in der Gestaltung von Naturerfahrungen.
- Die Arbeit evaluiert zwei pädagogische Konzepte – das Mediencamp im Nationalpark Berchtesgaden und die WattAppChallenge im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer – und analysiert ihren Mehrwert durch den Einsatz von Technik.
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss von Technik auf den Zugang von Jugendlichen zur Natur in den Kontext der aktuellen Herausforderungen in der Umweltbildung und BNE.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über relevante Theorien und Konzepte im Bereich der Umweltbildung, BNE, Jugend und mobiler Endgeräte sowie Technik in der Umweltbildung.
- Kapitel 3: Material und Methoden: Dieses Kapitel beschreibt die Konzeption und Durchführung der beiden pädagogischen Veranstaltungen (Mediencamp und WattAppChallenge), die Untersuchungsmethoden und das verwendete Fragebogendesign.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Masterarbeit untersucht den Einsatz von Technik in der Umweltbildung und die Frage, ob Technik für Jugendliche einen Zugang zur Natur schafft oder ob sie eher von der Naturerfahrung ablenkt.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Umweltbildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Technik in der Umweltbildung, mobile Endgeräte, Jugendliche, Naturerfahrung, Mediencamp, WattAppChallenge, Nationalpark Berchtesgaden, Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
- Quote paper
- Matthias Eberspächer (Author), 2015, Technik in der Umweltbildung. Zugang zur Natur oder Ablenkung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308425