Die Kriegsdarstellungen im Buch Josua


Hausarbeit, 2003

29 Seiten, Note: sehr gut (1)


Leseprobe


0. Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Vorstellung des Buches Josua
2.1 Der Titel
2.2 Die Entstehungsgeschichte
2.3 Einordnung des Buches
2.4 Aufbau und Inhalt

3. Kanaan

4. Die Feinde Israels
4.1 Die Vollstreckung des Bannes
2.2 Israels Beziehung zu seinen Gegnern
4.3 Die wichtigsten Feinde des Volkes Israel

5. Kriegsdarstellungen im Buch Josua
5.1 Der historische Hintergrund
5.2 Was hinter den Berichten steht
5.3 Welchen Zweck verfolgen die Kriegsdarstellungen im Buch Josua?

6. Fazit

7. Literatur

1. Einleitung

Das Alte Testament enthält eine Fülle von Kriegsdarstellungen, wobei es sich – versucht man eine moderne Terminologie anzuwenden – eindeutig um „Offensivkriege“ handelt.

Die Landnahme der Israeliten in Kanaan ist ein besonders interessantes Beispiel in diesem Kontext. Denn es wird, wie noch zu zeigen ist, ein allmählicher, größtenteils friedlich verlaufender Prozess der Sesshaftwerdung von halbnomadischen Gruppen, die sich allmählich als Volk Israel konstituieren, als einheitlicher Kriegszug durch das gesamte Volk Israel dargestellt.

Die Darstellungsweise spricht zudem dafür, dass den alttestamentlichen Autoren wenig an einer Verherrlichung der militärischen Stärke Israels gelegen war, wie man es zunächst vermuten könnte. Denn beinahe immer werden die israelitischen Militärkräfte als weit unterlegen dargestellt.

Was aber war dann die Intention der Verfasser des Josuabuches? Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden.

2. Vorstellung des Buches Josua

2.1 Der Titel

Das Buch Josua ist benannt nach dem Nachfolger des Mose. Dieser ist der Sohn von Moses Gefolgsmann Nun und heißt ursprünglich Hoschea (hebräisch „Rettung“). Als Moses ihn – zusammen mit anderen – ausschickt , um das Land zu erkunden, nennt er ihn „Josua“.[1] Im Hebräischen besteht der Unterschied lediglich in der Hinzufügung eines Buchstabens (y), durch den der Name eine veränderte Bedeutung erhält. Der Name „Josua“ (hebräisch „der Herr (Jahwe) ist Rettung“) weist darauf hin, von wem die Rettung kommt, enthält aber zugleich eine Vorausdeutung auf die Zukunft, in der Josua der vollkommene Retter Israels sein wird. Die griechische Form des Namens ist Jesus.[2]

Der Titel des Buches Josua enthält damit also bereits die Beschreibung dessen, wozu dieser von Gott bestimmt war: Josua sollte sein Volk im Auftrag Gottes durch die Eroberung Kanaans retten und das verheißene Land gerecht verteilen.

2.2 Die Entstehungsgeschichte

Für das Buch Josua ist ein längerer, gestufter Entstehungsprozess anzunehmen. Es wurden zwei Teile verfasst – die summarisch dargestellte Eroberung des Landes, und die äußerst detaillierte Beschreibung der Landverteilung.

Der erste Teil, Jos 1-12 hat wahrscheinlich eine Sammlung von ätiologischen Lokalsagen zum Ausgangspunkt. Jos 18-21 beschreiben das System der Stammesgrenzen und Städtelisten aus der Königszeit. Insgesamt wurden vorliegende Geschichten, Sagen und Materialien ergänzt und später um die Beschreibung der Landverteilung erweitert. Die frühexilischen Überlieferungen wurden dabei durch an der Tora interessierte Redaktoren möglicherweise in einem weiteren Schritt überarbeitet.

Der Talmud[3] gibt Josua als Verfasser des Buches an. Nur die letzten Verse nach Josuas Tod werden Pinehas, dem Sohn des Hohenpriesters Eleasar zugeschrieben.

Die Forschung verband das Buch Josua lange Zeit mit dem Pentateuch[4] zum sogenannten Hexateuch, da die Josuabuch geschilderte Inbesitznahme des verheißenen Landes ursprünglich thematisch zu dem Inhalt des Pentateuchs hinzugehört habe. Die neuere Forschung kam von dieser Theorie ab und tendierte dazu, das Deuteronomium[5] und das Buch Josua gemeinsam von den ersten 4 Mosebüchern zu trennen und zu dem sogenannten „deuteronomistischen Geschichtswerk“[6] zusammenzufassen. Man ging davon aus, dass das Buch Josua von mehreren Verfassern stammt und später, im 7.Jahrhundert nach Christus, von einem unbekannten Autor überarbeitet wurde. M. Noth[7] vertrat 1943 die heute weithin anerkannte These, der überarbeitende »Deuteronomist« habe nicht nur vorhandene Textsammlungen bearbeitet, sondern aus verschiedenen Überlieferungen ein umfassendes Geschichtswerk überhaupt erst geschaffen. Für diese These sprechen der einheitliche Stil und der geschichtstheologische Leitgedanke Außerdem liegt dem ganzen Werk ein gemeinsames chronologische Gerüst zugrunde.[8] Ebenfalls in diese Richtung deuten zahlreiche zurück- und vorausschauende Szenen und die Geschichte deutende Reflexionen, die an den Wendepunkten des Handlungsverlaufs einfügt sind und meist einer führenden Persönlichkeit in den Mund gelegt werden.[9]

Der Deuteronomist stützte sich, wie eingangs angedeutet, für den ersten Teil[10] in der Hauptsache auf eine Reihe von ätiologischen Sagen und eine ältere Sammlung von Stadteroberungsgeschichten. Hinzu kamen sicher jüngere Ergänzungen.[11]

Das erzählte Geschehen ist, folgt man der Bibel, um etwa 1400 v. Chr. anzusiedeln. Zahlreiche Wissenschaftler sehen dieses Datum auch aufgrund von Beweisen außerhalb des biblischen Berichtes bestätigt. Ägyptische Beamte, die in Kanaan arbeiteten, schrieben Berichte[12] an den Pharao, welche über das Eindringen der sogenannten "Habiru“ informieren. Dieser Name könnte denselben Wortstamm besitzen wie der Name „Hebräer“ und auf deren Auftauchen in Kanaan hinweisen.

2.3 Einordnung des Buches

Das Buch Josua ist das erste der 12 Geschichtsbücher des Alten Testaments. Der jüdischen Einteilung des alten Testaments nach gehört Josua, zusammen mit Richter, Samuel und Könige, zu den „Vorderen Propheten“.

Die Geschichtsbücher umfassen die Ereignisse vom Betreten des Landes im Buch Josua bis zum Verlassen des Landes im Buch 2. Könige. Aus theologischer Sicht handelt es sich um eine prophetische Geschichtsschreibung, d.h. es werden Geschehnisse auf Gott zurückgeführt und von Gott her erklärt. In Josuas Kampf geht es in erster Linie nicht nur um die Eroberung des gelobten Landes. Vor allem hat er zum Ziel, das Volk Gottes, das Volk, das Gott sich aus Liebe zum Eigentum erwählt hatte[13] , zum absoluten Gehorsam und zur Gottestreue anzuhalten. Die Sünden des eigenen Volkes, Untreue oder Gleichgültigkeit, müssen aufgedeckt werden um die Gunst Gottes zu gewährleisten.

Inhaltlich schließt das Josuabuch an die Bücher Moses an, die vom Auszug aus Ägypten und der vierzig Jahre währenden Wüstenwanderung des Volkes Israel unter Moses berichten. Josua zieht nun mit der zweiten Generation nach dem Exodus über den Jordan. Er besiegt Könige und Völker, erobert Städte und verteilt das Land an die zwölf Stämme Israels.

Die Auswanderung aus Ägypten und dementsprechend auch die Landnahme muss, wie oben ausgeführt, um 1400 v. Chr. stattgefunden haben, zur Zeit des Neuen Reiches in Ägypten. Das Buch Josua und sein Bild von der gewaltsamen Eroberung des Landes ist mehr als 500 Jahre jünger. Es wurde eindeutig nach der Zeit König Davids verfasst.

Möglicherweise bezog sich das Josuabuch auf Feldzüge der Assyrer, die Furcht und Schrecken erregten.

Nach der Eroberung Jerusalems war im Jahr 586 das Königtum zusammengebrochen, die Eigenstaatlichkeit Judas verloren und die gebildete Oberschicht ins Exil nach Babylon deportiert worden war. Es drängte sich die Frage nach der verlorenen Heimat mit besonderer Dringlichkeit auf. Der Rückgriff auf ältere Überlieferungen zu Josua und der Landnahme in Kanaan lag nahe. Natürlich waren die tatsächlichen Vorgänge, die zu diesem Zeitpunkt vielleicht 700 Jahren zurücklagen, unbekannt. Aber das Konstrukt konnte als Modell für die eigenen Hoffnungen dienen. Dabei betonte man, dass Kanaan nicht durch ihre eigene Tüchtigkeit, sondern als Geschenk Jahwes gewonnen wurde. Das Geschenk aber sei verspielt worden, weil Israel sich von Jahwe abkehrte und anderen Göttern zuwendete. So steht hinter dem Buch Josua ein später Rückblick aus der Erfahrung größter Ohnmacht. Es werden demnach keine historischen Informationen über die „Landnahme“ Israels geboten; der Geschichtsbezug des Buches kommt aus der Interessenlage der späteren Verfassergenerationen.

Priesterkreise haben neue Facetten zugefügt. Deshalb entwirft das Buch kein Bild der frühen Vergangenheit, sondern stellt den Anführer einer neuen Landnahme vor Augen, wie er der Phantasie deuteronomistischer und priesterlicher Kreise wünschenswert erschien

2.4 Aufbau und Inhalt

Das Buch Josua besteht aus zwei etwa gleich großen Abschnitten, die in 24 Kapitel unterteilt sind.. Der erste Teil (Kapitel 1-12) beschreibt die Eroberung des Westjordanlandes, der zweite Teil (Kapitel 13-24) dessen Verteilung.

Am Anfang des Buches Josua steht der Tod Moses (Jos1,1), an seinem Ende der Tod Josuas (Jos24,29). Das entspricht, folgt man der Bibel, etwa einer Zeitspanne von 25-30 Jahren, wobei Josua rein rechnerisch bei der Landnahme etwa 80 Jahre alt gewesen sein müsste, wenn er im Alter von 110 Jahren starb. Auf die im ersten Teil beschriebenen Ereignisse entfallen dabei etwa 5 Jahre.

Nach dem Tode des Mose spricht Jahwe zu Moses Diener Josua und verspricht die Erfüllung der Verheißung, die er seinem auserwählten Volk durch Moses gab. Josua wird direkt von Gott beauftragt, den Jordan zu überschreiten und das versprochene Land zu erobern (Jos 1).[14]

Josua schickt zunächst Kundschafter in die Stadt Jericho voraus, wo sich die Hure Rahab auf die Seite der Hebräer schlägt und den Spionen zur Flucht verhilft. Später wird sie dafür bei der Eroberung der Stadt verschont.

Josua ruft die Stämme der Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse zu den Waffen, die ihr Land bereits östlich des Jordan erhalten hatten. Mit Kriegern aller Stämme überquert er dann den Jordan, nördlich des Toten Meeres. Damit beginnt der erste Feldzug.

Die Überquerung des Jordan ist ausführlich geschildert (Jos 3-4). Die levitischen Priester ziehen dem Volk mit der Bundeslade voraus, woraufhin der Fluss anhält und die Überquerung trockenen Fußes ermöglicht. Jeweils ein Mann von jedem Stamm nimmt dabei einen Stein aus dem Flussbett mit. Aus diesen zwölf Steinen errichtet Josua später bei Gilgal ein Denkmal.[15]

Bei Gilgal (Jos5), wird das Volk auf Gottes Geheiß beschnitten[16] und Passah gefeiert[17]. Durch die Erscheinung eines himmlischen Heerführers ermutigt (Jos 5), schreitet Josua zur Eroberung von Jericho.

Auf Gottes Anweisung zieht das Volk sechs Tage lang mit der Bundeslade und mit Widderhörnern täglich einmal um die Stadt, am siebten Tag siebenmal. Daraufhin stürzen beim Klang der Widderhörner und lautem Kriegsgeschrei die Mauern Jerichos zusammen, die Stadt wird erobert. Das göttliche Wunder ermutigt das Volk Israel, während es unter den Gegnern weiter Furcht verbreitet. (Jos 6)

Nach der Vollstreckung des Banns an Jericho zieht Josua weiter nach Ai, dessen Fall ein Misserfolg vorausgeht. (Jos7-8). Durch zu große Siegesgewissheit[18] und als göttliche Strafe für den Verrat Achans, der den Anteil Gottes an der Beute aus Jericho für sich selbst unterschlägt, scheitert der erste Eroberungsversuch. Erst nachdem der Schuldige aus der Mitte des Volkes „getilgt“ ist, verläuft ein zweiter Angriff erfolgreich.[19] Der Bann wird, gemäß Gottes Weisung, auch an Ai vollstreckt: die Stadt wird niedergebrannt, der König hingerichtet und die Bewohner getötet (der Text nennt eine Zahl von zwölftausend Menschen).

Die Gibeoniter weiter im Süden sind Josuas nächstes Ziel, sie erreichen jedoch durch List ein Bündnis mit Israel (Jos 9). Dieses widerruft Josua, als er erfährt, dass die Gibeoniter ihn getäuscht hatten.[20] Es kommt zur Schlacht bei Gibeon, nach der die Gibeoniter zwar, aus Angst vor einem Eidbruch, geschont werden, aber für alle Zeit zur Knechtschaft für Israel verurteilt sind. (Jos 9, 18 – 27).

Als bei ihren Verbündeten bekannt wird, dass sich die Gibeoniter Josua unterworfen haben, schließen sich fünf Könige unter dem Herrscher von Jerusalem, Adoni Zedek, zusammen, um die Gibeoniter für diesen Verrat zu bestrafen.[21] Doch Josua stellt sich ihrer Streitmacht entgegen. Damit beginnt der zweite, südliche Feldzug Josuas. In einer langen Schlacht gewinnt er wertvolle Zeit, da – ein Wunder Gottes – auf seinen Befehl hin die Sonne stillsteht. Zudem schickt Gott einen Hagelschlag. Dadurch fällt dem Volke Israel der Sieg zu, am Ende werden alle Könige getötet und ihre Städte zerstört. Damit (Jos 10; 11) ist die Eroberung des Berglandes abgeschlossen. Nun war es Josua möglich, die Städte der Samariter und Galiläer im Norden zu erobern.[22] An die Beschreibung dieser Eroberungen schließt sich eine Liste der besiegten Könige an (Jos 12), die das Ende des ersten Teils bildet.[23]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der zweite Teil des Josuabuches berichtet über die Landverteilung, wobei die Lage und Grenzen der einzelnen Stammesgebiete genau beschrieben werden.(Jos 13-21). Auch werden die Beziehungen der östlich des Jordan ansässigen Stämme Israels zu den westjordanischen geregelt (Jos 22).

[...]


[1] siehe 4.Mose 13,16: (...) „Aber Hoschea, den Sohn Nuns, nannte Mose Josua.“

[2] Vgl. Mt1, 21: (...) „Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst Du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“

[3] Die Ende des 2. Jh.s n. Chr. kodifizierte Auslegung der Tora und der frommen Sitte und deren weitere Diskussion in der Gemara (»Ergänzung«). Die wichtigste jüdische Überlieferungssammlung.

[4] Die fünf Bücher Mose (die Gesetzesbücher, jüdisch Tora). In drei großen, aber unselbständigen Abschnitten behandelt es zunächst die Urgeschichte von der Weltschöpfung bis zur Berufung Abrahams, (Gen 1-11), dann die Väterzeit von Abraham bis zum Ägyptenaufenthalt (Gen 12-50) und schließt mit den Ereignissen seit dem Auszug aus Ägypten bis zum Tode des Mose (Ex 1-Dtn 34).

[5] Das fünfte Buch Moses.

[6] In den Büchern Jos bis 2Kön zu findende, größere und kleinere Stücke, die in einem Stil geschrieben sind, der stark an die Sprache des Deuteronomiums erinnert und darum »deuteronomistisch« genannt wird. Diese Stücke bilden ein sprachlich und auch inhaltlich geschlossenes Rahmenwerk um die ältere Überlieferung.

[7] Martin Noth: Die Geschichtswerke im AT ; DERS., Geschichtsschreibung im AT“

[8] vgl. 1Kön 6, 1: „Im vierhundertundachzigsten Jahr nach dem Auszug Israels aus Ägyptenland, im vierten Jahr der Herrschaft Salomos über Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, wurde das Haus dem Herrn gebaut. (...)

[9] z. B. Jos 23: „Und nach langer Zeit, als der Herr Israel Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher und Josua nun alt und hochbetagt war, berief er ganz Israel (...) Wenn ihr übertretet den Bund des Herrn, eures Gottes, den er euch geboten hat, und hingeht und andern Göttern dient und sie anbetet, so wird der Zorn des Herrn über euch entbrennen, und ihr werdet bald ausgerottet sein aus dem guten Land, das er euch gegeben hat.“; vgl. auch 1Sam 12; 1Kön 8, 14 ff.

[10] Jos 2-9

[11] z.B. Jos 8, 30 ff.: “Damals baute Josua dem Herrn, dem Gott Israels einen Altar auf dem Berge Ebal, wie Mose, der Knecht des Herrn, den Israeliten geboten hatte (...)“.

[12] Die 1887 in Ägypten gefundenen Amarna-Briefe, die auf etwa 1400 v. Chr. datiert werden

[13] vgl. 2Mo 19,4–6 : „(...)Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“

[14] Die Anweisung lautet, alles Land zwischen dem „großen Meer“ (Mittelmeer) und dem Euphrat in Besitz zu nehmen. Siehe Jos1, 2-4.

[15] An dieser Stelle des Josuabuches sind vermutlich mehrere Textfassungen ineinandergeflossen. Dies zeigt sich an Rekurrenzen und Wiedersprüchen z.B. des Motivs der zwölf Steine und der Marschordnung. Der Name von Gilgal, einer vermutlich nordöstlich von Jericho gelegenen Stadt, bedeutet auf Hebräisch „der Steinkreis“. Gilgal war bis in die Zeit Davids hinein ein Zentralheiligtum der Hebräer.

[16] Vgl. Jos 2. Als Hintergrund wird genannt, dass die Beschneidung der zweiten Generation während der Zeit der Wüstenwanderung nicht durchgeführt worden war.

[17] H. J. Kraus betrachtet Jos 3 und 4 als Kultlegende eines (in Gilgal begangenen) Festes der Herausführung aus Ägypten und der Landnahme anzusehen (Passah)

[18] siehe Jos 7, 2-4: „(...) Und als sie hinaufgegangen waren und Ai erkundet hatten, kamen sie zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Lass nicht das ganze Kriegsvolk hinaufziehen, sondern etwa zwei – oder dreitausend Mann (...), damit nicht das ganze Volk sich dorthin bemühe; denn ihrer sind wenige.“

[19] Dabei greift Josua zu einer Kriegslist, indem er die Feinde durch einen Scheinrückzug aus der Stadt lockt (vgl. Jos 8 4-17).

[20] Sie hatten behauptet, in einer weit entfernten Gegend zu leben, während sie in Wahrheit zu den Völkern Kanaans gehörten, mit denen Israel auf Gottes Befehl keine Abkommen schließen durfte.

[21] Zu dem Bündnis gehörten die fünf Könige der Amoriter: der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jarmuth, der König von Lachis und der König von Eglon

[22] Auch bei diesen Eroberungen greift Josua zu Kriegslisten, etwa indem er die Kriegswagen der Gegner in Engpässe lockt. Die Gebiete sind um den See Genezareth gelegen. König Jabin von Hazor war der Anführer des Widerstandes gegen Josua.

[23] Insgesamt hatte Josua seit der Überquerung des Jordan einunddreißig Könige besiegt, er beherrschte nun das Gebiet zwischen dem See Gennesaret und der Küste, mit Ausnahme der Phönizierstädte am Mittelmeer.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Die Kriegsdarstellungen im Buch Josua
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen  (Institut für Germanistik)
Veranstaltung
Kriegsdarstellungen in der Literatur
Note
sehr gut (1)
Autor
Jahr
2003
Seiten
29
Katalognummer
V30849
ISBN (eBook)
9783638320252
Dateigröße
703 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kriegsdarstellungen, Buch, Josua, Kriegsdarstellungen, Literatur
Arbeit zitieren
Verena Knorpp (Autor:in), 2003, Die Kriegsdarstellungen im Buch Josua, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30849

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