In dieser stichpunktartigen Ausarbeitung wird der Kontrast Mittelalter/Moderne anhand der erneuten Blüte der Glasmalerei im 19. Jahrhundert erklärt. Mittelalterliche Glasmalerei gehörte zur künstlerischen Ausstattung in Sakralbauten. Die Aspekte der Moderne wie Ökonomisierung, Verstädterung und Beschleunigung der gesellschaftlichen Strukturen führte zur Veränderung der Wahrnehmung von Religion und christlichen Werten.
Die Romantisierung vergangener Epochen entsprang einer Sehnsucht nach der vermeintlichen guten alten Zeit. Dem vielseitigen britischen Künstler William Morris gelang in seinen Werken die Mittelalter-Rezeption als Spiegelbild der Schattenseiten des Industriezeitalters. Für Morris galt die harmonische Einheit von Kunst und Leben des Mittelalters als vorbildlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Moderne als Fortschritt und Beschleunigung des Lebensalltags
- Aspekte der Moderne
- Das lange 19. Jahrhundert
- Traditionen der Vormoderne - Kontinuität bis in die Moderne
- Mittelalterliche Ideale und Vorbilder – Die mittelalterliche Stadt
- Die mittelalterliche Stadt in der Epoche der Gotik – Beispiel Kathedralen
- Glasmalerei und sakraler Raum – Beweggründe, Funktion und Motive der Bildfenster
- Typen von Glasfenster
- Wiederaufleben und Romantisierung des Mediävismus
- Neugotik als Stil und geistiger Impuls von England ausgehend
- Die Zweite Blüte der Glasmalerei im 19. Jahrhundert
- Der Künstler William Morris und seine Bedeutung im 19. Jahrhundert
- Gegensätze: Morris's Mittelalter-Rezeption - Aspekte des Industriezeitalters
- Farbige Glasfenster in Kirchen Englands
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rückbesinnung auf das Mittelalter im 19. Jahrhundert, einem Zeitalter der Moderne. Sie analysiert die Ursachen, Erklärungen und Konsequenzen dieses Phänomens anhand des Beispiels der mittelalterlichen Glasmalerei, die im 19. Jahrhundert eine Renaissance erlebte. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf dem Leben und Werk von William Morris.
- Die Ursachen der Mittelalter-Rezeption im 19. Jahrhundert
- Die Rolle der Glasmalerei als Ausdruck mittelalterlicher Ideale
- Die Neugotik als Stilbewegung und geistiger Impuls
- Die Bedeutung von William Morris für die Wiederbelebung der Glasmalerei
- Der Kontrast zwischen Mittelalter-Rezeption und den Aspekten des Industriezeitalters
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für die Rückbesinnung auf das Mittelalter im 19. Jahrhundert. Sie hebt die Sensibilität des frühen 19. Jahrhunderts für historische Empfindungen und die Erinnerung an die vormoderne Epoche hervor und deutet auf die komplexen Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin, die durch die Auseinandersetzung mit dem Mittelalter sichtbar wurden. Die Romantisierung des Mittelalters wird als Gegenströmung zum aufklärerischen Gedankengut und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit interpretiert, die durch die französische Revolution, die napoleonischen Kriege und die Industrialisierung ausgelöst wurden. Die Sehnsucht nach der vermeintlichen Einheit der katholischen Kirche vor der Reformation wird ebenfalls als Motiv genannt.
Die Moderne als Fortschritt und Beschleunigung des Lebensalltags: Dieses Kapitel skizziert die Aspekte der Moderne wie Ökonomisierung, Staatenbildung, das aufkommende Bürgertum, Beschleunigung und Verzeitlichung. Es thematisiert das „lange 19. Jahrhundert“ zwischen französischer Revolution und erstem Weltkrieg und betrachtet die Kontinuitäten zwischen Vormoderne und Moderne. Die Kapitel 2.1, 2.2 und 2.3 werden nicht im Detail behandelt, da der Schwerpunkt der Arbeit auf den folgenden Kapiteln liegt, welche die in Kapitel 2 aufgeworfenen Fragen beantworten.
Mittelalterliche Ideale und Vorbilder – die mittelalterliche Stadt: Dieses Kapitel erörtert mittelalterliche Ideale anhand des Beispiels der mittelalterlichen Stadt, insbesondere im Kontext der Gotik. Es beleuchtet die Bedeutung von Kathedralen als Ausdruck von Wohlstand, Bürgerstolz und religiöser Erneuerung. Die Glasmalerei wird als integraler Bestandteil des sakralen Raums dargestellt, wobei die Symbolik von Licht und Farbe, ihre Funktion und die Motive der Bildfenster im Detail analysiert werden. Die Kapitel 3.2 und 3.3 beschreiben die verschiedenen Typen von Glasfenstern sowie die theologischen und künstlerischen Hintergründe der Glasmalerei. Das Kapitel zeigt auf, wie die Glasmalerei als Ausdruck des gelebten Gottes- und Menschenbildes der damaligen Zeit diente und wie sie die transzendentale Welt verkörperte.
Wiederaufleben und Romantisierung des Mediävismus: Dieses Kapitel behandelt die Wiederbelebung des Interesses am Mittelalter im 19. Jahrhundert. Es stellt die Neugotik als Stil und geistigen Impuls dar, der von England ausging und die zweite Blüte der Glasmalerei im 19. Jahrhundert hervorbrachte. Die Bedeutung von William Morris und seinen Bemühungen, die mittelalterliche Glasmalerei wiederzubeleben, wird eingehend untersucht. Der Abschnitt analysiert die Gegensätze zwischen Morris' Mittelalter-Rezeption und den Aspekten des Industriezeitalters. Die farbige Glasmalerei in englischen Kirchen wird als Beispiel für diese Renaissance des mittelalterlichen Stils genannt.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Moderne, 19. Jahrhundert, Glasmalerei, Neugotik, William Morris, Romantik, Industrialisierung, Kathedralen, Sakralraum, Mittelalterrezeption.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rückbesinnung auf das Mittelalter im 19. Jahrhundert
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Wiederentdeckung und Romantisierung des Mittelalters im 19. Jahrhundert, insbesondere im Kontext der Moderne und der Industrialisierung. Der Fokus liegt dabei auf der Renaissance der Glasmalerei und der Rolle des Künstlers William Morris.
Welche Aspekte der Moderne werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet Aspekte der Moderne wie Ökonomisierung, Staatenbildung, das aufkommende Bürgertum, Beschleunigung und Verzeitlichung im „langen 19. Jahrhundert“. Es wird der Kontrast zwischen der Vormoderne und der Moderne herausgearbeitet.
Welche Rolle spielt die mittelalterliche Stadt und die Gotik?
Die mittelalterliche Stadt, speziell im Kontext der Gotik, dient als Beispiel für mittelalterliche Ideale. Kathedralen werden als Ausdruck von Wohlstand, Bürgerstolz und religiöser Erneuerung analysiert. Die Glasmalerei in Kathedralen wird als integraler Bestandteil des sakralen Raumes betrachtet, ihre Symbolik, Funktion und Motive der Bildfenster werden detailliert untersucht.
Welche Bedeutung hat die Glasmalerei in dieser Arbeit?
Die Glasmalerei steht im Zentrum der Analyse, da sie als Ausdruck mittelalterlicher Ideale und als Medium der Wiederbelebung mittelalterlicher Ästhetik im 19. Jahrhundert dient. Die Arbeit untersucht verschiedene Typen von Glasfenstern und deren theologische und künstlerische Hintergründe.
Welche Rolle spielt William Morris?
William Morris wird als zentrale Figur der Wiederbelebung der Glasmalerei im 19. Jahrhundert dargestellt. Seine Bemühungen, die mittelalterliche Glasmalerei wiederzubeleben, und der Kontrast zwischen seiner Mittelalter-Rezeption und den Aspekten des Industriezeitalters werden eingehend analysiert.
Was ist die Neugotik?
Die Neugotik wird als Stilbewegung und geistiger Impuls präsentiert, der von England ausging und die zweite Blüte der Glasmalerei im 19. Jahrhundert hervorbrachte. Sie repräsentiert eine bewusste Rückbesinnung auf mittelalterliche Formen und Stile.
Welche Ursachen werden für die Mittelalter-Rezeption im 19. Jahrhundert genannt?
Die Arbeit untersucht die Ursachen für die Rückbesinnung auf das Mittelalter als Reaktion auf die gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit (französische Revolution, napoleonische Kriege, Industrialisierung). Die Sehnsucht nach der vermeintlichen Einheit der katholischen Kirche vor der Reformation und eine Sensibilität für historische Empfindungen werden als Motive genannt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur Moderne, mittelalterlichen Idealen (mit Fokus auf die Glasmalerei), der Wiederbelebung des Mediävismus (mit Schwerpunkt auf William Morris) und einem Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter erleichtern den Zugriff auf die Inhalte.
Für welche Zielgruppe ist diese Arbeit gedacht?
Die Arbeit richtet sich an eine akademische Zielgruppe, die sich für die Geschichte der Kunst, Architektur, des Designs und der Kultur des 19. Jahrhunderts interessiert. Sie eignet sich insbesondere für Studierende der Kunstgeschichte, Architekturgeschichte und verwandter Disziplinen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Mittelalter, Moderne, 19. Jahrhundert, Glasmalerei, Neugotik, William Morris, Romantik, Industrialisierung, Kathedralen, Sakralraum, Mittelalterrezeption.
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- Claudia Stosik (Author), 2011, Rückbesinnung auf das Mittelalter im 19. Jahrhundert. Der Künstler William Morris und die Glasmalerei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308542