Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema groteske Formen und Themen in der Literatur und zielt darauf ab, das Groteske als literarische Gattung und spezifisches Schreibverfahren präziser darzustellen. Darüber hinaus werden bedeutende Elemente der Groteske aus einem Beispiel, nämlich Gogols Novelle „Die Nase“, extrahiert und analysiert.
„Die Nase“ ist eine komisch-groteske Erzählung über die Nase, die eines Tages von dem Gesicht des Majors Kowaljow verschwindet und sich in eine Person verwandelt. Major Kowaljow versucht auf verschiedene Art und Weise seine Nase zurückzubekommen, jedoch ohne Erfolg. Nach zwei Wochen ist die Nase allerdings wieder in seinem Gesicht.
Die Arbeit hat fünf Kapitel: neben der Einleitung, den abschließenden Bemerkungen und dem Literaturverzeichnis beinhaltet die Arbeit zwei wichtige Kernteile: „Definition und Elemente des Grotesken in der Literatur“ und „Groteske Formen und Themen“.
In dem ersten Kernteil werden die theoretischen Grundlagen des Grotesken dargestellt. Als Basis dafür wurden die Forschungsbeiträge von Bachtin, Haaser, Oesterle und Sorg berücksichtigt.
In dem zweiten Kernteil wird die Erzählung von Gogol „Die Nase“ nach drei relevanten Aspekten analysiert. Zuerst wird die narrative Struktur auf der Basis der Erzähltheorie von Matias Martinez/ Michael Scheffel untersucht. Zudem wird besondere Aufmerksamkeit auf die Stellung des Erzählers gerichtet. Wie erfährt der Leser vom Verschwinden der Nase? Welche Stellung nimmt der Erzähler gegenüber den Geschehnissen und den Figuren im Laufe der Geschichte ein? Wie kommentiert der Erzähler die Geschichte? Diese Fragen bilden die Ausgangspunkte zur Strukturanalyse.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition und Elemente des Grotesken in der Literatur
- 3. Groteske Formen und Themen
- 3.1. Narrative Struktur
- 3.2. Phantastische Elemente
- 3.3. Groteske Themen
- 4. Abschließende Bemerkungen
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht groteske Formen und Themen in der Literatur, insbesondere in Gogols Novelle „Die Nase“. Ziel ist es, das Groteske als literarische Gattung und Schreibverfahren zu definieren und anhand der Analyse von Gogols Werk zu veranschaulichen. Die Arbeit extrahiert und analysiert bedeutende Elemente des Grotesken aus der Novelle.
- Definition und Charakteristika des Grotesken in der Literatur
- Analyse der narrativen Struktur in „Die Nase“
- Untersuchung der phantastischen Elemente in „Die Nase“
- Analyse grotesker Körperkonzeptionen in „Die Nase“
- Die Rolle der Nase als zentrales groteskes Element
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Grotesken in der Literatur ein und beschreibt den Fokus der Arbeit auf Gogols „Die Nase“ als Beispieltext. Sie skizziert die Struktur der Arbeit mit den Schwerpunkten der Definition des Grotesken und der Analyse von „Die Nase“ unter verschiedenen Aspekten.
2. Definition und Elemente des Grotesken in der Literatur: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Definition des Grotesken als literarische und bildkünstlerische Gestaltungstechnik. Es beschreibt charakteristische Merkmale wie die Kombination von Gegensätzen (Menschliches-Tierisches, Organisches-Mechanisches etc.), die Verknüpfung von Tragik und Komik, Hyperbolie, Verfremdung und Absurdität. Die Autoren Bachtin, Haaser, Oesterle und Sorg werden als wichtige Bezugspunkte genannt und ihre Theorien zur grotesken Körperkonzeption und der mehrdeutigen Wirkung grotesker Darstellungen diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit erhält die „besondere Vorstellung vom Körperganzen“, mit dem Fokus auf die mögliche Trennung und Unabhängigkeit von Körperteilen, wobei die Nase als besonders bedeutsames Beispiel hervorgehoben wird.
3. Groteske Formen und Themen: Dieses Kapitel analysiert Gogols „Die Nase“ unter drei Gesichtspunkten. Erstens wird die narrative Struktur untersucht, wobei die chronologische Abfolge der Ereignisse, das Fehlen von Binnenerzählungen und die Rolle des Erzählers im Fokus stehen. Die Analyse der Erzählperspektive und der Erzählzeit wird im Detail beleuchtet. Zweitens werden die phantastischen Elemente der Erzählung untersucht, die den zentralen, unwahrscheinlichen Handlungsverlauf tragen. Drittens wird die groteske Körperkonzeption analysiert, wobei die Bedeutung der Nase als selbstständiges Wesen und die Abweichung von einer natürlichen Körperlichkeit im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Groteske, Literatur, Gogol, Die Nase, Narrative Struktur, Phantastische Elemente, Körperkonzeption, Erzählperspektive, Komik, Absurdität, Petersburg, Körperteile, Nase.
Gogols "Die Nase": Häufige Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert groteske Formen und Themen in der Literatur, insbesondere in Nikolai Gogols Novelle „Die Nase“. Sie definiert das Groteske als literarische Gattung und Schreibverfahren und veranschaulicht dies anhand einer detaillierten Analyse von Gogols Werk.
Welche Aspekte von Gogols "Die Nase" werden untersucht?
Die Analyse umfasst die narrative Struktur, die phantastischen Elemente, die groteske Körperkonzeption und die Rolle der Nase als zentrales groteskes Element. Die Erzählperspektive und -zeit werden ebenso beleuchtet wie die chronologische Abfolge der Ereignisse und das Fehlen von Binnenerzählungen.
Wie wird das Groteske in dieser Arbeit definiert?
Das Groteske wird als literarische und bildkünstlerische Gestaltungstechnik definiert, die charakteristische Merkmale wie die Kombination von Gegensätzen (Menschliches-Tierisches, Organisches-Mechanisches etc.), die Verknüpfung von Tragik und Komik, Hyperbolie, Verfremdung und Absurdität aufweist. Die Theorien von Bachtin, Haaser, Oesterle und Sorg zur grotesken Körperkonzeption und der mehrdeutigen Wirkung grotesker Darstellungen werden diskutiert.
Welche Rolle spielt die Nase in der Analyse?
Die Nase wird als besonders bedeutsames Beispiel für die „besondere Vorstellung vom Körperganzen“ betrachtet. Ihre Darstellung als selbstständiges Wesen und die Abweichung von einer natürlichen Körperlichkeit stehen im Mittelpunkt der Analyse der grotesken Körperkonzeption.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition und den Elementen des Grotesken, ein Kapitel zur Analyse grotesker Formen und Themen in "Die Nase" (unterteilt in narrative Struktur, phantastische Elemente und groteske Körperkonzeption), abschließende Bemerkungen und ein Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Groteske, Literatur, Gogol, Die Nase, Narrative Struktur, Phantastische Elemente, Körperkonzeption, Erzählperspektive, Komik, Absurdität, Petersburg, Körperteile, Nase.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, das Groteske als literarische Gattung und Schreibverfahren zu definieren und anhand der Analyse von Gogols "Die Nase" zu veranschaulichen. Die Arbeit extrahiert und analysiert bedeutende Elemente des Grotesken aus der Novelle.
- Quote paper
- Lena Schmidtmann (Author), 2014, Groteske Formen und Themen in Gogols "Die Nase", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308672