Mit der Theorie der Schweigespirale hat Elisabeth Noelle - Neumann zahlreiche Diskussionen ausgelöst, inwiefern diese Einstellungen und Meinungen verändern kann, aber auch ob sie für einen Wahlausgang entscheidend sein kann. In dieser Arbeit soll jener zweite Punkt untersucht werden, nämlich ob sich im Laufe eines Wahlkampfs tatsächlich eine Schweigespirale entwickeln kann, welche sich dann auch in konkretem Wahlverhalten äußert.
Die zentrale These der Arbeit ist, dass sich trotz des immer noch hohen Stammwähleranteils zwar eine Schweigespirale ausbilden kann, aber diese sich nur in der Gruppe der noch Unentschiedenen oder der Wechselwähler auch in tatsächlichem Wahlverhalten ausdrückt. Sie wirkt sich nur dort im Wahlverhalten aus, da allein die noch nicht festgelegten Wähler die durch öffentliche Meinung verursachte Isolationsfurcht wahrnehmen, und größtenteils gemäß ihrer Logik handeln.
Um dies aufzuzeigen wird zuerst einmal das Konzept der Schweigespirale kurz umrissen, ihre Grundlagen erläutert sowie ihre Auswirkungen und Bedeutung herausgestellt (Kapitel II). Im Anschluss daran folgt eine inhaltliche (Kapitel III) und methodische (Kapitel IV) Kritik. Abschließend soll, neben einer Zusammenfassung gewürdigt werden, welchen wissenschaftlichen Fortschritt die Schweigespirale trotz aller Kritik hervorgebracht hat und an welchen Stellen noch Erklärungsbedarf, das heißt: Forschungsarbeit nötig ist.
Leitfrage in der gesamten Schrift ist das Wirkungsverhältnis der Schweigespirale zu einem Wahlausgang; dies bringt mit sich, dass der Großteil des rein soziologischen Bereichs der Schweigespirale ebenso wenig Beachtung findet wie das (Gesamt-) Konzept der öffentlichen Meinung in das die Theorie der Schweigespirale eingebettet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie der Schweigespirale
- Was die Schweigespirale aussagt
- Wovon die Schweigespirale ausgeht
- Welche Relevanz die Schweigespirale für (politische) Wahlen und Wahlkämpfe hat
- Inhaltliche Kritik
- Prämissen sind unpassend
- Wichtige sozialwissenschaftliche und kommunikationswissenschaftliche Variablen wurden nicht ausreichend untersucht
- Alternative Erklärungsmodelle und Stimuli wurden nicht ausreichend berücksichtigt
- Methodische Kritik
- Keine in Zahl und Aussagekraft ausreichenden empirischen Belege für die Theorie
- Falsche Vorgehensweise der Theorie
- Zusammenfassung und Résumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Theorie der Schweigespirale von Elisabeth Noelle-Neumann im Hinblick auf ihre Relevanz für politische Wahlen. Das zentrale Anliegen ist es zu untersuchen, ob sich im Wahlkampf eine Schweigespirale entwickelt und ob diese einen Einfluss auf das Wahlverhalten hat.
- Die Schweigespirale als soziologisches Phänomen
- Die Rolle der Medien in der Meinungsbildung
- Die Bedeutung der Isolationsfurcht für das Wahlverhalten
- Kritik an den Prämissen und der Methodik der Schweigespirale
- Der Einfluss der öffentlichen Meinung auf den „last-minute swing“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Arbeit untersucht die Theorie der Schweigespirale im Kontext von politischen Wahlen und beleuchtet ihre Bedeutung für das Wahlverhalten. Die zentrale These ist, dass sich eine Schweigespirale zwar ausbilden kann, jedoch vor allem bei unentschlossenen oder wechselnden Wählern zu beobachten ist.
Die Theorie der Schweigespirale
Der erste Teil erläutert die Theorie der Schweigespirale und ihre Grundlagen. Es wird auf die Entstehung des Konzepts, seine wichtigsten Elemente und die Rolle der Isolationsfurcht eingegangen.
Inhaltliche Kritik
Dieser Abschnitt analysiert kritisch die Prämissen und die zentralen Argumente der Schweigespirale. Es werden Schwachstellen und ungenügend untersuchte Aspekte der Theorie beleuchtet.
Methodische Kritik
Der letzte Teil der Arbeit konzentriert sich auf die methodischen Schwächen der Schweigespirale. Insbesondere werden die empirischen Belege und die theoretische Vorgehensweise der Theorie diskutiert.
Schlüsselwörter
Schweigespirale, Wahlverhalten, Isolationsfurcht, öffentliche Meinung, Medien, Meinungsbildung, Wahlkampf, Stammwähler, Wechselwähler, empirische Forschung, soziologische Theorie, politische Kommunikation.
- Quote paper
- Johannes Ohnmacht (Author), 2004, Die Schweigespirale - Eine Kritik anhand wahlpolitischer Aspekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30877