Heinrich Heines Novelle „Florentinische Nächte“ wurde im Jahre 1837 in den dritten Band des Salons aufgenommen. Der Band sollte zuerst als „das stille Buch“ betitelt werden, da die Bundestagsbeschlüsse vom 10. Dezember 1835 die Zensurmaßnahmen verschärft hatten und die anderen beiden Bände des Salons verboten wurden. Die Zensur hatte Einfluss auf die Autoren der Zeit und deren literarisches Wirken. Politische, sowie gesellschaftliche Kritik wurde untersagt, leichte Unterhaltung befürwortet.
Die folgende Arbeit thematisiert die Ambiguität der Lesbarkeit in Heinrich Heines Novelle „Florentinische Nächte“, vorwiegend unter Betrachtung der historischen und politischen Umstände des 19. Jahrhunderts und den verschärften Zensurmaßnahmen ab 1835. Ziel dieser Untersuchung ist die Beantwortung der Frage, ob die Zensur Auswirkungen auf die „Florentinischen Nächte“ hatte und ob sich eine Ambiguität des behandelten Stoffs in der Novelle erkennen lässt. Hierbei beschränkt sich die Betrachtung der Zensur vorwiegend auf Heinrich Heine und sein Werk, da eine ausführliche Betrachtung der Zensur im 19. Jahrhundert zur Beantwortung der Leitfrage nicht zwingend notwendig ist und den Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit überschreiten würde.
An erster Stelle wird Heines Zwiespalt zwischen literarischer Freiheit und der Zensur verdeutlicht, indem die Einschränkung Heines aufgrund der Zensur und der Einfluss dieser auf die Novelle dargelegt wird, wobei sein Standpunkt gegenüber dieser nicht ungeachtet bleibt.
In einem zweiten Schritt folgt die Analyse der „Florentinischen Nächte“, anknüpfend an den zweiten Teil der Leitfrage, mit besonderem Blick auf die Doppeldeutigkeit verschiedener Elemente des Werkes.
Die Schlussbetrachtung der Arbeit umfasst ein kurzes Resümee und vordergründig die Rekapitulation der gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der Leitfrage und deren Wertung.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Hinführung
- Zwischen literarischer Freiheit und Zensur
- Die Ambiguität der Lesbarkeit durch symbolisch-motivische Verschlüsselung
- Rahmenhandlung – Marias Krankheit
- Bellini und Paganini
- Laurence und die Kunst des Tanzes
- Die Tyrannei der Stiefväter
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit der Ambiguität der Lesbarkeit in Heinrich Heines Novelle „Florentinische Nächte“, insbesondere im Hinblick auf die historischen und politischen Umstände des 19. Jahrhunderts und die verschärften Zensurmaßnahmen ab 1835. Ziel ist es, zu untersuchen, ob die Zensur Auswirkungen auf das Werk hatte und ob sich eine Doppeldeutigkeit des behandelten Stoffs in der Novelle erkennen lässt.
- Heines Zwiespalt zwischen literarischer Freiheit und Zensur
- Die symbolische Bedeutung von Marias Krankheit
- Die allegorische Darstellung von Bellini und Paganini als Repräsentanten der feudalen Epoche und der Revolutionsbewegung
- Die politische und gesellschaftliche Bedeutung von Laurence und ihrem Tanz
- Die Tyrannei der Stiefväter als Metapher für die Unterdrückung der Poesie durch die französische Monarchie
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet Heines literarischen Zwiespalt zwischen Freiheit und Zensur im Kontext der verschärften Zensurmaßnahmen ab 1835. Es wird gezeigt, wie die Zensur Heines künstlerisches Schaffen einschränkte und ihn zur Selbstzensur zwang. Das zweite Kapitel untersucht die symbolische Bedeutung von Marias Krankheit und die darin enthaltenen politischen und gesellschaftlichen Botschaften. Es werden die allegorischen Figuren Bellini und Paganini analysiert, welche die feudale Epoche und die Revolutionsbewegung repräsentieren. Das dritte Kapitel befasst sich mit Laurence und ihrer Kunst des Tanzes als Symbol für Freiheit und Aufbegehren. Es werden ihre traumatischen Kindheitserfahrungen im Zusammenhang mit der Tyrannei ihrer Stiefväter betrachtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Zensur, Ambiguität, Symbolismus, Romantik, Revolution, Poesie, Kunst, Adel, Französische Monarchie, Heinrich Heine, Florentinische Nächte, 19. Jahrhundert. Wichtige Konzepte sind die symbolisch-motivische Verschlüsselung, die Doppeldeutigkeit der Lesbarkeit und die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Figuren und Handlungselemente in Heines Novelle.
- Quote paper
- Lisa Hoffmann (Author), 2014, Die Ambiguität der Lesbarkeit in Heinrich Heines Novelle "Florentinische Nächte". Gefordertes Schweigen in der Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308780