Die schriftstellerischen Arbeiten des bereits mit 27 Jahren im Jahre 1914 verstorbenen österreichischen Autors Georg Trakl sind nicht leicht literaturhistorisch einzuordnen. Dabei ist seine Produktion klein und zeitlich begrenzt. Neben verschiedenen Veröffentlichungen in Zeitschriften wurden zu Trakls Lebzeiten nur zwei dünne Bände verlegt. Man zählt Trakl zu den Expressionisten, mit denen er wesentliche Stilmerkmale, vor allem die offenen Sätze und die unregelmäßige Syntax gemein hat. Dies ist jedoch auch bei den Impressionisten zu finden, insbesondere in Trakls frühen Gedichten mit ihren aneinandergereihten, kurzen Naturbeobachtungen. Aber auch andere expressionistische Lyriker weisen in ihrem Frühwerk sehr impressionistische Züge auf. Bei Trakl auffallend ist das fehlende politische Interesse. Er kämpft nicht wie die Radikalen für eine bessere Welt. Der Anblick der modernen Großstadt graust ihn, aber seine Problematik bleibt individuell.
Stärker jedoch als Georg Heym oder August Stramm gibt Trakl den Zerfall der Wirklichkeit in einer eigenwilligen, neuen Sprache wieder. Während die Impressionisten versuchten durch minutiöse, genau abtastende Erfassung die äußere Wirklichkeit zu erfahren, stellten die Expressionisten die innerseelische Wirklichkeit des Menschen da; mit einer Sprache außerhalb der Alltagssprache, da nur so die Darlegung der Gefühlserlebnisse mit ihren unzähligen Assoziationen möglich wird.
„Naturgemäß stellen diese Dichtungen- wie die Bilder des Expressionismus- an das Eindringen und Einfühlen ungewöhnliche Anforderungen, und manchmal muss man zufrieden sein, nur einen Zipfel des Dichterkleides zu erwischen.“
Georg Trakl wird von den Intellektuellen seiner Zeit geschätzt und nach 1945 entsteht eine rege Rezeption seines Werkes. Diese Sekundärliteratur ist zumeist tendenziös, in christlich-religiöser, mythologischer oder psychoanalytischer Auslegung
Inhaltsverzeichnis
- I. Vorwort
- II. Zur Biographie Georg Trakls
- II.1 Jugend und Schulzeit in Salzburg (1887-1908)
- II.2 Studium, Militärzeit und erste Veröffentlichungen in Wien (1908-1911/12)
- II.3 Innsbruck (1912-1914)
- II.4 Krieg und Sterben: 1914 Galizien
- III. Zum Werk
- III.1 Literarische und philosophische Einflüsse
- III.2 Klänge und Farben
- IV. Das letzte Gedicht „,Grodek”
- V. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem österreichischen Autor Georg Trakl und seinen literarischen Werken, insbesondere mit seinem letzten Gedicht „Grodek“. Ziel ist es, den Dichter und sein Werk in den Kontext seiner Zeit und seiner Biografie zu stellen und seine Bedeutung für die literarische Entwicklung des Expressionismus zu analysieren.
- Trakls Biografie und seine literarischen Einflüsse
- Die Rolle des Expressionismus in Trakls Werk
- Analyse des Gedichts „Grodek“
- Trakls Bedeutung für die österreichische Literatur
- Trakls Umgang mit Themen wie Tod, Krieg und Sündhaftigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort befasst sich mit der Einordnung Georg Trakls in die literarische Geschichte und erläutert die Herausforderungen, die seine Werke für die Interpretation bieten. Die Biographie beleuchtet Trakls Jugend, seine Studienzeit, seine Militärzeit und seine ersten Veröffentlichungen. Anschließend wird die Bedeutung des Expressionismus für Trakls Werk analysiert und im Kontext seiner literarischen Einflüsse beleuchtet.
Schlüsselwörter
Georg Trakl, Expressionismus, Lyrik, "Grodek", Krieg, Tod, Sündhaftigkeit, österreichische Literatur, literarische Einflüsse, Biografie, Literaturgeschichte, Interpretation, Sekundärliteratur, Rezeption, Katholische Religion, Baudelaire.
- Arbeit zitieren
- Martina Busas (Autor:in), 2002, Grodek - Zur Person Georg Trakls unter besonderer Berücksichtigung seines letzten Gedichtes "Grodek", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30903