Die europäische und internationale Entwicklungshilfe setzt sich seit Jahrzehnten mit der Förderung des afrikanischen Kontinents auseinander. Trotz dieser Bemühungen befindet sich in Afrika die größte Anzahl der failed states.
Während sich die westliche Hemisphäre nach der Beendigung des Kalten Krieges anderen Schwerpunkten widmet, intensiviert China seine Bemühungen im wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Sektor. China bietet ein attraktives Gegenmodell zu den sanktionierten Forderungen des Westens. Während der westliche Ansatz die good gouvernance-Strategie verfolgt, setzt China auf die Politik der strikten Nichteinmischung.
Die unterschiedliche Herangehensweise beider Akteure hat sowohl positive als auch negative Folgen für die afrikanischen Staaten. Ziel dieser Arbeit soll es sein herauszufinden, ob das chinesische Modell der Entwicklungshilfe, Handel und Investitionen, nach dem oben genannten Prinzip der Nichteinmischung, die Entwicklung von Demokratie und Menschenrechten gefährdet oder stimuliert.
Dabei erfolgt die Auseinandersetzung dieser Problematik mit dem theoretischen Ansatz des good-gouvernance-Konzepts. Auf Grundlage von politischen Dokumenten wie den chinesischen Weißbüchern und der Auswertung von Primär- und Sekundärliteratur soll die sino-afrikanische Kooperation näher betrachtet werden.
Afrika ist durch Vielfalt gekennzeichnet, ebenso ist das chinesische Engagement in Afrika durch diese Vielfalt geprägt. Die Fülle allein würde den Rahmen der Arbeit erheblich sprengen, lediglich Angola wird im Rahmen des dritten Kapitels genannt, um das Set der chinesischen Entwicklungsstrategien näher zu erläutern. Wenn in dieser Arbeit von Afrika gesprochen wird, so werden lediglich Länder südlich der Sahara gemeint sein, von denen eine Vielzahl auf Entwicklungshilfe angewiesen ist. Die direkte Konkurrenz des westlichen Modells der Entwicklungshilfe und des chinesischen Pendants haben einen wesentlichen Einfluss auf die good gouvernance in Afrika.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Eine alte Freundschaft lebt wieder auf“ - Chinas Reorientierung nach Afrika
- Historie in Kurzform
- Die Prinzipien der chinesischen Auslandshilfe
- Politische Strategien
- Wirtschaftliche Strategien
- Die chinesische Außenwirtschaftspolitik
- Das schwarze Gold - Chinas Erdöldiplomatie
- Chinas Exporte nach Afrika
- Chinas Investitionen
- Die Einwanderung von Chinesen nach Afrika
- Institutionen und Instrumentarien der chinesischen Afrikapolitik
- Institutionen und Organisationen der chinesischen Entwicklungshilfe
- Das chinesische Wirtschaftsministerium (MOFCOM)
- Das chinesische Außenministerium (MOFA)
- Das chinesische Finanzministerium (MOF)
- Die China EXIM Bank
- Die Finanzierung der chinesischen Entwicklungszusammenarbeit
- Auswirkungen der chinesischen Entwicklungshilfe auf Afrika
- Allgemeine Auswirkungen
- Auswirkungen der Konsumgüterausfuhr nach Afrika
- Fallstudie: „China Shops“ in Namibia
- Länderprofil Namibia
- Die Beziehungen zwischen China und Namibia
- Politische Beziehungen zwischen China und Namibia
- Wirtschaftliche Beziehungen zwischen China und Namibia
- Die Beziehungen zwischen China und Namibia in Bildung, Kultur und Gesundheit
- Kurzresümee der chinesisch-namibischen Beziehungen
- „China Shops“ in Namibia
- Was haben „China Shops“ in Namibia mit Entwicklungszusammenarbeit zu tun?
- „China Shops“ und ihr Wirken in Namibia
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die chinesische Entwicklungshilfepolitik in Afrika mit besonderem Fokus auf Namibia. Sie beleuchtet die historischen und gegenwärtigen Beziehungen zwischen China und Afrika, analysiert die chinesischen Strategien und Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit sowie deren Auswirkungen auf afrikanische Staaten. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie sich das Engagement Chinas in Namibia in die allgemeinen theoretischen Ergebnisse der Forschung einfügt und welche konkreten Auswirkungen es hat.
- Chinas Reorientierung nach Afrika und die Ursachen für das verstärkte Engagement
- Die Prinzipien und Strategien der chinesischen Entwicklungshilfe
- Die Auswirkungen der chinesischen Entwicklungshilfe auf Afrika
- Die Beziehungen zwischen China und Namibia
- Die Rolle von „China Shops“ in der Entwicklungszusammenarbeit Namibias
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über den Forschungsstand und die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die historischen und gegenwärtigen Beziehungen zwischen China und Afrika, unter anderem die chinesische Auslandshilfepolitik und die wirtschaftlichen Strategien Chinas in Afrika. Kapitel 3 befasst sich mit den Institutionen und Instrumenten der chinesischen Entwicklungshilfe, einschließlich der wichtigsten Finanzierungsquellen. In Kapitel 4 werden die Auswirkungen der chinesischen Entwicklungshilfe auf Afrika untersucht. Kapitel 5 beinhaltet eine Fallstudie über die Beziehungen zwischen China und Namibia und die Rolle der „China Shops“ in Namibia.
Schlüsselwörter
Chinesische Entwicklungshilfe, Afrika, Namibia, „China Shops“, Rohstoffe, Außenwirtschaftspolitik, Good Governance, Nichteinmischung, Entwicklungszusammenarbeit, Fallstudie, chinesisch-namibische Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Jens Böhm (Autor:in), 2015, "China Shops" als Beitrag der Volksrepublik China zur Entwicklung Namibias?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309127