Einleitung
Die Teilung Deutschlands war schon seit 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg das erklärte Ziel der Siegermächte, um die wirtschaftliche, politische und militärische Macht des Deutschen Reichs langfristig einzudämmen. Realisiert wurde sie allerdings erst als Resultat des aufsteigenden Ost-West-Konflikts, als die Deutschlandpolitik der Alliierten divergierte. Eine Wiedervereinigung war jedoch seit der besagten Teilung das angestrebte Ziel.
Alle beteiligten Staaten gingen von unterschiedlichen Motiven, Zielen und Strategien aus, die sie mit einer Wiedervereinigung anstrebten. Es war ein Balance-Akt, der all diese verschiedenen Ansichten und Vorraussetzungen vereinte. Diese internationalen Vorraussetzungen spielten bei der Wiedervereinigung eine sehr wichtige Rolle, da die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges Vorbehaltsrechte und Verantwortungen gegenüber Deutschland hatten und somit eine Wiedervereinigung nicht ohne Zustimmung und Zusammenarbeit mit den Mächten möglich war. Damit es überhaupt zu einer Wiedervereinigung kommen konnte, mussten zunächst grundlegende Veränderungen in den benachbarten Ost-Staaten geschehen. Kapitel 3 beschreibt diese Entwicklungen, welche in Polen ihren Ursprung finden und in der UdSSR zu einem Höhepunkt kamen. Auch die westlichen Siegermächte USA, Frankreich und Großbritannien hegten teilweise vollkommen unterschiedliche Interessen gegenüber einer deutschen Wiedervereinigung. Die USA unterstützte die deutschen Einheitsbemühungen, die Franzosen und Briten sprachen sich zunächst vehement gegen die Umstrukturierungen in Europa aus. Die Einstellungen, Interessen und Wandlungen der Westmächte, sowie die Ausgangslage der Sowjetunion werden in Kapitel 4 erläutert. Der Wiedervereinigungsprozess mündet im so genannten „Zwei-Plus-Vier“ -Vertrag, welcher die abschließenden Regelungen für das vereinte Deutschland festlegt. Kapitel 5 erklärt, wie die berühmte „Zwei-Plus-Vier“ -Konstellation zustande kam und wie die wichtigsten Verhandlungen - die Grenzfestlegung zu Polen, die NATO-Mitgliedschaft und die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion - geführt wurden. Diese Punkte bilden das Grundgerüst der internationalen Aspekte der deutschen Wiedervereinigung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Situation in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg
- Deutschlandvertrag
- Ostverträge
- Die Entwicklungen in Osteuropa ab 1980
- Polen und Ungarn
- UdSSR
- Auswirkungen der UdSSR-Politik auf die DDR
- Einstellungen und Interessen der Vier Mächte
- Frankreich
- Großbritannien
- USA
- Sowjetunion
- Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen
- Die Idee der Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen
- Die Nato-Frage
- Die Verhandlungen mit der Sowjetunion
- Die Grenze zu Polen
- Der endgültige Zwei-Plus-Vier-Vertrag
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die internationalen Aspekte der deutschen Wiedervereinigung, die nach dem Zweiten Weltkrieg das erklärte Ziel der Siegermächte war. Sie untersucht, wie die unterschiedlichen Interessen und Strategien der beteiligten Staaten - die Siegermächte, die DDR und die Bundesrepublik - zu einem Balance-Akt führten, der schließlich zur Wiedervereinigung führte. Die Arbeit beleuchtet die grundlegenden Veränderungen in den Ost-Staaten, die die Voraussetzungen für die Wiedervereinigung schufen, sowie die Einstellungen und Interessen der Westmächte, insbesondere die Rolle der USA, Frankreichs und Großbritanniens.
- Die Rolle der Siegermächte bei der Wiedervereinigung
- Die Entwicklungen in Osteuropa, insbesondere in Polen und der UdSSR
- Die unterschiedlichen Interessen und Strategien der Westmächte
- Der „Zwei-Plus-Vier“-Vertrag und die Verhandlungen zur Wiedervereinigung
- Die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf die internationale Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die außenpolitische Situation Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und analysiert den Deutschlandvertrag, der die Beendigung der Besatzung und die Anerkennung der Souveränität der Bundesrepublik darstellte. Auch die Ostverträge, die unter Willy Brandt ausgehandelt wurden, werden in diesem Kapitel behandelt.
Kapitel 3 beschreibt die Entwicklungen in Osteuropa, die entscheidend für die Wiedervereinigung waren. Der Fokus liegt auf Polen und der UdSSR, wo starke Arbeiterunruhen und Reformansätze wichtige Schritte zur Demokratisierung und Öffnung des Ostblocks darstellten.
Kapitel 4 analysiert die Einstellungen und Interessen der Vier Mächte - Frankreich, Großbritannien, USA und Sowjetunion - gegenüber der deutschen Wiedervereinigung. Während die USA die deutschen Einheitsbemühungen unterstützte, waren Frankreich und Großbritannien zunächst gegen die Umstrukturierungen in Europa.
Kapitel 5 erläutert den „Zwei-Plus-Vier“-Vertrag, der die abschließenden Regelungen für das vereinte Deutschland festlegte. Dieser Vertrag war das Ergebnis komplexer Verhandlungen, in denen die Festlegung der Grenze zu Polen, die NATO-Mitgliedschaft und die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion wichtige Themen waren.
Schlüsselwörter
Deutsche Wiedervereinigung, Deutschlandvertrag, Ostverträge, Polen, UdSSR, Vier Mächte, USA, Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion, Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen, NATO, Grenzfestlegung, internationale Aspekte, Friedensvertrag, Entspannung, Demokratisierung, Ostblock, Balance-Akt, Vorbehaltsrechte.
- Quote paper
- Janik Wiederspahn (Author), 2004, Die deutsche Wiedervereinigung - Die internationalen Aspekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30922