Einleitung
In dieser Hausarbeit soll die Kirche St. Vincent de Paul in Paris, erbaut von dem Architekten Jakob Ignaz Hittorff, vorgestellt werden. Sie wurde im 19. Jahrhundert zur Zeit des Klassizismus erbaut und veranschaulicht die Forschungsergebnisse zu dem Thema der Polychromie - der Farbigkeit der Gebäude bei den Griechen -, die ihr Erbauer auf seiner Reise nach Sizilien gewonnen hatte. Leider wurde die Anbringung entscheidender Bauteile, gemeint sind die Lavamalereien an der Fassade der Kirche, von der Öffentlichkeit nicht gebilligt und frühzeitig wieder abgenommen.
Dementsprechend ist die vorliegende Arbeit gegliedert. Im ersten Teil wird der bauhistorische Kontext der Kirche und ihr heutiger Zustand auf dem Place Franz Liszt in Paris beschrieben. Daraufhin widmet sich der nächste Part der Italienreise Hittorffs, insbesondere seinen Forschungen auf Sizilien und dem daraufhin entfachten Polychromiestreit in seiner Heimatstadt Paris. Aufbauend darauf wird im letzten Kapitel die vorgesehene, jedoch nicht ausgeführte Dekoration der Lavamalerei an der Kirche St. Vincent de Paul beschrieben und in den Kontext der Arbeit mit einbezogen.
Jakob Ignaz Hittorff war einer der bekanntesten Architekten seiner Zeit, sowohl in Paris, als auch über die Grenzen der Stadt hinaus. Leider ist er mit den Jahren immer mehr in Vergessenheit geraten. Seine, zur damaligen Zeit aufsehenerregenden Forschungen, von ihm veröffentlicht in den Werken „Architecture moderne“ und „Architecture antique de la Sicile“, sowie in der „Architecture polychrome chez les Grecs“, sind heutzutage nur noch bei denen bekannt, die sich mit dem 19. Jahrhundert und dem Klassizismus in Frankreich, England oder Deutschland intensiver befassen.
Erst am Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde in Deutschland durch Erich Schild das Interesse an Hittorffs Leben und seinen Werken wieder geweckt. Schild befasste sich in seiner Dissertation mit dem Nachlass Hittorffs, der von seinem Sohn Charles- Joseph verwaltet und vergrößert und auf Hittorffs Wunsch nach Köln gebracht worden war. Das Wallraf-Richartz-Museum erhielt die Gemälde, Zeichnungen und Grabungsfunde (heute im Römisch Germanischen Museum), die Bücher gelangten in die Stadtbibliothek (die heutige Universitäts- und Stadtbibliothek)...
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Die Kirche St. Vincent de Paul in Paris
- 2.1 Baugeschichte
- 2.2 Beschreibung des Außenbaus
- 2.3 Beschreibung des Innenraums
- 3.0 Jacob Ignatz Hittorffs Italienreise und der Polychromiestreit
- 3.1 Hittorffs Reise nach Sizilien
- 3.2 Die Polychromie antiker griechischer Tempel
- 3.3 Der Polychromiestreit
- 4.0 Anwendung der Erkenntnisse Hittorffs auf die Kirche St. Vincent de Paul
- 4.1 Die Polychromie der Kirche St. Vincent de Paul
- 4.2 Anwendung der Lavamalerei
- 5.0 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kirche St. Vincent de Paul in Paris, entworfen von Jakob Ignaz Hittorff. Ziel ist es, den bauhistorischen Kontext der Kirche, Hittorffs Italienreise und deren Einfluss auf das Design der Kirche, insbesondere die geplante, aber nicht realisierte Lavamalerei, zu beleuchten. Die Arbeit untersucht Hittorffs Forschungsarbeit zur Polychromie antiker griechischer Tempel und den daraus resultierenden "Polychromiestreit".
- Die Baugeschichte und der heutige Zustand der Kirche St. Vincent de Paul.
- Hittorffs Italienreise und seine Forschungen zur Polychromie antiker Bauten.
- Der Polychromiestreit und seine Relevanz für die Architektur des 19. Jahrhunderts.
- Die geplante Lavamalerei der Kirche St. Vincent de Paul und deren Kontext.
- Jakob Ignaz Hittorffs Bedeutung als Architekt und Forscher.
Zusammenfassung der Kapitel
1.0 Einleitung: Die Einleitung stellt die Kirche St. Vincent de Paul in Paris und ihren Architekten Jakob Ignaz Hittorff vor. Sie skizziert die Forschungsarbeit Hittorffs zur Polychromie und deren Einfluss auf das Design der Kirche. Die Arbeit gliedert sich in die Beschreibung der Baugeschichte der Kirche, Hittorffs Italienreise und den darauf folgenden Polychromiestreit, sowie die Analyse der geplanten Lavamalerei an der Kirche. Die Einleitung hebt Hittorffs Bedeutung als Architekt und die Relevanz seiner Forschung hervor, die bis heute nur wenigen Experten bekannt ist, und betont die wiederentdeckte Bedeutung seiner Arbeit im 20. Jahrhundert durch Forscher wie Erich Schild und Karl Hammer.
2.0 Die Kirche St. Vincent de Paul in Paris: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Kirche St. Vincent de Paul. Es beginnt mit der Baugeschichte, die die Biografie Hittorffs einbezieht, seine Ausbildung in Köln, seinen Umzug nach Paris und seine Ausbildung an der École des Beaux-Arts. Es werden die Umstände seiner beruflichen Entwicklung beschrieben, seine frühen Entwürfe und die Bedeutung seiner Ausbildung für seinen späteren Erfolg. Die Beschreibungen des Außen- und Innenbaus werden die Architektur der Kirche im Detail erläutern, vermutlich auch die geplanten farbigen Elemente und ihre Zusammenhänge mit Hittorffs Forschungen zur Polychromie. Das Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis der architektonischen Besonderheiten der Kirche im Kontext von Hittorffs Leben und Werk.
3.0 Jacob Ignatz Hittorffs Italienreise und der Polychromiestreit: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf Hittorffs Italienreise, insbesondere seinen Aufenthalt auf Sizilien und die daraus resultierenden Erkenntnisse zur Polychromie antiker griechischer Tempel. Die Reise wird detailliert beschrieben, einschließlich der dabei gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und ihre Dokumentation. Der "Polychromiestreit", der sich aus Hittorffs Forschungen ergab, wird ausführlich dargestellt, einschließlich der verschiedenen Positionen und Argumente der beteiligten Parteien. Die Bedeutung dieses Streits für die Entwicklung der Architekturtheorie des 19. Jahrhunderts wird hervorgehoben. Die Kapitel stellen Hittorffs wissenschaftliche Arbeit im Detail vor und geben einen Einblick in die damalige wissenschaftliche Debatte.
4.0 Anwendung der Erkenntnisse Hittorffs auf die Kirche St. Vincent de Paul: Dieses Kapitel untersucht die Anwendung von Hittorffs Forschungsergebnissen, insbesondere seine Erkenntnisse über die Polychromie, auf den Entwurf und die geplante Ausführung der Kirche St. Vincent de Paul. Es wird die geplante Polychromie der Kirche im Detail beschrieben und die Bedeutung der Lavamalerei für Hittorffs Gesamtkonzept erläutert. Die Gründe für die Ablehnung der Lavamalerei durch die Öffentlichkeit und ihre frühzeitige Entfernung werden analysiert. Dieser Abschnitt verbindet die vorhergehenden Kapitel und zeigt die praktische Anwendung von Hittorffs theoretischen Erkenntnissen in seinem eigenen Architekturprojekt.
Schlüsselwörter
Jakob Ignaz Hittorff, Kirche St. Vincent de Paul, Paris, Polychromie, Klassizismus, Sizilien, antike Architektur, Lavamalerei, Baugeschichte, Architekturtheorie, 19. Jahrhundert.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Kirche St. Vincent de Paul in Paris und Jakob Ignaz Hittorff
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der Kirche St. Vincent de Paul in Paris, entworfen von Jakob Ignaz Hittorff. Sie untersucht den bauhistorischen Kontext der Kirche, Hittorffs Italienreise und deren Einfluss auf das Design der Kirche, insbesondere die geplante, aber nicht realisierte Lavamalerei. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Hittorffs Forschungsarbeit zur Polychromie antiker griechischer Tempel und dem daraus resultierenden "Polychromiestreit".
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Baugeschichte und den heutigen Zustand der Kirche St. Vincent de Paul; Hittorffs Italienreise und seine Forschungen zur Polychromie antiker Bauten; den Polychromiestreit und seine Relevanz für die Architektur des 19. Jahrhunderts; die geplante Lavamalerei der Kirche St. Vincent de Paul und deren Kontext; und schließlich Jakob Ignaz Hittorffs Bedeutung als Architekt und Forscher.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung): Stellt die Kirche und Hittorff vor, skizziert seine Forschungsarbeit und den Einfluss auf das Kirchen-Design. Hebt die Bedeutung von Hittorffs (bis heute oft unbekannter) Arbeit hervor. Kapitel 2 (Kirche St. Vincent de Paul): Bietet einen umfassenden Überblick über die Kirche, einschließlich ihrer Baugeschichte, Beschreibung des Außen- und Innenbaus und der geplanten farbigen Elemente im Kontext von Hittorffs Leben und Werk. Kapitel 3 (Hittorffs Italienreise und der Polychromiestreit): Konzentriert sich auf Hittorffs Italienreise, insbesondere Sizilien, seine Erkenntnisse zur Polychromie antiker Tempel, den Polychromiestreit und dessen Bedeutung für die Architekturtheorie des 19. Jahrhunderts. Kapitel 4 (Anwendung der Erkenntnisse): Untersucht die Anwendung von Hittorffs Forschungsergebnissen auf die Kirche St. Vincent de Paul, insbesondere die geplante Polychromie und Lavamalerei, sowie die Gründe für deren Ablehnung. Kapitel 5 (Resümee): Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Wer war Jakob Ignaz Hittorff?
Jakob Ignaz Hittorff war ein bedeutender Architekt und Forscher des 19. Jahrhunderts. Die Arbeit beschreibt seine Ausbildung in Köln, seinen Umzug nach Paris und seine Ausbildung an der École des Beaux-Arts sowie seine berufliche Entwicklung und seine Bedeutung als Architekt und Forscher.
Was ist der Polychromiestreit und welche Rolle spielt er in dieser Arbeit?
Der Polychromiestreit bezieht sich auf die wissenschaftliche Debatte um die Farbigkeit antiker griechischer Tempel. Hittorffs Forschungen auf Sizilien trugen maßgeblich zu diesem Streit bei. Die Arbeit untersucht diesen Streit und dessen Bedeutung für die Architekturtheorie des 19. Jahrhunderts.
Welche Bedeutung hat die Lavamalerei in dieser Arbeit?
Die Lavamalerei war ein geplantes, aber nicht realisiertes Element der Kirche St. Vincent de Paul. Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Lavamalerei für Hittorffs Gesamtkonzept und die Gründe für ihre Ablehnung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Jakob Ignaz Hittorff, Kirche St. Vincent de Paul, Paris, Polychromie, Klassizismus, Sizilien, antike Architektur, Lavamalerei, Baugeschichte, Architekturtheorie, 19. Jahrhundert.
- Quote paper
- Patricia Weckauf (Author), 2003, Die Kirche St. Vincent de Paul in Paris, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30953