Thema dieser Arbeit ist die Interpretation der wichtigsten Quellen zur Geschichte der Samaritaner (Kapitel 1), sowie, im Besonderen, zu ihrem heiligen Berg Garizim (Kapitel 2). Zahlreiche Überlieferung zeugen von der Entstehung der Protosamaritaner, der Absonderung von Jerusalem, dem Bau eines eigenen Heiligtums, neben dem heiligen Tempel des Judentums, ihrer Unterdrückung unter verschiedenen Herrschern, bis an den Rand der Auslöschung der Glaubensgemeinde, die es trotz allem schaffte, bis heute weiterzubestehen. Besondere Aufmerksamkeit soll in dieser Arbeit auf den Garizim gelegt werden, wie der Kult auf dem Berg entstand, samaritanische und heidnische Tempel, sowie christliche Kirchen gebaut und zerstört wurden. In diesem Zusammenhang wird vor allem auf die 5 Bücher Mose, dem Pentateuch, als Quelle zurückgegriffen, der für die Samaritaner die Heilige Schrift bedeutet. Daneben befinden sich wichtige Stellen zur ihrer Geschichte und der des Garizims in den „Jüdischen Altertümer“ und dem „Jüdischen Krieg“ von Josephus Flavius. Weitere beachtenswerte Quellen in deutscher Übersetzung, auch außerhalb der obig genannten, gab Jürgen Zangenberg in seinem Buch „Samareia“1 heraus.
Als Sekundärliteratur wurde Hans Gerhard Kippenbergs „Garizim und Synagoge“ hinzugezogen, in dem er die Religion der Samaritaner untersucht und dabei, neben der Geschichte der Samaritaner besonders auf den Garizimkult eingeht.2 Zur Interpretation der Josephus-Stellen gab Rita Eggers „Josephus Flavius und die Samaritaner“3 wichtige Hinweise, die sich neben der Auslegung verschiedener Absätze, mit einigen Bezeichnungen (z.B. Kuthäer) die Samaritaner betreffend, beschäftigt. Eine ausführliche Einführung in das Thema der Samaritaner geben Ferdinand Dexinger und Reinhard Pummer in ihrem Buch „Die Samaritaner“4, in dem sie Aufsätze verschiedener Autoren zusammengestellt haben, die einzelne Bereiche, die Glaubensgemeinschaft und deren Leben betreffend, vorstellen. Darunter sind, speziell für diese Arbeit, der Aufsatz „Die Heirat des Sohnes des Hohenpriesters mit der Tochter des Sanballat und der Bau des Heiligtums auf dem Garizim“ von Moshe Z. Segal, sowie die beiden Aufsätze der Herausgeber über den „Ursprung der Samaritaner im Spiegel der frühen Quellen“5 und die „Einführung in den Stand der Samaritanerforschung“6 sehr wichtig gewesen. Bis heute ist die Glaubensgemeinschaft der Samaritaner nicht ausgestorben...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.0 Die Samaritaner
- 1.1 Die Geschichte Samariens und der Samaritaner
- 1.2 Die Religion der Samaritaner
- 1.3 Die Samaritaner heute
- 2.0 Der Berg Garizim und sein Tempel
- 2.1 Topographie
- 2.2 Die Geschichte des Garizim in Quellen
- 2.2.1 Die Quellen
- 2.2.2 Geschichte des Garizim
- 2.2.2.1 Der Garizim im Pentateuch
- 2.2.2.2 Der Bau des samaritanischen Tempels
- 2.2.2.3 Synkretismus auf dem Garizim
- 2.2.2.4 Die Zerstörung des Garizimtempels
- 2.2.2.5 Von der Zeit nach der Zerstörung des Tempels bis heute
- Resümee
- Quellen
- Literaturverzeichnis
- Internetseiten
- Bildnachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Interpretation der wichtigsten Quellen zur Geschichte der Samaritaner (Kapitel 1) und speziell zu ihrem heiligen Berg Garizim (Kapitel 2). Das Werk untersucht die Entstehung der Protosamaritaner, ihre Absonderung von Jerusalem, den Bau eines eigenen Heiligtums neben dem Tempel des Judentums, ihre Unterdrückung unter verschiedenen Herrschern und ihr Überleben bis heute, trotz der Bedrohung mit Auslöschung. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Garizim, der Entstehung des Kultes auf dem Berg, samaritanischen und heidnischen Tempeln sowie christlichen Kirchen, die dort erbaut und zerstört wurden.
- Die Geschichte der Samaritaner und ihre Absonderung von Jerusalem
- Der Bau des samaritanischen Heiligtums auf dem Garizim
- Die Bedeutung des Pentateuchs für die samaritanische Religion
- Die Rolle des Garizim in der samaritanischen Geschichte und Religion
- Die Unterdrückung der Samaritaner und ihr Überleben bis heute
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Die Samaritaner
Dieses Kapitel untersucht die Geschichte Samariens und der Samaritaner, die sich von Jerusalem abgesondert haben und einen eigenen Tempel auf dem Garizim errichteten. Es analysiert die Religion der Samaritaner und ihren aktuellen Stand, sowie den Einfluss der samaritanischen Kultur auf die Umgebung.
Kapitel 2: Der Berg Garizim und sein Tempel
Dieses Kapitel analysiert die Topographie des Garizim und die Geschichte des Berges anhand verschiedener Quellen, einschließlich des Pentateuchs, Josephus Flavius und anderen relevanten Texten. Es beleuchtet die Entstehung des samaritanischen Tempels, die Entwicklung des synkretistischen Kultes auf dem Garizim, die Zerstörung des Tempels und die Weiterentwicklung der samaritanischen Religion nach der Zerstörung.
Schlüsselwörter
Samaritaner, Garizim, Pentateuch, Josephus Flavius, Tempel, Synkretismus, Geschichte, Religion, Kultur, Heiligtum, Unterdrückung, Überleben, Quelleninterpretation, Topographie
- Arbeit zitieren
- Patricia Weckauf (Autor:in), 2004, Die Geschichte der Samaritaner und ihr heiliger Berg Garizim in Quellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30955