Diese Arbeit beschäftigt sich im Rahmen eines Seminars mit dem Titel „Theologie und Spiritualität der Exerzitien“ mit dem Kapitel „Prinzip und Fundament“ aus dem Exerzitienbuch (EB), das die sogenannten „Geistlichen Übungen“ (GÜ) von Ignatius von Loyola enthält.
Der Baske Íñigo López de Loyola wurde im Jahr 1491 im spanischen Baskenland geboren. Von 1521 an lebte er über Jahre hinweg in radikaler Umkehr, Buße, Armut und im Gebet, bis er schließlich im Jahr 1539 mit einigen Gefährten (Peter Faber, Franz Xaver, Diego Laínez u.a.) in Paris die Gesellschaft Jesu gründete. Der Text Prinzip und Fundament steht außerhalb der hauptsächlich in vier Wochen gegliederten Geistlichen Übungen und stellt, wie der Titel suggeriert, die theologische und anthropologische Grundlegung der Exerzitien dar. Ignatius macht hier sowohl deskriptive als auch normative Aussagen über die Beschaffenheit der Welt, die Beziehung zwischen Gott und Mensch und das Ziel menschlicher Existenz.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird der in drei Teile gegliederte Text von Prinzip und Fundament auf seinen Aufbau, seine Struktur und Einordnung in den Zusammenhang des Exerzitienbuches hin untersucht. Weiterhin wird der Inhalt des Textes auf seine theo-logischen und anthropologischen Prämissen hin beleuchtet. Auch wird geprüft, ob und inwieweit der Text christologische Implikationen aufweist. In einem zweiten, weiterführenden Teil wird dann diskutiert, ob und inwieweit Veränderungen gegenüber der spanischen Originalfassung in einer anscheinend über mehrere Jahrhunderte gültigen lateinischen Übersetzung des Exerzitienbuches, der sog. Vulgata-Übersetzung, inhaltliche Konsequenzen und damit auch Folgen für die Praxis der Exerzitien gehabt haben.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Darstellung und Interpretation
- Einordnung, Aufbau und Struktur
- Interpretation
- Erster Satz
- Zweiter Satz
- Dritter Satz
- „Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“
- Das fehlende „magis“ in der Vulgata-Übersetzung
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit analysiert das Kapitel „Prinzip und Fundament“ aus dem Exerzitienbuch von Ignatius von Loyola im Kontext eines Seminars zur Theologie und Spiritualität der Exerzitien. Ziel ist es, die theologischen und anthropologischen Grundlagen der ignatianischen Spiritualität zu beleuchten und die Bedeutung des Begriffs „Indifferenz“ im Kontext der Exerzitienpraxis zu erforschen.
- Die theologische und anthropologische Grundlegung der Exerzitien
- Der Begriff der ignatianischen Indifferenz
- Die Bedeutung des „magis“ in der Exerzitienpraxis
- Die Auswirkungen der Vulgata-Übersetzung auf die Interpretation von Prinzip und Fundament
- Die Rolle von Christus als Vorbild für ignatianische Indifferenz
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung von Prinzip und Fundament als theologisches Fundament der Exerzitien. Im Kapitel „Darstellung und Interpretation“ werden die Struktur des Textes sowie die wichtigsten theologischen und anthropologischen Aussagen in den drei Sätzen von Prinzip und Fundament erläutert. Im Kapitel „Das fehlende ‚magis‘ in der Vulgata-Übersetzung“ wird die Frage diskutiert, ob und inwieweit die Auslassung des Wortes „magis“ in der Vulgata-Übersetzung Auswirkungen auf die Praxis der Exerzitien hatte. Die Abschließenden Bemerkungen fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und betonen die Bedeutung des Begriffs „Indifferenz“ für die heutige Exerzitienpraxis.
Schlüsselwörter (Keywords)
Ignatianische Spiritualität, Exerzitien, Prinzip und Fundament, Indifferenz, „magis“, Vulgata-Übersetzung, Theologie, Anthropologie, Christus, Freiheit, Wahl, Unterscheidung der Geister, omnia ad maiorem dei gloriam, Gottesliebe, Selbstlosigkeit.
- Arbeit zitieren
- Matthias Alexander Schmidt (Autor:in), 2010, Ignatianische Indifferenz im „magis“. Zur Theo-Anthropologie von Prinzip und Fundament (EB 23), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309562