Einleitung
Das Protokoll der Fragen, die nach dem Hauptseminar „Entwicklungen im Schnittpunkt von Ekklesiologie und Kirchenrecht in Deutschland und Frankreich“ im Sommersemester 2003 offen geblieben sind, weist zum Thema Communio hierarchica vor allem zwei Aspekte zur weiteren Diskussion aus. Zum einen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer festgehalten, dass die Frage danach, was Communio „wirklich“ heißt, keinesfalls abgeschlossen behandelt ist; zum anderen bleibt auch der zweite Begriff des Themas dieser Arbeit, hierarchica, noch weithin offen und erklärungsbedürftig.
Der Rahmen einer Seminararbeit ist nun sicher nicht geeignet, um beide Fragen abschließend zu klären. Vielmehr will ich im Folgenden versuchen, einen Ermöglichungsrahmen festzuschreiben, innerhalb dessen die Rede von der Communio hierarchica“ sinnvoll sein kann. Dabei ist auch eine gewisse „Anfanghaftigkeit“ in der Behandlung der Problematik nicht zu vermeiden. Ich habe versucht, in dieser Arbeit eine Trennung der beiden Begriffe Communio und Communio hierarchica durchzuhalten, um im ersten Teil eine Konzentration auf die Communio und ihre „Idee“ zu erreichen. Dass diese Trennung auf Kosten einer umfassenden Behandlung geschieht, weil gerade die Umstrittenheit des Begriffs der Communio auf der Verbindung mit dem Adjektiv hierarchica basiert, ist mit bewusst; dennoch glaube ich, dass es sich lohnt, für eine erste Annäherung – verkürzend – zu unterscheiden, um im Anschluss daran die Konsequenzen aus der Verknüpfung beider Begriffe zu betrachten. Es folgt ein kurzer Blick auf das Kirchenrecht und die Frage danach, wie sich die Idee der Communio hierarchica im Codex Iuris Canonici von 1983 äußert. Den Abschluss bildet ein Fazit zur Begrifflichkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Communio - Theologie“ des Zweiten Vatikanums
- „Volk Gottes“ als Grundbild von Kirche.
- Sprachgebrauch des Konzils.
- Proflilierung des Communio-Begriffs.
- Kritische Würdigung des Ansatzes der Communio-Theologie.
- Communio hierarchica
- Sprachgebrauch des Konzils.
- „Das Problem mit der Hierarchie“.
- Communio hierarchica im CIC von 1983
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die problematische Verbindung der Begriffe „Communio“ und „hierarchica“ im Kontext der nachkonziliaren Theologie, insbesondere in Bezug auf Ekklesiologie und Kirchenrecht. Sie zielt darauf ab, einen Rahmen für eine sinnvolle Verwendung des Begriffs „Communio hierarchica“ zu schaffen, indem sie sowohl die Communio als auch ihre Verbindung mit dem Adjektiv „hierarchica“ analysiert.
- Das Konzept der „Communio“ in der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanums
- Die Bedeutung des Bildes vom „Volk Gottes“
- Die Rolle der Hierarchie im Kontext der Communio
- Die Ausprägung der „Communio hierarchica“ im Codex Iuris Canonici (CIC) von 1983
- Die Herausforderungen und Kontroversen im Zusammenhang mit der „Communio hierarchica“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangspunkte der Arbeit dar und erläutert die Notwendigkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Begriff „Communio hierarchica“. Kapitel 2 analysiert den Begriff „Communio“ im Kontext der Theologie des Zweiten Vatikanums und befasst sich mit dem Grundbild von Kirche als „Volk Gottes“. Kapitel 3 beleuchtet die Bedeutung des Begriffs „Communio hierarchica“ und geht auf die damit verbundenen Schwierigkeiten ein. Kapitel 4 untersucht die Implikationen des Begriffs „Communio hierarchica“ im Codex Iuris Canonici von 1983. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen „Communio“, „hierarchica“, „Volk Gottes“, „Ekklesiologie“, „Kirchenrecht“, „Zweites Vatikanum“, „Codex Iuris Canonici“, „nachkonziliare Theologie“ und „Theologie der Kirche“. Sie untersucht die Bedeutung dieser Konzepte für das Verständnis von Kirche in Theorie und Praxis.
- Arbeit zitieren
- Theresia Klein (Autor:in), 2004, Communio hierarchica. Überlegungen zu einem schwierigen Begriff der nachkonziliaren Theologie im Schnittpunkt von Ekklesiologie und Kirchenrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30961