Aufgrund der immer schneller voranschreitenden Globalisierung der Kapitalmärkte ist es für gerade für international tätige Unternehmen wie Daimler Chrysler oder die Deutsche Bank interessant, ihren Kapitalbedarf nicht nur am heimischen, sondern auch an den internationalen Kapitalmärkten zu decken. Auch die Tatsache, dass die amerikanischen Aktienbörsen (New York Stock Exchange und Nasdaq ), gemessen an Marktkapitalisierung und Marktumsatz, weltweit die wichtigsten Börsen überhaupt sind, ist für deutsche Unternehmen, die in den USA tätig sind, ein gutes Argument, eine Notiz (Listing) an einer amerikanischen Börse anzustreben. Neben der Tatsache, dass dies als prestigeträchtig angesehen wird, erschließt sich dem Unternehmen ein wesentlich größerer Kreis an potentiellen Investoren.
Voraussetzungen für ein Listing an einer amerikanischen Aktienbörse sind zum einen eine Berichterstattung gemäß den Vorschriften der Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Comission) und zum anderen eine Bilanzierung nach US-GAAP (US- General Accepted Accounting Principles).
Auch Unternehmen, die z.B. aus Kostengründen kein US-Listing anstreben, können durch das Aufstellen einer Bilanz nach den Richtlinien von US-GAAP die Informationserwartungen amerikanischer Anleger erfüllen und ihre Aktie somit zu einem potentiellen Investment aus amerikanischer Sicht machen.
Um der Notwendigkeit zur Rechnungslegung nach US-GAAP Rechnung zu tragen, verabschiedete der Bundestag am 13. Februar 1998 das Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetz (KapAEG) , welches es börsennotierten Unternehmungen ermöglicht, einen Abschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz für deutsche Unternehmungen
- Geschichte und Grundlagen
- Zielsetzungen
- Rechnungslegungsgrundsätze
- Aktivseite der Bilanz
- Anlagevermögen
- Umlaufvermögen
- Aktive Rechnungsabgrenzungsposten (ARA)
- Passivseite der Bilanz
- Eigenkapital
- Rückstellungen
- Verbindlichkeiten
- Passive Rechnungsabgrenzungsposten (PRA)
- Wesentliche Merkmale
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Bewertungsgrundsätzen und -vorschriften nach US-GAAP und analysiert ihre Relevanz für deutsche Unternehmen.
- Die Bedeutung von US-GAAP für international tätige Unternehmen und die Erschließung neuer Kapitalmärkte
- Die Geschichte und die Grundlagen der US-GAAP
- Die Unterschiede zwischen dem deutschen Rechnungslegungssystem und US-GAAP, insbesondere hinsichtlich der Zielsetzungen und der Interessen der Stakeholder
- Die zentralen Rechnungslegungsgrundsätze nach US-GAAP
- Die Darstellung der Aktiv- und Passivseite der Bilanz nach US-GAAP
Zusammenfassung der Kapitel
Relevanz für deutsche Unternehmungen
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der US-GAAP für deutsche Unternehmen im Kontext der Globalisierung der Kapitalmärkte. Es diskutiert die Vorteile eines Listings an amerikanischen Börsen und die Notwendigkeit der Bilanzierung nach US-GAAP für Unternehmen, die an diesen Märkten aktiv sind.
Geschichte und Grundlagen
Dieser Abschnitt geht auf die Entstehung der US-GAAP ein und erläutert die Rolle des AICPA und des FASB bei der Entwicklung der Rechnungslegungsgrundsätze. Es werden die Unterschiede zwischen dem „Case Law“-System der USA und dem deutschen „Code Law“-System aufgezeigt.
Zielsetzungen
In diesem Kapitel werden die Zielsetzungen der Rechnungslegung nach US-GAAP und deren Vergleich mit dem deutschen Rechnungslegungssystem dargestellt. Insbesondere werden die unterschiedlichen Prioritäten der Stakeholder in beiden Systemen, wie beispielsweise die Interessen der Eigenkapitalgeber und der Fremdkapitalgeber, beleuchtet.
Rechnungslegungsgrundsätze
Dieses Kapitel beschreibt die zentralen Rechnungslegungsgrundsätze nach US-GAAP, darunter die „fair presentation“, „substance over form“, „going-concern-principle“ und die Wesentlichkeit.
Aktivseite der Bilanz
Dieser Abschnitt geht auf die Gliederung der Aktivseite der Bilanz nach US-GAAP ein, einschließlich Anlagevermögen, Umlaufvermögen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten.
Passivseite der Bilanz
Dieses Kapitel analysiert die Gliederung der Passivseite der Bilanz nach US-GAAP, insbesondere Eigenkapital, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungsposten.
Schlüsselwörter
US-GAAP, Rechnungslegung, Bilanz, Bewertungsgrundsätze, Kapitalmarkt, Globalisierung, Stakeholder, Eigenkapitalgeber, Fremdkapitalgeber, „fair presentation“, „substance over form“, „going-concern-principle“, Wesentlichkeit, Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Rechnungsabgrenzungsposten, Rückstellungen, Verbindlichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Christian Schröder (Autor:in), 2004, Bewertungsgrundsätze und -vorschriften nach US-GAAP, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30977