Personengesellschaften stehen im deutschen Steuerrecht im Rahmen des Transparenzprinzips im Spannungsfeld zwischen Einheits- und Trennungsprinzip. Auch im internationalen Kontext nehmen sie hinsichtlich ihrer unterschiedlichen zivilrechtlichen und steuerrechtlichen Behandlung eine Sonderstellung ein. Im internationalen Zusammenhang lassen sich die bestehenden Besteuerungskonzeptionen im Wesentlichen dahingehend unterscheiden, dass sie die Steuersubjekteigenschaft der Personengesellschaft entweder annehmen oder negieren. Aus der zivilrechtlichen und der steuerrechtlichen Komplexität von Personengesellschaften resultieren vielfältige Qualifikationskonflikte, da bei dieser Gesellschaftsform kein einheitliches staatenübergreifendes Besteuerungskonzept existiert
Hinsichtlich der Lösung von Qualifikationskonflikten herrscht Meinungsstreit. Die vertretenen Ansichten divergieren dahingehend, dass sie bezüglich der abkommensrechtlichen Einordnung der Personengesellschaft entweder eine staatenübergreifende Qualifikationsverkettung zwischen den beteiligten Staaten anordnen, oder aber eine autonome Abkommensanwendung des jeweiligen Anwendestaates vorschreiben.
Aus dem Inhalt:
Personengesellschaften im Zivilrecht
Personengesellschaften im Steuerrecht
Steuerliche Qualifikation ausländischer Rechtsgebilde
Die Abkommensberechtigung der Personengesellschaft
Fallkonstellationen im grenzüberschreitenden Kontext
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Executive Summary
- 1. Qualifikationskonflikte bei Personengesellschaften infolge der unterschiedlichen rechtlichen Behandlung in den Vertragsstaaten
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2. Personengesellschaften im Zivilrecht
- 3. Personengesellschaften im Steuerrecht
- 3.1. Allgemeines
- 3.2. Konzeptionelle Grundlagen der Besteuerung von gewerblichen Mitunternehmerschaften
- 3.2.1. Gewerbliche Mitunternehmerschaft: Voraussetzungen und Kriterien
- 3.3 Grundlagen der Mitunternehmerkonzeption: die zweistufige Gewinnermittlung
- 3.3.1. Stufe 1 der Gewinnermittlung: Ermittlung des Gewinnanteils
- 3.3.2. Stufe 2 der Gewinnermittlung: Ermittlung der Sondervergütungen
- 4. Steuerliche Qualifikation ausländischer Rechtsgebilde
- 4.1. Bedeutung der Qualifikation eines ausländischen Rechtsgebildes
- 4.2. Typenvergleich als Methode zur Qualifikation ausländischer Rechtsgebilde
- 4.2.1. Wesentliche Grundsätze
- 4.2.2. Zweistufiges Prüfverfahren
- 5. Die Abkommensberechtigung der Personengesellschaft
- 5.1. Begriffsbestimmung: Doppelbesteuerung
- 5.2. Unter das Abkommen fallende Personen nach Art. 1 OECD-MA
- 5.2.1. Person im Sinne des Art. 3 Abs. 1 lit. a OECD-MA
- 5.2.2. Ansässigkeit nach Art. 4 OECD-MA
- 5.2.3. Zwischenergebnis
- 6. Fallkonstellationen im grenzüberschreitenden Kontext
- 6.1. Vorgehensweise
- 6.2. Übereinstimmende Konzepte der Personengesellschafts-besteuerung
- 6.3. Divergierende Konzepte der Personengesellschaftsbesteuerung
- 6.3.1 Problemstellung
- 6.3.2. Darstellung des Meinungsstands in der Literatur
- 6.3.3. Abkommensorientierte Sichtweise (Qualifikationsverkettung)
- 6.3.4. Anwendestaatsorientierte Sichtweise
- 6.4. Entscheidung
- 6.5. Lösung der Fallkonstellationen
- 6.5.1. Beidseitige Transparenz
- 6.5.2. Beidseitige Intransparenz
- 6.5.3. Intransparenz in einem und Transparenz im anderen Vertragsstaat
- 6.5.4. Transparenz in einem und Intransparenz im anderen Vertragsstaat
- 6.5.5. Ergebnis
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Qualifikationskonflikten, die im grenzüberschreitenden Kontext bei der Besteuerung von Personengesellschaften auftreten können. Sie analysiert die unterschiedlichen rechtlichen Behandlungen von Personengesellschaften in den Vertragsstaaten und untersucht die Auswirkungen auf die Anwendung von Doppelbesteuerungsabkommen.
- Die rechtliche Einordnung von Personengesellschaften im Zivilrecht und im Steuerrecht
- Die Bedeutung der steuerlichen Qualifikation von ausländischen Rechtsgebilden
- Die Abkommensberechtigung von Personengesellschaften
- Fallkonstellationen im grenzüberschreitenden Kontext
- Die Auswirkungen unterschiedlicher Konzepte der Personengesellschaftsbesteuerung auf die Abkommensanwendung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 behandelt die Problemstellung der Qualifikationskonflikte bei Personengesellschaften im internationalen Steuerrecht. Kapitel 2 und 3 analysieren die rechtliche Einordnung von Personengesellschaften im Zivilrecht und im deutschen Steuerrecht. Kapitel 4 befasst sich mit der steuerlichen Qualifikation von ausländischen Rechtsgebilden. Kapitel 5 untersucht die Abkommensberechtigung von Personengesellschaften im Hinblick auf das OECD-Musterabkommen. Kapitel 6 widmet sich Fallkonstellationen im grenzüberschreitenden Kontext und analysiert die Auswirkungen unterschiedlicher Konzepte der Personengesellschaftsbesteuerung auf die Abkommensanwendung.
Schlüsselwörter
Personengesellschaften, Doppelbesteuerungsabkommen, Qualifikationskonflikte, Internationale Steuerrecht, Grenzüberschreitende Besteuerung, Zivilrecht, Steuerrecht, Typenvergleich, OECD-Musterabkommen, Transparenz, Intransparenz, Qualifikationsverkettung, Anwendestaatsorientierte Sichtweise
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- Daniel Hartmann (Author), 2015, Abkommensberechtigung von Personengesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309845