Das literarische Motiv, um das es im Folgenden geht, begeistert auf den Salzburger Festspielen jährlich noch immer die Zuschauer. Dabei beruht Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ auf einem Stück, viel älter als die Spiele selbst, dessen Ursprünge bis in die burgundische Epoche zurückreichen.
Seitdem hat es zwar zahlreiche Neubearbeitungen erfahren, dennoch konzentriert sich das Geschehen damals wie heute auf eine Situation von religiöser Relevanz: Im Angesicht des Todes wird der Mensch vor eine Entscheidung gestellt, die lediglich zwei Möglichkeiten bereithält: „Verweigerung und ewige Verdammnis oder Buße und ewige Seligkeit?“.
Fakt ist, dass sich die verschiedenen Bearbeitungen des Jedermann-Stoffes hinsichtlich bestimmter Aspekte unterscheiden; schließlich lassen sich darin die jeweiligen konfessionellen Positionen ihrer Verfasser erkennen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Elckerlijc
- Grundlegendes und Kontext
- Struktur und Figuren
- Sakramentsfrömmigkeit im Elckerlijc
- Hecastus des Hans Sachs
- Grundlegendes und Kontext
- Struktur und Figuren
- sola fide - Position im Hecastus
- Fazit
- Vergleich hinsichtlich konfessioneller Aspekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die konfessionellen Aspekte zweier Bearbeitungen des Jedermann-Motivs, dem niederländischen Elckerlijc und dem Hecastus des Hans Sachs, um die jeweiligen Positionen der Autoren im Hinblick auf die Erlangung des ewigen Heils aufzuzeigen. Die Arbeit vergleicht die beiden Stücke hinsichtlich ihrer Darstellung von Bußfrömmigkeit, der Rolle der Sakramente, der guten Werke, des Glaubens und des Priesteramtes.
- Die Bedeutung der Sakramentsfrömmigkeit im vorreformatorischen Mittelalter im Elckerlijc.
- Die sola fide-Position des Hans Sachs im Hecastus.
- Die Rolle der Personifikationen in den Moralitäten als Mittel zur Vermittlung abstrakter Lehren.
- Der Vergleich der beiden Stücke hinsichtlich ihrer konfessionellen Positionen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Jedermann-Motiv vor und erklärt die Bedeutung des Themas im Kontext der zeitbedingten Bewusstseins- und Glaubenslagen.
- Kapitel 2 befasst sich mit dem niederländischen Elckerlijc, seiner Entstehungszeit, der Struktur und den Figuren sowie der Rolle der Sakramentsfrömmigkeit im Stück.
- Kapitel 3 behandelt den Hecastus des Hans Sachs, seine Entstehung in der Zeit der Reformation und die Darstellung der sola fide-Position.
Schlüsselwörter
Elckerlijc, Hecastus, Jedermann, Moralität, Sakramentsfrömmigkeit, sola fide, Reformation, Heilsgewinnung, gutes Sterben, Personifikation, Vergleich.
- Arbeit zitieren
- Julia Frey (Autor:in), 2015, Konfessionelle Aspekte im niederländischen "Elckerlijc" und dem "Hecastus" von Hans Sachs. Ein Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309903