Einsatzmöglichkeiten eines Videoanalyseprogramms im Sportunterricht


Facharbeit (Schule), 2010

29 Seiten, Note: 1,1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Hinführung zum Thema

2. Motorisches Lernen
2.1 Motorisches Lernen im Drei-Phasen-Modell
2.2 Motorisches Lernen in den verschiedenen Altersstufen der Jugend

3. Methodisch-didaktische Vorüberlegungen

4. Beschreibung des Einsatzes der Videoanalyse in drei ausgewählten Sportarten
4.1 Volleyball - Tennisaufschlag in der Oberstufe
4.1.1 Unterrichtsaufbau
4.1.2 Unterrichtsverlauf
4.2 Bodenturnen - Radwende in der Mittelstufe
4.2.1 Unterrichtsaufbau
4.2.2 Unterrichtsverlauf
4.3 Leichtathletik - Hochsprung in der Unterstufe
4.3.1 Unterrichtsaufbau
4.3.2 Unterrichtsverlauf

5. Methodisch-didaktische Auswertung

6. Fazit

7. Anhang

8. Literaturverzeichnis

9. Bilderverzeichnis

1. Hinführung zum Thema

Der Gebrauch von Videoanalyse ist heutzutage in vielen Sportarten im Spitzen- und Hochleistungssport Alltag. So wird beim Golfen die Schwungtechnik, beim Skispringen der Sprung und im Fußball sogar die ganze Mannschaftstaktik des Gegners analysiert, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Vereinssportler im Spitzen- und Hochleistungssport haben im Allgemeinen eine gute Technikkenntnis und gute motorische Vorraussetzungen. Der Trainer trainiert die Sportler meist mehrmals die Woche und kennt sich somit gut mit den Fehlern bzw. mit der Fehlerkorrektur bei den Sportlern aus. Aufgrund der Trainingshäufigkeit und der oft nicht so großen Sportlergruppe ist ein längerer und ausführlicher Einsatz der Videoanalyse durchführbar. Die Beispiele zeigen, dass im Spitzen- und Hochleistungssport mit Videoanalyse erfolgreich gearbeitet werden kann. In der Schule jedoch treffen viele Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Kenntnissen in den Sportarten und verschiedenen Voraussetzungen in der Motorik zusammen. Auch ist es für den Lehrer, wegen der meist großen Anzahl an Schülerinnen und Schülern und der geringen Zahl an Sportunterrichtsstunden nicht möglich, von jedem Jugendlichen ein genaues Fehlerbild zu haben. Zudem bleibt aufgrund der Kürze des Unterrichts für eine Videoanalyse eher wenig Zeit. Der erfolgreiche Einsatz von Videoanalyse scheint durch die Umstände, die im Sportunterricht gegeben sind, nicht einfach durchführbar zu sein. Ich habe mir dennoch die Frage gestellt, ob methodisch-didaktisch sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für die Videoanalyse im Sportunterricht bestehen.

2. Motorisches Lernen

Der Begriff des motorischen Lernens kann nach Baumann/Reim wie folgt beschrieben werden: „Das motorische Lernen setzt sich aus verschiedenen Prozessen zusammen, besonders bezogen auf Informationsaufnahme und -verarbeitung. Diese Prozesse führen zu einer relativ dauerhaften Veränderung des motorischen Verhaltens. Im Kern bezieht sich das motorische Lernen auf den Erwerb von Bewegungsabläufen oder von Techniken, die vorher im individuellen Bewegungsrepertoire nicht verfügbar waren.“1 Der Prozess des motorischen Lernens wird im Folgenden am Drei-Phasen-Modell nach Meinel/Schnabel und in den verschiedenen Altersstufen am Gymnasium genauer betrachtet. Des Weiteren soll aufgezeigt werden, inwiefern Videoanalyse in den einzelnen Lernphasen und Altersstufen zur Verbesserung des motorischen Lernens eingesetzt werden kann.

2.1 Motorisches Lernen im Drei-Phasen-Modell

Es gibt verschiedene Phasenmodelle, die versuchen das motorische Lernen in seiner Entwicklung zu beschreiben. Diese Modelle haben aber unterschiedliche Erklärungsansätze. So gibt es physiologische Ansätze, wie z. B. das Drei-Phasen-Modell von Farfel (1960), psychologische Ansätze, wie z. B. das Drei-Phasen-Modell von Fitts und Posner (1967), trainingsmethodische Ansätze, wie z. B. das Zwei-Phasen-Modell von Lehnertz (1988), verhaltensorientierte Ansätze, wie z. B. das Drei-Phasen-Modell von Fetz (1972) und morphologische Ansätze, wie z. B. das Drei-Phasen-Modell von Meinel (1960).2 Ich habe mich für das Drei-Phasen-Modell von Meinel (nach Meinel/Schnabel) entschieden, da es aus morphologisch-funktionaler Sicht die Grundstruktur des motorischen Lernprozesses darstellt, zudem unabhängig von Alter, Sportart und Ausgangsniveau ist3 und eine gute Beschreibung zu der im Lernprozess ablaufenden Informationsaufnahme gibt.

Das Drei-Phasen-Modell nach Meinel/Schnabel beschreibt im Allgemeinen den „Entwicklungsverlauf neuer, geordneter Bewegungsvollzüge“4 und unterteilt diese mit dem Erreichen unterschiedlicher Koordinationsniveaus5 in drei Lernphasen.

Die erste Lernphase wird auch die „Entwicklung der Grobkoordination“ genannt.6 Diese Entwicklung geht „vom Erfassen der Lernaufgabe bis zum Stadium der Grobkoordination“.7 Das Koordinationsniveau ist niedrig. Dies lässt sich an der Ausführung erkennen, welche aufgrund der geringen Qualität der Bewegungsmerkmale (wie z. B. der Bewegungsfluss) oft sehr abgehakt und unrund aussieht.8 So kann die Bewegung nach dem Üben nur unter günstigen Bedingungen ausgeführt werden. Die Informationsaufnahme zur Übermittlung und Verbesserung des Lerninhaltes wird in der ersten Lernphase fast ausschließlich vom optischen Analysator übernommen.9 Die anderen Analysatoren, vor allem der kinästhetische Analysator, der für die Bewegungsregulation sehr wichtig ist, haben nur eine untergeordnete Bedeutung.10 Da der optische Analysator in dieser Phase das maßgebende Informationsorgan ist, sich die Schüler aber bei vielen sportlichen Bewegungen nicht selber sehen, zeigt sich hier ein wichtiger Ansatzpunkt für ein optisches Feedback. Aufgrund des „sich selber Sehens“ wird ein klareres Bild und damit die eigentlich fehlende Information in der eigenen Bewegung zur Analyse aufgezeigt. Somit hat die Lehrkraft die Möglichkeit, über dieses optische Feedback die Verbesserungsvorschläge verständlicher zu machen.

Die zweite Lernphase bezeichnet Meinel als die „Entwicklung der Feinkoordination“.11 In dieser Phase wird die Entwicklung von der Grobkoordination zur Feinkoordination betrachtet.12 Es steigert sich das Koordinationsniveau von einem anfangs niedrigen zu einem am Ende der Phase hohen Koordinationsniveau. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass die Qualität der Bewegungsmerkmale wie z. B. des Bewegungsflusses oder der Bewegungskopplung in der Ausführung deutlich steigt und zum Ende hin kaum noch vom Idealbild zu unterscheiden ist.13 Diese Entwicklung wird durch ständiges Üben erzielt. Die Bewegung kann am Ende der Lernphase nun ohne weitere Störfaktoren, wie z. B. Regen beim 100-Metersprint und somit nasser und rutschiger Laufbahn, mit Leichtigkeit erfüllt werden.14 Zu Beginn dieser Phase findet die Informationsaufnahme noch fast ausschließlich über den optischen Analysator statt. Mit dem Lernprozess ändert sich auch die Informationsaufnahme. Zum Ende der Phase übernimmt hauptsächlich der kinästhetische Analysator diese Aufgabe.15 Der kinästhetische Analysator füllt die Informationslücken über die eigene Bewegung, die in der ersten Phase noch bestanden haben. Für die bewusste Erfassung der Bewegung sind zusätzlich noch der taktile und optische Analysator da.16 Zudem steigen in dieser Phase schon die Präzision der „optischen Wahrnehmung“, also die Möglichkeit, die Bewegung verfeinerter und differenzierter zu betrachten, sowie das periphere Sehen.17 Hier lässt sich das optische Feedback als Hilfestellung zur Verarbeitung der Informationen des kinästhetischen Analysators sehen. Da die „optische Wahrnehmung“ allerdings erst am Ende dieser Phase in seiner verfeinerten und differenzierten Betrachtung der Bewegung sehr genau ist, wird wahrscheinlich ein geringerer Lernerfolg als in der ersten Lernphase zu erkennen sein.

Die dritte Phase bezeichnet Meinel auch als die „Stabilisierung der Feinkoordination und Ausprägung der variablen Verfügbarkeit“.18 Die Entwicklung verläuft vom „Stadium der Feinkoordination bis zu einem Stadium, in dem der Lernende die Bewegung auch unter schwierigen und ungewohnten Bedingungen sicher ausführen und jederzeit erfolgreich anwenden kann“.19 In dieser Phase ist das Koordinationsniveau sehr hoch. Die Bewegungsausführung ist sehr genau, da die Bewegungsmerkmale kaum noch Abweichungen vom Idealbild haben.20 Zudem kommt hinzu, dass die Bewegung auch mit einbezogenen Störfaktoren und Situationsveränderungen ablaufen kann, ohne dabei großartig beeinträchtigt zu werden.21 In der dritten Lernphase findet eine Präzisierung und Rationalisierung der führenden Analysatoren statt.22 Der kinästhetische Analysator ist am ausgeprägtesten.23 Es entwickelt sich auch die „optische Wahrnehmung“ weiter. So erreicht die Differenzierung ihren Höhepunkt und auch das periphere Sehen ist ausgereift.24 Mit Hilfe des optischen Feedbacks kann in dieser Lernphase eine weitere Verbesserung und Fehlerkorrektur in der Feinkoordination erreicht werden, da es dem Lernenden durch die perfektionierte Differenzierung und dem sehr guten peripheren Sehen auch in verschiedenen Situationen (wie z. B. die Rolle vorwärts von einer Erhöhung und nicht vom Boden) möglich ist, die Bewegungshandlung sehr detailliert zu betrachten.

2.2 Motorisches Lernen in den verschiedenen Altersstufen der Jugend

Das motorische Lernen in den verschiedenen Altersstufen lässt sich in sieben verschiedene Stufen einteilen. Es beginnt mit dem frühen Säuglingsalter. Dies geht von der Geburt bis zum Ende des dritten Lebensmonats. Hier werden hauptsächlich ungerichtete Massenbewegungen erlernt. Die zweite Altersstufe ist das späte Säuglingsalter vom vierten Lebensmonat bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Die Säuglinge eignen sich erste koordinierte Bewegungen an. Danach folgt das Kleinkindalter vom Ende des ersten bis zum Ende des dritten Lebensjahres mit dem Erlernen vielfältiger Bewegungsformen. Die nächste Altersstufe ist das frühe Kindesalter, vom Ende des dritten bis zum sechsten oder siebten Lebensjahr. Hier werden die vielfältigen Bewegungsformen vervollständigt und erste elementare Bewegungskombinationen angeeignet. Vom sechsten oder siebten bis zum neunten oder zehnten Lebensjahr geht das mittlere Kindesalter. In diesem Lebensabschnitt findet eine rasche Entwicklung der motorischen Lernfähigkeit statt. Die darauf folgenden drei Altersstufen beinhalten die Zeit, in der man z. B. ins Gymnasium geht. Sie sollen deshalb etwas genauer betrachtet und auf ihre Tauglichkeit für die Anwendung eines optischen Feedbacks überprüft werden.25

Die erste Phase ist das späte Kindesalter. Diese geht bei Mädchen vom 10./11. bis zum 11./12. Lebensjahr und bei Jungen vom 10./11. bis zum 12./13. Lebensjahr.26 Während dieses Alters entwickeln sich die Analysatoren morphologisch und funktionell sehr schnell und erreichen fast Werte von Erwachsenen.27 Zum anderen sind die Körperproportionen in diesem Alter sehr günstig, was den Kindern bei richtiger Übung eine hochgradige Körperbeherrschung ermöglicht.28 Das späte Kindesalter wird somit auch als „bestes Lernalter“ für Motorik bezeichnet.29 Die motorischen Fähigkeiten und die motorische Lernfähigkeit sind sehr ausgeprägt. Somit lässt sich in diesem Kindesalter sehr gut mit einem optischen Feedback arbeiten, da die Kinder aufgrund der Entwicklung der Analysatoren, und damit auch des optischen Analysators, die Bewegungshandlungen besser aufnehmen und verarbeiten können.

Die nächste Altersstufe ist das frühe Jugendalter, auch Pubeszenz genannt. Diese geht bei Mädchen vom 11./12. bis zum 13./14. Lebensjahr und bei Jungen vom 12./13. bis zum 14./15. Lebensjahr.30 Hierbei ist allerdings zu beachten, dass das Entwicklungsalter auch mit minus oder plus zwei bis drei Jahren gesehen werden muss, da es in dieser Phase der Entwicklung oftmals auch Früh-(Akzelerierte) bzw. Spätentwickler (Retardierte) gibt.31 Durch die Entwicklung der Geschlechtsmerkmale, und die damit verbundene Ausschüttung an Sexualhormonen wird vor allem an Größe und Masse zugenommen.32 Hier werden die Grundsteine für die konditionellen Fähigkeiten gelegt. Die koordinativen Fähigkeiten werden aufgrund der veränderten Last-Kraft-Verhältnisse in ihrer Präzision eingeschränkt.33 Sie werden im frühen Jugendalter oft nur stabilisiert und allmählich weitergeführt. Durch die erhöhte Intellektualität sind allerdings auch neue Formen des Bewegungslernens möglich.34 In dieser Phase ist ein optisches Feedback eher weniger nützlich, da das Lernen der konditionellen und nicht der koordinativen Fähigkeiten im Vordergrund steht. Allerdings bietet es sich an, für die neuen Formen des Bewegungslernens ein solches Feedback al Motivationsfaktor zum Stabilisieren der Fähigkeiten zu nutzen.

Die letzte Phase ist das späte Jugendalter, auch Adoleszenz genannt. Diese Phase geht bei Mädchen vom 13. bis zum 16./17. Lebensjahr und bei Jungen vom 14./15. bis zum 18./19. Lebensjahr.35 Das Körperwachstum und die Massezunahme reduzieren sich wieder. Es kommt zu einer „Harmonisierung der Proportionen“.36 Diese, sowie die erhöhte Intellektualität und die verbesserte Beobachtungsfähigkeit, machen das späte Jugendalter zum „zweiten goldenen Lernalter“.37 Hier ist sowohl die Schulung der koordinativen, als auch der konditionellen Fähigkeiten möglich. Aufgrund der verbesserten Beobachtungsfähigkeit und der erhöhten Intellektualität bietet sich in dieser Phase die Videoanalyse zur Verbesserung der Bewegungsabläufe an, da die Lernenden besser in der Lage sind zu verstehen, was sie sehen.

3. Methodisch-didaktische Vorüberlegungen

„Die Sportdidaktik befasst sich als Unterdisziplin der allgemeinen Didaktik einerseits und der Sportpädagogik andererseits mit der Theorie und Praxis des Lernens und Lehrens im Sport.“38 Nachdem es aus dem oben beschriebenen motorischen Lernen im Drei-Phasen-Modell und den Alterstufen, die sich auf die Zeit am Gymnasium beziehen, gute Ansätze für ein optisches Feedback gibt, habe ich mir die Frage gestellt, inwiefern das Einbringen einer Videoanalyse das Lernen einer Bewegungshandlung verbessert, und ob dieses methodisch-didaktisch bei der Gestaltung des Unterrichts und der Darstellung des Lerninhaltes sinnvoll ist. Hierzu habe ich mir die aus eigener Erfahrung bekannten Unterrichtsverläufe39 und möglichen Unterrichtsaufbauten40 der drei zu analysierenden Sportarten Volleyball, Leichtathletik und Bodenturnen als Vorlage genommen. Die Unterrichtsaufbauten und -verläufe sind so erstellt worden, dass sie das motorische Lernen, einerseits durch verschiedene Stationen im Aufbau, sodass die Schüler gleichzeitig üben können und andererseits im Verlauf, der auf der „Zergliederungsmethode“41 aufbaut, optimieren können. Sowohl die Unterrichtsaufbauten, als auch die Unterrichtsverläufe wurden zusammen mit den Sportlehrkräften bearbeitet und im Schulalltag durchgeführt. Um die mögliche Tauglichkeit eines optischen Feedbacks zum Erlernen oder Verbessern eines Lerninhaltes im Sportunterricht aufzuzeigen, werde ich die Unterrichtsstunden, in der die Videoanalyse verwendet wurde, unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten und im Anschluss mögliche Vorschläge machen, wie man die Videoanalyse in den Unterricht einbauen kann. Es soll besonders die methodisch-didaktische Auswertung der Anwendungsphase der Videoanalyse nach folgenden Punkten betrachtet werde, da hier der Hauptunterschied zu einer normalen Unterrichtsstunde liegt. Der erste dieser Punkte wäre die räumliche Gestaltung, also ob es möglich ist, die Anwendungsphase mit Videoanalyse ohne räumliche Engpässe zu organisieren. Ein weiterer interessanter Punkt ist die Veränderung der zeitlichen Strukturen während der Phase der Analyse im Vergleich zum normalen Unterricht. Des Weiteren wäre zu betrachten, ob der Unterrichtsfluss aufgrund von zeitlichen und räumlichen Engpässen während der Analysephase zum Stocken kommt und Schüler langweilige Wartezeiten haben. Ein sehr wichtiger Punkt wäre auch die Frage, ob die Videoanalyse den Lehrer unterstützt bzw. ihn im Unterricht entlastet. Am Schluss soll aufgezeigt werden, mit welchem Erfolg der Lerninhalt im Gegensatz zur normalen Analyse des Lehrers übermittelt wird.

4. Beschreibung des Einsatzes der Videoanalyse in drei ausgewählten Sportarten

Das optische Feedback in den Unterrichtsstunden soll sinnvoll gewählt werden. So sollen die Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit haben, sich in einem kurzen zeitlichen Abstand von ca. 12-20 Sekunden nach der ausgeführten Übung selber zu sehen, da in diesem Zeitfenster der Übungsablauf im kognitiven Kurzzeitgedächtnis noch abgespeichert ist und somit eine bessere Analyse stattfinden kann.42 Es gibt zwei Möglichkeiten die in der Schule umsetzbar sind, damit sich die Schüler selber sehen. Die eine wäre eine einfache Aufnahme mit der Videokamera, welche danach an einem Fernseher oder Beamer abgespielt wird. Die andere wäre die Nutzung eines Videoanalyseprogramms am Computer mit angeschlossener Videokamera. Das Programm des Rhön-Gymnasiums43 enthält mehrere Analysemöglichkeiten, von denen mir zwei aufgrund ihrer leichten Bedienung und dem geringen zeitlichen Aufwand sinnvoll erscheinen. Die erste Möglichkeit ist die Verzögerungsoption. Mit Hilfe dieser Option wird das „live“ aufgenommene Videomaterial zwischengespeichert und in Originalgeschwindigkeit mit unterschiedlicher Verzögerung (z. B. 10 Sekunden), die nur durch den Arbeitsspeicher des Computers begrenzt wird, kurze Zeit später wieder abgespielt. Die zweite Möglichkeit ist die Slowmotionoption. Hierzu wird die Bewegungshandlung aufgenommen, auf dem Computer gespeichert und dann in verlangsamter Weise (z. B. mit halber Geschwindigkeit) wieder abgespielt. Ich habe mich für das Videoanalyseprogramm entschieden und gegen die einfache Videoaufnahme, da beide Optionen des Videoanalyseprogramms, durch das Zwischenspeichern des Videomaterial auf dem Computer, die Vorgabe des Analysierens 12-20 Sekunden nach der ausgeführten Übung erfüllen können. Das Abspielen bei einer normalen Videoaufnahme auf einem Fernseher oder Beamer wäre wesentlich umständlicher, da man jedes Mal mit der Videokamera das aufgenommene Videomaterial zurückspulen müsste und dann erst abspielen könnte. Dies würde wesentlich mehr Zeit kosten. Im Folgenden werden der zeitliche Ablauf und der Unterrichtsaufbau der verschiedenen Doppelstunden beschrieben. Es wurde in drei Unterrichtsstunden die Verzögerungsoption verwendet und in zwei die Slowmotionoption.

[...]


1 Baumann, H. und Reim, H., 19943 , S. 163

2 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , Tabelle S. 164

3 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 164

4 Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 163

5 Das Koordinationsniveau beschreibt nach Meinel/Schnabel den momentanen Leistungsstand der koordinativen Fähigkeiten

6 Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 163

7 Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 172

8 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 166 ff.

9 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 168 f.

10 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 168 f.

11 Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 163

12 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 184

13 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 176 ff.

14 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 184

15 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 179

16 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 179 f.

17 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 180

18 Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 163

19 Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 187

20 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 189 f.

21 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 188

22 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 192

23 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 192

24 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 192

25 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , Tabelle S. 248

26 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , Tabelle S. 248

27 Vgl. Weineck, J., 19923 , S. 271

28 Vgl. Weineck, J., 19923 , S. 271

29 Vgl. Weineck, J., 19923 , S. 271

30 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 308

31 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 308

32 Vgl. Weineck, J., 19923 , S. 272

33 Vgl. Weineck, J., 19923 , S. 274

34 Vgl. Weineck, J., 19923 , S. 274

35 Vgl. Meinel, K. und Schnabel, G., 2007[11] , S. 327

36 Weineck, J., 19923 , S. 276

37 Weineck, J., 19923 , S. 276

38 Definition der Sportdidaktik, Internetseite http://de.wikipedia.org/wiki/Sportdidaktik vom 13.08.2008, aufgerufen am 25.01.2010

39 Siehe Anhang 1, 2 und 3

40 Siehe Abb. 1, 2 und 3

41 Weineck, A., Weineck, J. und Watzinger, 2005, S. 105

42 Vgl. Weineck, A., Weineck, J. und Watzinger, 2005, S. 100

43 Der Name des Programms ist Dartfish.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Einsatzmöglichkeiten eines Videoanalyseprogramms im Sportunterricht
Note
1,1
Autor
Jahr
2010
Seiten
29
Katalognummer
V309943
ISBN (eBook)
9783668087897
ISBN (Buch)
9783668087903
Dateigröße
599 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Videoanalyse, schulsport, sportunterricht
Arbeit zitieren
Lisa Buchert (Autor:in), 2010, Einsatzmöglichkeiten eines Videoanalyseprogramms im Sportunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309943

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