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Der deutsche HipHop. Rekonstruktion glokaler Modifikationsprozesse subkultureller Wertesysteme

Titel: Der deutsche HipHop. Rekonstruktion glokaler Modifikationsprozesse subkultureller Wertesysteme

Masterarbeit , 2015 , 75 Seiten , Note: 1,1

Autor:in: Henri Braams (Autor:in)

Soziologie - Kultur, Technik, Völker
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Ziel dieser Arbeit ist es, die Aneignungs- bzw. Modifikationsprozesse des im amerikanischen Kontext entstandenen HipHop-Wertesystems im deutschsprachigen Raum nachzuvollziehen und im Hinblick auf Beobachtungen, die Bourdieu in seiner Monographie „Die Regeln der Kunst“ präsentiert, zu problematisieren bzw. zu plausibilisieren.
Hierzu werden in einem ersten Schritt die Entstehungsprozesse der vier Elemente der HipHop-Kultur nachgezeichnet sowie die historische Entwicklung der amerikanischen als auch der deutschen HipHop-Szene in ihren jeweiligen Grundzügen dargestellt.

Der Ursprung der HipHop Kultur lässt sich in der South Bronx von New York City gegen Mitte der 1970er Jahre verorten. Zur damaligen Zeit gehörte die South Bronx zu den ärmsten und heruntergekommensten Ghettos der USA und war durch soziale Probleme wie Rassismus, Gewalt, Drogenkriminalität und Armut geprägt. Entsprungen aus diesem sozialen Kontext lässt sich HipHop als „Straßenkultur“ bezeichnen, deren erste Aktivisten sich größtenteils aus afro- und lateinamerikanischen Jugendlichen zusammensetzten, die kaum Kapitalien zur Verfügung hatten, um am normalen gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Interessanterweise hat sich bis heute gerade diese unter gesellschaftlich widrigen Bedingungen entstandene Jugend- bzw. Subkultur in einem Maße global ausgebreitet und dabei eine besondere Langlebigkeit an den Tag gelegt, wie es bei anderen Jugendkulturen kaum zu beobachten ist.
Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass HipHop sich als besonders „traditionsbewusst und wertorientiert“ charakterisieren lässt, womit auch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen popkulturellen Bewegungen genannt ist. Zurückzuführen auf das ausgeprägte Traditionsbewusstsein innerhalb der Szene haben sich „Prinzipien, Regeln, Organisationsformen und Wertesysteme“ herausgebildet, die dauerhaft Bestand haben und bestimmen, wann eine HipHop-Praktik als gelungen angesehen werden kann. Ziel eines jeden HipHop-Aktivisten ist die Akkumulation von Anerkennung in Form von Respekt, die nur über die Einhaltung der spezifischen internen HipHop-Regeln und Normen generiert werden kann. Die HipHop-Kultur umfasst die vier gleichwertigen Grundelemente bzw. Praktiken des Rap, Djing, Graffiti und Breakdance, wobei im Kontext dieser Arbeit das Element des Rap im Vordergrund stehen wird.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)

  • Einleitung
  • Die Entwicklung der vier Elemente des HipHop
    • Djing
    • B-Boying
    • Rap
    • Graffiti
      • Geschichtliche Entwicklung nach Phasen
        • Die Phase der Oldschool
        • Entstehungsbedingungen der HipHop-Kultur
        • Die Phase der Newschool
    • Die Entwicklung der deutschen HipHop-Szene
      • Oldschool
      • Newschool
  • Momente der Vernetzung und Beobachtung
    • Wild Style
    • Yo! MTV Raps!
    • KRS-One: 9 elements
  • Das klassische HipHop-Selbstbild und das feste Wertesystem
    • Die Bedeutung der Authentiziät im HipHop
      • Sozialpsychologische Dimension
      • Ethnische Dimension
      • Politisch-ökonomische Dimension
      • Geschlechts-sexuelle Dimension
      • Sozial-lokale Dimension
      • Kulturelle Dimension
    • Kultur der Macher-,,boasting"
    • HipHop ist Straßenkultur: street-credibility
    • Die Hauptsemantik: Das Ghetto
    • Kein Kommerz auf Kosten der Kredibilität
    • HipHop als Battle-Kultur
  • Robertsons Theorie der Glokalisierung
    • HipHop als glokale Kultur
  • Bourdieus Feldtheorie
    • Feldbegriff
    • Die innere Struktur des künstlerischen Feldes
    • Das künstlerische Feld und der soziale Raum
    • Genese und Entwicklung des künstlerischen Feldes
      • Logik des Autonomisierungsprozesses
    • HipHop feldtheoretisch betrachtet
    • Unterschiede zwischen dem Feld des HipHop und dem Feld der Kunst
    • HipHop im Spannungsfeld zwischen Kommerz und Autonomie
      • Autonomisierungsprozesse in den USA
      • Autonomisierungsprozesse in Deutschland - Hauptthese
      • Entwicklungen in Deutschland ab 2002
  • Exemplarische Analyse der internen Bewertungskriterien
    • Feldzugang
    • Bewertungskriterien der HipHop-Veröffentlichungen von 1998 bis 2003
      • Abwertung kommerzieller Orientierung
      • Fokus auf sprachliche und technische Fähigkeiten
      • Bezugnahme auf anspruchsvolle Themen
      • Betonung der Verbundenheit mit der HipHop-Kultur
    • Bewertungskriterien der HipHop-Veröffentlichungen ab 2003/04
      • Verweise auf die soziale Herkunft (Inszenierung von street-credibility)
      • Bedeutungsverlust sprachlicher und inhaltlicher Fähigkeiten
      • Positive Konnotation kommerziellen Erfolges
    • Zusammenfassung der Ergebnisse mit Bezug auf die Dimensionen der Authentizität von McLeod

Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)

Diese Masterarbeit zielt darauf ab, die Aneignung und Modifikation des im amerikanischen Kontext entstandenen HipHop-Wertesystems im deutschsprachigen Raum zu untersuchen. Die Arbeit fokussiert auf die Veränderungen des HipHop-Feldes in Deutschland, insbesondere hinsichtlich der Bewertungskriterien und des Spannungsverhältnisses zwischen Kommerz und Autonomie. Dabei wird auf die Theorie der Glokalisierung von Robertson und die Feldtheorie von Bourdieu zurückgegriffen, um die Entwicklung und Dynamik des HipHop-Feldes zu analysieren.

  • Die Entwicklung und Transformation des HipHop-Wertesystems im deutschsprachigen Raum.
  • Die Bedeutung von Authentizität im HipHop und ihre verschiedenen Dimensionen.
  • Die Auswirkungen von Kommerzialisierung auf die HipHop-Kultur und ihre Bewertungskriterien.
  • Die Rolle von Bourdieus Feldtheorie und Robertsons Glokalisierungstheorie in der Analyse des HipHop-Feldes.
  • Die Veränderungen in der HipHop-Szene in Deutschland seit den späten 1990er Jahren.

Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)

  • Einleitung: Diese Einleitung stellt den Ursprung der HipHop-Kultur in der South Bronx vor und beschreibt die Entstehungsbedingungen und sozialen Faktoren, die zur Entstehung dieser Subkultur führten. Zudem wird die Bedeutung von Traditionen und Wertesystemen im HipHop hervorgehoben sowie die Zielsetzung der Arbeit erläutert.
  • Die Entwicklung der vier Elemente des HipHop: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und historische Entwicklung der vier Elemente des HipHop: Djing, B-Boying, Rap und Graffiti. Es werden sowohl die Anfänge der Kultur in den USA als auch die Entwicklung der deutschen HipHop-Szene in den Phasen der Oldschool und Newschool betrachtet.
  • Momente der Vernetzung und Beobachtung: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Momente, die für die Verbreitung und Vernetzung der HipHop-Kultur bedeutend waren, wie z.B. den Film „Wild Style", die Sendung „Yo! MTV Raps!" und die "9 elements" von KRS-One.
  • Das klassische HipHop-Selbstbild und das feste Wertesystem: Dieses Kapitel untersucht das traditionelle Selbstbild des HipHop und die damit verbundenen Wertesysteme. Dabei wird die Bedeutung von Authentizität und deren verschiedene Dimensionen, wie z.B. die sozialpsychologische, ethnische, politisch-ökonomische, geschlechts-sexuelle, sozial-lokale und kulturelle Dimension, diskutiert.
  • Robertsons Theorie der Glokalisierung: Dieses Kapitel untersucht die Anwendung der Glokalisierungstheorie von Robertson auf die HipHop-Kultur. Es wird gezeigt, wie HipHop als ein globales Phänomen gleichzeitig lokale Besonderheiten aufweist und wie es zu einer Vermischung von globalen und lokalen Einflüssen kommt.
  • Bourdieus Feldtheorie: Dieses Kapitel analysiert die Anwendung von Bourdieus Feldtheorie auf das HipHop-Feld. Es werden die Struktur des künstlerischen Feldes, die Logik des Autonomisierungsprozesses und die Unterschiede zwischen dem Feld des HipHop und dem Feld der Kunst diskutiert. Zudem wird untersucht, wie sich das HipHop-Feld im Spannungsfeld zwischen Kommerz und Autonomie entwickelt.
  • Exemplarische Analyse der internen Bewertungskriterien: Dieses Kapitel untersucht die Bewertungskriterien von HipHop-Veröffentlichungen in Deutschland anhand von Beispielen aus verschiedenen Epochen. Es werden die Veränderungen in den Bewertungskriterien seit den späten 1990er Jahren, insbesondere die Abwertung kommerzieller Orientierung, der Fokus auf sprachliche Fähigkeiten und die Bedeutung von street-credibility, analysiert.

Schlüsselwörter (Keywords)

Die Arbeit befasst sich mit den Themen HipHop, Wertesystem, Authentizität, Glokalisierung, Feldtheorie, Kommerzialisierung, Autonomie, Bewertungskriterien, street-credibility und der Entwicklung der HipHop-Szene in Deutschland.

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Details

Titel
Der deutsche HipHop. Rekonstruktion glokaler Modifikationsprozesse subkultureller Wertesysteme
Hochschule
Universität Bielefeld  (Institut für Soziologie)
Note
1,1
Autor
Henri Braams (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
75
Katalognummer
V310020
ISBN (eBook)
9783668125087
ISBN (Buch)
9783668125094
Sprache
Deutsch
Schlagworte
HipHop Soziologie Gangsta Rap Deutscher HipHop Rap Geschichte HipHop Bourdieu Feldtheorie HipHop glokalisierung globalisierung lokalisierung
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Henri Braams (Autor:in), 2015, Der deutsche HipHop. Rekonstruktion glokaler Modifikationsprozesse subkultureller Wertesysteme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310020
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Leseprobe aus  75  Seiten
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