Es ist Ziel der vorliegenden Arbeit, verschiedene Ansätze der Risikomessung unter den Aspekten der regulatorischen Anforderungen zu untersuchen. In diesem Zusammenhang ergeben sich die Fragestellungen, worunter die Risikomessung im Risikomanagementprozess einzuordnen ist, welche Ansätze eine geeignete Quantifizierung von Einzel- und Gesamtrisiken ermöglichen und welche Vorschriften seitens der Aufsichtsbehörden im Hinblick auf Risikomessung bestehen.
Dafür ist in Kapitel 2 zunächst der Risikobegriff unter aktuellem Verständnis in der allgemeinen Definition und seinen verschiedenen Ausprägungen zu erläutern. Eine Risikomessung geht mit einer vorherigen systematischen Identifizierung und einer anschließenden Steuerung und Überwachung aller Risiken einher. Im Rahmen des aufge-zeigten Risikomanagementprozesses soll daher unter Kapitel 2.2 der idealtypische Ablauf in einem installierten Risikomanagement einer Bank, einer Versicherung oder eines Wirtschaftsunternehmens aufgezeigt werden. Nicht jede Art von Risiko lässt sich auf dieselbe Art und Weise bewerten. Daher wird eine Unterteilung in verschiedene Risiko-arten, unter Berücksichtigung von möglichen Risikomessungen, in Kapitel 2.3 vorgenommen.
Risiken können eingegangen werden, sofern sie transparent und in einer Größe quantifizierbar sind. Für die Risikomessung eignen sich sogenannte Risikomaße, wodurch gewisse Risikoarten quantifiziert und in einem Portfolio aggregiert werden können. Der Value at Risk (VaR) beschreibt dabei ein modernes Risikomaß und gibt Auskunft über eine mögliche Schadenshöhe. Die Stärken und Schwächen des VaR, inklusive der Analyse von möglichen Berechnungsmethoden, werden als Schwerpunkt dieser Arbeit in Kapitel 3 erläutert. Weitere mit dem VaR verwandte Risikomaße werden ebenfalls unter kritischen Aspekten in Kapitel 3 untersucht. Dabei werden für alle Risikomaße und die Berechnungsmethoden die jeweiligen Vor- und Nachteile analysiert.
Die Banken- und die Versicherungsbranche gehören zu den am stärksten überwachten und regulierten Branchen. Diese Regulierung zielt insbesondere auf verschärfte Anfor-derungen in Bezug auf die Implementierung eines Risikomanagements ab. Einen Überblick über die Aufsichtsbehörden und die wichtigsten Forderungen in Bezug auf die zu etablierende Risikomessung verschafft Kapitel 4. Unter dieses Kapitel gehören auch mögliche Ansätze von Rückvergleichen zur Plausibilisierung der prognostizierten Risikowerte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1
- 1.1
- 1.2
- 2
- 2.1
- 2.2
- 2.3
- 2.3.1
- 2.3.2
- 2.3.3
- 2.3.4
- 3
- 3.1
- 3.2
- 3.3
- 3.4
- 3.5
- 3.5.1
- 3.5.2
- 3.5.3
- 4
- 4.1
- 4.2
- 4.2.1
- 4.2.2
- 4.3
- 4.4
- 4.5
- 4.6
- 5
- 5.1
- 5.2
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit dem Risikomanagement in Unternehmen und insbesondere mit der Messung und Steuerung von Risiken. Ziel ist es, die verschiedenen Methoden der Risikomessung und die regulatorischen Anforderungen an das Risikomanagement zu analysieren und kritisch zu betrachten.
- Risikobegriff und Risikomanagementprozess
- Gliederung und Messung der Risikoarten (z.B. Marktrisiken, Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken, Operationelle Risiken)
- Moderne Methoden der Risikomessung (z.B. Value-at-Risk, Conditional Value-at-Risk, Lower Partial Moments)
- Regulatorische Anforderungen an das Risikomanagement (z.B. Basel II, Solvency II)
- Kritische Analyse der Risikomessungsmethoden und regulatorischen Rahmenbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird der Risikobegriff und der Risikomanagementprozess definiert und dargestellt. Anschließend werden die verschiedenen Risikoarten vorgestellt und die Methoden zur Messung und Steuerung der einzelnen Risiken beschrieben. Das dritte Kapitel befasst sich mit modernen Methoden der Risikomessung, wie z.B. Value-at-Risk, Conditional Value-at-Risk und Lower Partial Moments. Im vierten Kapitel werden die regulatorischen Anforderungen an das Risikomanagement, insbesondere die Vorgaben von Basel II und Solvency II, behandelt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Risikomanagement, Risikomessung, Risikoarten, Value-at-Risk, Conditional Value-at-Risk, Lower Partial Moments, Basel II, Solvency II, regulatorische Anforderungen, Unternehmen, Banken, Versicherungen.
- Quote paper
- Simon Schweihoff (Author), 2015, Value-at-Risk and beyond. Analyse moderner Ansätze der Risikomessung im regulatorischen Umfeld, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310141