Die nachfolgende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob sich die Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung eignet. Die Klärung der Frage bezieht sich auf das Filmbeispiel „Schtonk!“. Die Bezeichnung Vergangenheitsbewältigung wurde hierbei bewusst gewählt, da sie zum einen durch ihre Konnotation eine Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit andeutet und zum anderen die Folge eines Tabubruchs darstellt. Beides trifft auf den Inhalt des Films „Schtonk!“ zu. Die von Helmut Dietl produzierte Realsatire beschäftigt sich mit der Thematik der gefälschten Hitler-Tagebücher und deren Veröffentlichung im Magazin „Stern“.
Der Film, dessen Drehbuch von Helmut Dietl und Ulrich Limmer stammt, erschien 1992, neun Jahre nach dem vom Magazin „Stern“ verursachten Medienskandal. Die Wahl des Titels „Schtonk!“ steht nicht in direkter Verbindung mit der Jahrhundertfälschung. Viel mehr ist das Wort als eine Hommage an Charlie Chaplin gedacht, dessen Lieblings- und Kunstausdruck in der Hitlerparodie „Der Große Diktator“ „Schtonk“ war. Zusätzlich ist es eine Variation vom Wort Schtunk, was jiddisch ist und übersetzt „Eine riesengroße Sauerei“ bedeutet, was man wiederum auf das Ereignis übertragen könnte.1 Die Hausarbeit unterliegt einer Gliederung, die für den ersten Teil eine Beschäftigung mit den grundlegenden Theorien zur Satire vorsieht. Hierfür gilt es herauszuarbeiten, was Satire überhaupt bedeutet, wie sie auftritt und welche Funktionen sie übernimmt. Zusätzlich werden die grundlegenden Komiktheorien nach Knop aufgeführt und überdies auf die Satire übertragen. Auch wird angeschnitten, ob sich die Satire von der sonstigen Comedy abgrenzen lässt.
Da es sich beim Filmbeispiel um die Bewältigung eines in der Vergangenheit stattgefundenen Ereignisses handelt, werden die historischen Umstände in einem eigenen Unterpunkt erläutert. Dies dient als Vergleichsmaterial für die Darstellung der Geschehnisse im Film, sowie als Inhaltsorientierung für den Film. Die zuvor erörterten Theorien finden bei der Analyse bestimmter Filmausschnitte Anwendung. Es geht hierbei um die Darstellung der Ereignisse mittels der Satire. Des Weiteren wird versucht zu begründen, warum etwas komisch erscheint. Der letzte Gliederungspunkt bezieht sich auf die Eingangsfrage, ob sich die Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung, auf das Filmbeispiel „Schtonk!“bezogen, eignet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Satire und Komik
- 2.1 Grundlegendes zur Satire
- 2.2 Grundlegende Komiktheorien mit Bezug zur Satire
- 3. Die Darstellung der Geschehnisse um die gefälschten Hitler-Tagebücher mittels der Satire am Filmbeispiel „Schtonk!“
- 3.1 Historische Umstände
- 3.2 Analyse der Darstellung der Geschehnisse anhand von Filmausschnitten
- 3.3 Wirkungsweise: Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung?
- 4. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Eignung von Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung, anhand des Filmes "Schtonk!". Der Fokus liegt auf der Analyse, wie der Film die Fälschung der Hitler-Tagebücher darstellt und welche Wirkung diese satirische Darstellung auf die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit hat.
- Definition und Funktion von Satire
- Theorien der Komik im Kontext von Satire
- Historischer Hintergrund der Fälschung der Hitler-Tagebücher
- Analyse der satirischen Darstellung im Film "Schtonk!"
- Wirkungsweise der Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
2. Satire und Komik: Dieses Kapitel befasst sich mit grundlegenden Theorien der Satire, beleuchtet deren Definition und Ursprung und untersucht die verschiedenen Funktionen, die Satire erfüllen kann. Es werden verschiedene Definitionen von Satire diskutiert, die von einem weiten Spektrum an möglichen Interpretationen bis hin zu einer präziseren Eingrenzung reichen. Die Arbeit analysiert zudem grundlegende Komiktheorien nach Knop und deren Übertragung auf die Satire. Ein wichtiger Punkt ist die Frage, ob sich Satire von anderer Comedy abgrenzen lässt, wobei die Arbeit auf die spezifischen Eigenschaften hinweist, die Satire von Comedy unterscheiden. Insbesondere der politische Bezug, die Kritik und die Infragestellung von Machtverhältnissen werden als kennzeichnend für Satire hervorgehoben.
3. Die Darstellung der Geschehnisse um die gefälschten Hitler-Tagebücher mittels der Satire am Filmbeispiel „Schtonk!“: Dieses Kapitel analysiert den Film "Schtonk!" im Hinblick auf seine Darstellung der Fälschung der Hitler-Tagebücher. Es beginnt mit einer Erläuterung der historischen Umstände, die den Hintergrund des Films bilden und als Vergleichsmaterial für die im Film dargestellten Ereignisse dienen. Anschließend wird eine Analyse der Darstellung der Ereignisse mittels der Satire im Film vorgenommen, wobei bestimmte Filmausschnitte herangezogen werden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erklärung, warum bestimmte Aspekte des Films als komisch empfunden werden. Das Kapitel bereitet somit den Weg für die abschließende Diskussion der Eignung der Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung.
Schlüsselwörter
Satire, Komik, Vergangenheitsbewältigung, Hitler-Tagebücher, Schtonk!, Film, Medienskandal, NS-Vergangenheit, Komiktheorien, gesellschaftliche Kritik.
Häufig gestellte Fragen zu der Hausarbeit: "Satire und Vergangenheitsbewältigung am Beispiel des Films 'Schtonk!'"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht die Eignung von Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung, anhand des deutschen Films "Schtonk!". Der Fokus liegt auf der Analyse, wie der Film die Fälschung der Hitler-Tagebücher darstellt und welche Wirkung diese satirische Darstellung auf die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit hat.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Funktion von Satire, Theorien der Komik im Kontext von Satire, den historischen Hintergrund der Fälschung der Hitler-Tagebücher, die Analyse der satirischen Darstellung im Film "Schtonk!", und die Wirkungsweise der Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Kapitel 1 ist eine Einleitung. Kapitel 2 behandelt grundlegende Theorien der Satire und Komik. Kapitel 3 analysiert die Darstellung der Fälschung der Hitler-Tagebücher im Film "Schtonk!" unter satirischen Gesichtspunkten, inklusive der historischen Umstände und der Wirkungsweise der Satire. Kapitel 4 ist ein Quellenverzeichnis.
Wie wird die Satire im Film "Schtonk!" analysiert?
Kapitel 3 analysiert den Film "Schtonk!" im Hinblick auf seine Darstellung der Fälschung der Hitler-Tagebücher. Es wird die historische Situation erläutert, bestimmte Filmausschnitte werden analysiert, und es wird untersucht, warum bestimmte Aspekte des Films als komisch empfunden werden. Die Analyse dient der Diskussion der Eignung von Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung.
Welche Komiktheorien werden berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf grundlegende Komiktheorien (u.a. nach Knop) und untersucht deren Übertragbarkeit auf die Satire. Es wird auch die Frage nach der Abgrenzung von Satire zu anderer Comedy behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Satire, Komik, Vergangenheitsbewältigung, Hitler-Tagebücher, Schtonk!, Film, Medienskandal, NS-Vergangenheit, Komiktheorien, gesellschaftliche Kritik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung der Eignung von Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung anhand des Beispiels "Schtonk!". Der Film dient als Fallstudie zur Analyse der satirischen Darstellung und ihrer Wirkung auf die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit.
- Arbeit zitieren
- Susanne Nikeleit (Autor:in), 2014, Eignet sich die Satire als Mittel der Vergangenheitsbewältigung? Analyse des Films „Schtonk!“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310178