Bertolt Brecht war einer von vielen deutschen Schriftstellern, die während des zweiten Weltkrieges Deutschland verlassen und im Exil weiter leben und schreiben mussten. Brecht war von Anfang an bestrebt, den aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland zu bekämpfen, was sich auch in seinen Werken widerspiegelt.
Seine Aufenthaltsorte im Exil wechselte er mehrfach; von 1933 bis 1939 hielt er sich im dänischen Küstenort Svendborg auf. Auf diesen ist der Name der „Svendborger Gedichte“ zurückzuführen, von welchen in der vorliegenden Arbeit beispielhaft zwei näher betrachtet werden sollen. Es soll außerdem, am Beispiel Brechts, die Rolle der Literatur für die Gesellschaft herausgearbeitet werden. Kann man Literatur überhaupt gesellschaftlich oder politisch betrachten, oder existiert sie unabhängig davon? Einer Antwort auf diese Frage, wie sie sich bei Brecht finden lässt, soll sich im Folgenden angenähert werden. Neben ausgewählten Werken Brechts, werden seine Sicht auf die Rolle des Exilanten, des Exils im Allgemeinen sowie Möglichkeiten des Schriftstellers im Exil der Betrachtung hinzugezogen.
Zu Brechts Meinung über die Bedeutung von Literatur in der Gesellschaft und Politik soll in der vorliegenden Arbeit eine Annäherung stattfinden. Als Beispiele sollen hier vor allem die „Svendborger Gedichte“, speziell die Gedichte „Besuch bei den verbannten Dichtern“, und „An die Nachgeborenen“ sowie seine „Kriegsfibel“ herangezogen werden. Es soll gezeigt werden, dass Brecht der Literatur eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung zuschrieb und dass er offenbar der Meinung war, Literatur könne sich zwangsläufig nicht vom gesellschaftlichen und politischen Geschehen distanzieren. Es wird dabei der Frage nachgegangen, wie Brecht mit seinem literarischen Werk, anhand einiger Beispiele aus seiner Exillyrik, Politik und Gesellschaft nicht nur kommentieren, sondern auch Anstoß zu Diskussionen geben und schließlich konkret den Faschismus bekämpfen wollte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- ,,Svendborger Gedichte“
- Zum Gedicht „Besuch bei den verbannten Dichtern“
- Zum Gedicht „,An die Nachgeborenen“
- Zu Brechts,,Kriegsfibel“
- Zu den Wirkungsmöglichkeiten des Schriftstellers im Exil
- Zu Brechts Konzept der Verfremdung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Literatur am Beispiel des Exilwerks Bertolt Brechts. Sie untersucht, wie Brecht die Rolle des Schriftstellers im Exil definiert und wie er mit seinen Werken die politische und gesellschaftliche Situation seiner Zeit zu kommentieren und zu bekämpfen suchte. Dabei werden ausgewählte Gedichte aus den „Svendborger Gedichten“ sowie Brechts „Kriegsfibel“ analysiert.
- Die Rolle des Exilanten und die Ambivalenz des Exils
- Die politische und gesellschaftliche Bedeutung von Literatur
- Der Einfluss des Faschismus auf die Literatur
- Brechts Konzept der Verfremdung und seine Anwendung in seinen Exilwerken
- Der Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart in Brechts Gedichten
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt Bertolt Brecht und seine Exillyrik in den Kontext der Zeit des Nationalsozialismus. Sie beleuchtet Brechts Verhältnis zum Exil und stellt die Relevanz der Literatur für die Gesellschaft in den Vordergrund.
Das Kapitel „,,Svendborger Gedichte““ befasst sich mit Brechts Lyriksammlung „Svendborger Gedichte“, die während seiner Exilzeit in Dänemark entstand. Es wird die Entstehung der Sammlung und ihr inhaltlicher Schwerpunkt auf das politische und gesellschaftliche Geschehen in Deutschland beleuchtet.
Der Abschnitt „Zum Gedicht „Besuch bei den verbannten Dichtern““ analysiert das Gedicht „Besuch bei den verbannten Dichtern“ aus den „Svendborger Gedichten“. Dabei werden die Thematik der Exil-Identität und der Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart im Gedicht beleuchtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Bertolt Brecht, Exillyrik, Svendborger Gedichte, Besuch bei den verbannten Dichtern, An die Nachgeborenen, Kriegsfibel, Gesellschaftliche Bedeutung von Literatur, Politik und Literatur, Verfremdung, Faschismus, Exil, Tradition, Memoria.
- Arbeit zitieren
- Theresa Hoch (Autor:in), 2013, Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Literatur. Bertolt Brecht und seine Exillyrik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310186