Im Zeichensystem Sprache sind es zuallererst Gedichte, denen ein ästhetischer Wert zugeschrieben wird. Lyrik vermag es besonders gut, sinnliche Vorstellungen beim Rezipienten auszulösen und Stimmungen zu evozieren. Deswegen sind Gedichte ein geeigneter Gegenstand für den Versuch, ästhetische Phänomene zu erklären.
Die Frage lautet also: Aufgrund welcher Eigenschaften finden wir Gedichte schön? Oder anders formuliert: Wie entsteht sprachliche Ästhetik in lyrischen Texten?
Die Frage nach dem Schönen und nach Wesen und Wert von Kunst, Literatur und Musik wurde schon von Platon und Aristoteles gestellt. Bis heute wird erforscht, was Menschen als schön empfinden, welche Rolle ihre Wahrnehmung dabei spielt und ob es objektive Kriterien für Schönheit gibt. Während in der Antike und in Mittelalter allerdings nach „objektiven“ Wesenseigenschaften von „schönen“ Objekten gesucht wurde, verschob sich in der Neuzeit der Fokus auf ästhetische Objekte als Zeichensysteme und damit auf die Frage was ästhetische von anderen Zeichenprozessen unterscheidet. Heute werden der objektivistische und der subjektivistische Schönheitsbegriff häufig miteinander verbunden, also Aspekte, die im Subjekt und Aspekte, die im Objekt liegen. Gefragt wird nun, aufgrund welcher Eigenschaften des Gegenstandes der Rezipient diesen als schön empfindet.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
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- Fragestellung und These
- Korpus
- Theoretische Grundlagen
- Die poetische Funktion der Sprache nach Jakobson
- Zum Zeichenbegriff: Bedeutung ...
- Korpusanalyse
- Phonologische Ebene: die Ebene der Signifikanten ....
- Versform/Reim........
- Rhythmus
- Semantische Ebene: die Ebene der Signifikate
- Metapher..
- Besonderheiten des Wortgebrauchs.
- Syntaktische Ebene: Ebene der Signifikanten und Signifikate
- Enjambement....
- Parallelismus
- Fazit.
- Die poetische Funktion der Sprache nach Jakobson
- Die ästhetische Form in lyrischen Texten
- Das Verhältnis von Form und Inhalt
- Die Bedeutung der sprachlichen Formalisierungstechniken
- Analyse eines Korpus deutschsprachiger Gedichte über Berlin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit untersucht die sprachliche Ästhetik in lyrischen Texten über die Stadt Berlin. Sie analysiert, welche Eigenschaften dazu führen, dass Gedichte als schön empfunden werden und wie die ästhetische Form die Bedeutung des Textes beeinflusst. Dabei wird die Theorie der poetischen Funktion der Sprache nach Roman Jakobson als Grundlage herangezogen.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Fragestellung und die These der Arbeit vor. Sie erläutert, dass die ästhetische Form von Gedichten, die sprachlichen Formalisierungstechniken, einen Einfluss auf die Bedeutung des Textes haben.
Der Kapitelteil „Theoretische Grundlagen“ beleuchtet die poetische Funktion der Sprache nach Roman Jakobson und definiert den Zeichenbegriff in Bezug auf die Bedeutungsfunktion. Diese theoretischen Grundlagen dienen als Basis für die anschliessende Analyse.
Der dritte Teil, „Korpusanalyse“, untersucht die ästhetischen Strukturen in einem Korpus von zwölf deutschsprachigen Gedichten über Berlin. Hier werden die phonologische, semantische und syntaktische Ebene der Gedichte analysiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: sprachliche Ästhetik, poetische Funktion, Lyrik, Korpusanalyse, Gedichtanalyse, Formalisierungstechniken, Berlin, Expressionismus, Gegenwartsliteratur, Roman Jakobson, Bedeutung, Form.
- Arbeit zitieren
- Corinna Gronau (Autor:in), 2014, Lyrik als Sprachkunst. Die Funktion der Ästhetik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310298