Einleitung und Fragestellung
Die Resolution 1441 war der letzte Versuch, mit nichtmilitärischen Mitteln und einem multilateralen Vorgehen im Rahmen der Vereinten Nationen die jüngste Krise um den Irak zu lösen. Die Entwicklung hat gezeigt, dass dies nicht gelungen ist, der Irak wurde durch einen Krieg entwaffnet, der Regimewechsel mit Gewalt herbeigeführt. Im Rahmen der Geschehnisse kamen verschiedenste Fragen auf: Ließ sich aus Resolution 1441 eine Kriegslegitimation ableiten? Haben die USA ihre Doktrin der vorbeugenden Selbstverteidigung wie sie in ihrer Nationalen Sicherheitsstrategie niedergelegt ist tatsächlich angewendet und was würde dies für das Völkerrecht im allgemeinen und das Gewaltverbot im Rahmen der UN-Charta im speziellen bedeuten? Und was sind die Aussichten für die schon des öfteren für irrelevant erklärten oder gar totgesagten Vereinten Nationen? Mit diesen Fragen möchte ich mich in der hier vorgelegten Arbeit beschäftigen. Nach einer kurzen Darstellung der Vorgeschichte von Resolution 1441 folgt eine detaillierte Wortlautanalyse der Resolution sowie die Analyse der Reaktionen auf ihre Verabschiedung. Im weiteren Teil wird die Argumentation der Kriegsalliierten Amerika und Großbritannien beleuchtet und die Bedeutung dieser Argumentation für das System der kollektiven Sicherheit und den Bestand des völkerrechtlichen Gewaltverbotes erörtert. Im Schlussteil folgt neben einem kurzem Fazit ein Ausblick auf die Zukunft der Vereinten Nationen im Hinblick auf die bearbeiteten Fragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Vorgeschichte und Konstellation im Sicherheitsrat vor der Resolution 1441
- Frankreich, Russland, China
- USA und Großbritannien
- Resolution 1441: Herausarbeitung und Interpretation der wichtigen Artikel und ihrer Zusammenhänge
- Reaktionen auf Resolution 1441
- Die Folgen von Resolution 1441 – Die Argumentation der Kriegsalliierten
- Großbritannien
- USA
- Auswirkungen auf das System der kollektiven Sicherheit und den Bestand des völkerrechtlichen Gewaltverbots
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Resolution 1441 des UN-Sicherheitsrats im Kontext der irakischen Krise und untersucht die Folgen ihrer Verabschiedung für das Völkerrecht und die Vereinten Nationen. Sie befasst sich mit den unterschiedlichen Positionen der beteiligten Staaten im Sicherheitsrat und beleuchtet die Argumentation der Kriegsalliierten. Ziel ist es, zu verstehen, ob Resolution 1441 eine Kriegslegitimation enthielt und welche Auswirkungen dies auf das System der kollektiven Sicherheit und das völkerrechtliche Gewaltverbot hat.
- Analyse von Resolution 1441 und deren Bedeutung im Kontext der irakischen Krise
- Untersuchung der unterschiedlichen Positionen der Staaten im Sicherheitsrat vor der Verabschiedung der Resolution
- Bewertung der Argumentation der Kriegsalliierten (USA und Großbritannien)
- Beurteilung der Auswirkungen von Resolution 1441 auf das völkerrechtliche Gewaltverbot und das System der kollektiven Sicherheit
- Ausblick auf die Zukunft der Vereinten Nationen im Hinblick auf die behandelten Themen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung und Fragestellung: Diese Kapitel erläutert den Hintergrund der Resolution 1441 und stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor, die sich mit der möglichen Kriegslegitimation, der Anwendung der Doktrin der vorbeugenden Selbstverteidigung und den Perspektiven der Vereinten Nationen beschäftigen.
- Vorgeschichte und Konstellation im Sicherheitsrat vor der Resolution 1441: Dieses Kapitel skizziert die politische Situation im Sicherheitsrat im Vorfeld der Resolution 1441, die durch unterschiedliche Ziele und Interessen der beteiligten Staaten geprägt war. Es beschreibt die Positionen von Frankreich, Russland und China sowie die von den USA und Großbritannien vertretenen Standpunkte.
- Resolution 1441: Herausarbeitung und Interpretation der wichtigen Artikel und ihrer Zusammenhänge: Hier erfolgt eine detaillierte Analyse des Wortlauts der Resolution 1441 und deren Bedeutung im Kontext der damaligen Situation.
- Reaktionen auf Resolution 1441: Dieses Kapitel beleuchtet die Reaktionen auf die Verabschiedung der Resolution 1441 durch die verschiedenen Akteure.
- Die Folgen von Resolution 1441 – Die Argumentation der Kriegsalliierten: In diesem Abschnitt wird die Argumentation der Kriegsalliierten, insbesondere Großbritanniens und der USA, hinsichtlich der Folgen der Resolution 1441 untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der Resolution 1441 des UN-Sicherheitsrats, dem völkerrechtlichen Gewaltverbot, der kollektiven Sicherheit, der Doktrin der vorbeugenden Selbstverteidigung, der irakischen Krise und den Positionen der beteiligten Staaten im Sicherheitsrat. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Interpretation der Resolution 1441 und deren Auswirkungen auf das Völkerrecht und die Vereinten Nationen.
- Arbeit zitieren
- Philip Kusch (Autor:in), 2004, Resolution 1441 des UN-Sicherheitsrats und die Gewaltanwendung ohne Mandat im Spannungsfeld von allgemeinem Gewaltverbot und Selbstverteidigungsrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31043